Sondereditionen des Ram 1500 TRX mit 712 PS
Final Edition kommt offiziell nach Deutschland

Ram legt die dritte und letzte Sonderedition des 1500 TRX auf. Die Final Edition markiert den Abschied des Hardcore-Pick-ups – nach nicht einmal drei Jahren.

Ram 1500 TRX Final Edition
Foto: Stellantis North America

Im Segment der ab Werk verfügbaren Ü-700-PS-Pick-ups ist der Ram 1500 TRX endlich nicht mehr allein auf weiter Flur. Konkurrent Ford hat inzwischen den F-150 Raptor R im Angebot. Der hat zwar sowohl beim Hubraum (5,2 statt 6,2 Liter) als auch bei der Leistung (710 statt 712 PS) und beim maximalen Drehmoment (868 statt 881 Newtonmeter) leicht das Nachsehen. Aber es schadet aus Ram-Sicht sicher nicht, angesichts der neuen Konkurrenz das Interesse am etablierten Modell hochzuhalten. Das passiert mit limitierten Sondereditionen, an denen sich gar nicht so viel ändert, zumindest optisch und technisch.

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Nun verfährt die Stellantis-Tochtermarke bereits zum dritten Mal nach diesem Schema. Es dürfte – zumindest beim Ram 1500 TRX – das letzte Mal sein. Die jüngste Sonderedition auf Basis des 2024er-Modelljahres trägt nämlich den Beinamen "Final Edition". Womit feststeht: Nach nicht einmal drei Jahren verabschiedet sich der Hardcore-Pick-up zum Jahresende 2023 bereits wieder aus dem Angebot des Pritschenwagen-Spezialisten. Ram wird maximal 4.000 Exemplare dieses ab dem vierten Quartal verfügbaren Sondermodells bauen, wobei der reguläre TRX bis zum Schluss im Programm bleibt.

Drei Exklusivfarben für die Final Edition

Die Final Edition unterscheidet sich im Kern durch ihre Farbgebung vom Standard-TRX. Von den acht verfügbaren Außenfarben stehen ihr drei exklusiv zur Verfügung: Delmonico Red, Night Edge Blue und Harvest Sunrise. Zudem erhält das Sondermodell eigenständige Exterieurgrafiken auf der Motorhaube und am Ladebett. Die Beadlock-Felgen tragen einen satinierten Titan-Look.

Innen geht es in einem ähnlichen Stil weiter. Armaturenbrett und Sitze des Ram 1500 TRX tragen in der Final Edition spezielle Akzentstickereien. Hinzu kommen ein gesticktes TRX-Logo auf den Sitzlehnen, Wildledereinsätze in den Türinnenverkleidungen sowie Plaketten auf der Mittelkonsole und beifahrerseitig am Armaturenbrett. Matte Carbon-Einleger bietet die Final Edition ebenso auf wie eine spezielle Grafik im digitalen Kombiinstrument. Hinzu kommt eine Komplettausstattung, die unter anderem ein Harman-Kardon-Soundsystem mit 19 Lautsprechern, ein Head-up-Display und einen digitalen Innenspiegel beinhaltet. Auch das Assistenzpaket ist mit allem gefüllt, was für den Ram 1500 TRX verfügbar ist.

Ram 1500 TRX Sandblast und Havoc Edition

Zuvor hatte Ram bereits zwei andere Sondermodelle des 1500 TRX auf den Markt gebracht. Nachdem im Sommer des vergangenen Jahres die Sandblast Edition auf Basis des 2022er-TRX-Modelljahres auf den Markt gekommen war, folgte im ersten Quartal 2023 die Havoc Edition des 2023er-TRX. Diese besonderen TRX verfügten ebenfalls über eine eigenständige Farbgebung. Alle Sandblast-Modelle (ins Deutsche übersetzt: sandstrahlen) trugen die Lackierung "Mojave Sand" und kombinierten diese mit speziellen Grafiken. Die Havoc (Verwüstung) Edition integrierte dagegen das auffälligere "Baja Yellow" in die TRX-Farbpalette, die das Sondermodell exklusiv im Ram-Pick-up-Portfolio trug.

06/2022, 2022 Ram 1500 TRX Sandblast Edition Performance Pick-up
Stellantis North America
Eine Plakette weist darauf hin, dass dieser Ram 1500 TRX der Sandblast Edition angehört.

Im Innenraum präsentierten die früheren Ram-TRX-Sondereditionen spezielle Akzentnähte: In der Sandblast Edition im hellen Farbton "Light Frost"; in der Havoc Edition hieß die Farbe "Prowler Gelb". Hinzu kamen ein gesticktes "TRX"-Logo auf der Sitzlehne sowie Kohlefaserakzente, von denen sich einige im unten abgeflachten Leder-Sportlenkrad befanden. Auf der Mittelkonsole hatte Ram Plaketten platziert, die den Sonderstatus des Pick-up-Trucks dokumentierten.

Immer mit Level-2-Ausstattung

Beide Editionsmodelle basierten auf der Level-2-Ausstattung und kamen deshalb aufpreisfrei mit Dingen wie schwarzen 18-Zoll-Beadlock-Rädern, Panorama-Doppelglas-Schiebedach, besonders robustem und mit Ladungssicherungs-Elementen ausgerüstetem Pritschenboden, einer Trittstufe und einer LED-Bremsleuchte am oberen hinteren Rand des Fahrerhauses daher.

Ein Head-up-Display und der Instrumentenbildschirm, der den visualisierten Pick-up in seiner realistischen Farbe zeigte, gehörten ebenso zum Ausstattungspaket der jeweiligen Sonderserie. Für Sicherheit sorgten ein adaptiver Tempomat sowie ein Spurhalte- und ein Notbremsassistent, der auch auf Fußgänger reagierte. Am Kompressor-V8 und am Allradantriebs-Layout änderte Ram weder bei der Sandblast noch bei der Havoc und Final Edition etwas. Warum auch, könnte man fragen, wenn ein solches Pick-up-Monster in 4,5 Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h) sprintet, die Viertelmeile in 12,9 Sekunden absolviert und eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h erreicht.

Satte Preisaufschläge

Darüber hinaus lässt sich trefflich darüber debattieren, ob der Hersteller mit diesen TRX-Sondermodellen einen adäquaten Gegenwert für die recht empfindlichen Aufpreise bietet oder bot. Ein Vertreter der Sandblast Edition kostete mindestens 98.285 Dollar (aktuell umgerechnet gut 91.400 Euro) zuzüglich Überführung. Auf dem Preisschild der Havoc Edition stand sogar der Betrag 104.550 Dollar (knapp 97.300 Euro). Die Final Edition schießt mit 117.625 Dollar (ungefähr 109.400 Euro) in dieser Hinsicht den Vogel ab. Zum Vergleich: Ein Standard-TRX des Modelljahres 2023 ist derzeit ab Werk für 85.050 Dollar (etwa 79.100 Euro) erhältlich.

Allerdings nur in den USA. In Deutschland kostet der normale TRX beim offiziellen Importeur AEC 122.290 Euro. Wie eine Sprecherin auto motor und sport auf Nachfrage bestätigte, bringt die Firma mit Sitz in München die finale Sonderserie offiziell nach Deutschland. Gegen Ende des Jahres soll es so weit sein. Der exakte Preis steht noch nicht fest, siedelt sich aber vermutlich im Dunstkreis von 150.000 bis 160.000 Euro an.

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Fazit

Allzu viel Mühe haben sich die Ram-Verantwortlichen bei der Spezifikation der Sandblast, Havoc und Final Edition nicht gegeben. Die Modellversionen kombinieren einfach ein vorhandenes Ausstattungspaket mit jeweils einer Sonderfarbe, ein paar Interieur-Details und einer Plakette – ein überschaubarer Gegenwert für einen derart hohen Aufpreis. Andererseits läuft das Modell in wenigen Monaten aus; viele Gelegenheiten bieten sich nicht mehr, einen TRX zu ergattern.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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