E-Käfer VW ID.Beetle
VW-Chef Schäfer hat da eine eindeutige Meinung

Gerüchte über ein Käfer-Comeback gibt es schon lange. In Paris war vor Kurzem sogar ein echter Elektro-Beetle am Straßenrand gesichtet worden. Fans nimmt der VW-Chef Thomas Schäfer nun aber die Hoffnung: Ein ID.Beetle wird vorerst nicht kommen.

VW ID.Beetle 4-Türer
Foto: Paris Videostars

Offiziell hatte VW nie einen ID.Beetle bestätigt – die Gerüchteküche kochte dennoch heiß, vor allem nach den Aussagen von Ex-VW-Chef Herbert Diess. Der erklärte einst, dass neben dem Bully ID.Buzz noch mehr elektrifizierte Neuauflagen von VW-Ikonen denkbar wären. Ein Käfer gehört als eines der dienstältesten Markenzeichen zweifelsfrei dazu. Der neue VW-Chef Thomas Schäfer ist da allerdings ganz anderer Meinung.

In einem Gespräch mit den britischen Kollegen von Autocar erklärt er, dass längst nicht alle Retrospektiven so erfolgreich sein können, wie der ID.Buzz. Stattdessen wolle sich Volkswagen neu erfinden und in die Zukunft schauen. "Sich der Nostalgie hinzugeben, ist eine Sackgasse," erklärt Schäfer. Es wäre wie damals, als die Zeit des Käfers vorbei war, und der Golf auf den Markt kam. Der Elektro-Käfer dürfte damit erstmal vom Tisch sein.

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E-Beetle seit Jahren im Gespräch

Dabei hatte bereits 2018 der damalige VW-Designchef Klaus Bischof in einem Interview mit britischen Medien einen elektrischen VW Beetle als neues Mitglied der ID.Elektro-Familie in Aussicht gestellt. "Wenn man sich den MEB [Modularer Elektro-Baukasten; Anm. d. Red.] anschaut, ist der kürzeste mögliche Radstand der des ID. Wenn man dann den Beetle darauf aufbaut, haben Sie viel Platz, ohne Kompromisse bei der Funktionalität. Es könnte also ein sehr attraktives Auto sein", so Bischof damals.

Herbert Diess Reddit Elektro-Beetle
Reddit / Volkswagen
Ex-VW-Chef Herbert Diess antwortete einst auf die Frage nach einem E-Beetle: "...Aber ja, viele andere emotionale Autos sind auf unserer skalierbaren MEB-Plattform möglich."

VW Elektro-Beetle mit Heckantrieb schon skizziert

Gleichzeitig bestätigte der ehemalige Design-Boss, dass er bereits eine Bild von einem viertürigen Beetle auf Basis des MEB skizziert habe. Allerdings werde es noch zwei oder drei Jahre dauern, bis eine Entscheidung für eine Produktion getroffen würde. Der VW Beetle als Coupé und Cabrio ist indes schon längst nicht mehr im Modellprogramm – beide Modelle liefen ohne Nachfolger aus. "Der heutige Beetle ist als zweitüriges Coupé und als Cabrio sehr attraktiv, aber in seiner Nische was die Verkäufe angeht, sehr limitiert", so der Ex-Design-Chef.

Allerdings trat schon damals Bischof auch deutlich auf die Bremse: "Unsere Aufgabe ist es, die Volumen-Modelle in Gang zu bringen". Erst dann könne man sich exotischeren und emotionaleren Autos widmen. Eine mögliche Konkurrenz zwischen dem ID.3 oder ID.4 und dem Elektro-Beetle sah Bischof abschließend nicht. "Es war schon immer die Kultur bei VW, dass im gleichen Segment Platz für zwei oder sogar drei [Modelle] ist."

Miraculous: Ladybug & Cat Noir

Fans hatten sich zuletzt große Hoffnung gemacht, als eine Neuinterpretation des Beetle im Kinofilm "Miraculous: Ladybug & Cat Noir" angekündigt wurde. Der englisch-französische Animationsfilm dreht sich rund um die Superhelden Ladybug und Cat Noir. Die Haupfiguren fahren verschiedene Elektroautos aus dem Hause Volkswagen. Cat Noir kutschiert beispielsweise im ID.4 umher. Und der Filmcharakter Gabriel Agreste, ein erfolgreicher Stylist, wird den luxuriösen ID. Vizzion fahren, während der ID. Buzz als Toms Bäckerei-Lieferwagen auftreten wird.

Die Hauptfigur Ladybug – die laut den Machern des Films für weibliches Empowerment steht – ist mit einer Studie eines elektrischen-Beetle unterwegs. Rot lackiert, mit runden Scheinwerfern und vom Marienkäfer (englisch: Lady Bug) inspirierten Designmerkmalen bestückt, bringt diese animierte Studie die typischen Proportionen des Käfers gut zur Geltung. Und natürlich passt die Optik gut zum Volkswagen-Ziel, eine "echte Love-Brand" zu werden. Dass es nicht allein bei der digitalen Version des Elektro-Beetle bleibt, wurde nun in Paris klar.

Dort stand ein lebensgroßes Exemplar des Lady Bug am Straßenrand und wurde von eifrigen Spottern von "Paris Videostars" im Rahmen einer Filmvorführung abgelichtet. Proportionen und Größe scheinen dem letzten Beetle zu ähneln. Dessen rundgelutschte Karosserie war 4,28 Meter lang und rund 1,50 Meter hoch. Der Verbrenner-Beetle war allerdings mit Vorderradantrieb bestückt. Stünde der kommende ID.Beetle auf dem MEB-Baukausten, wäre sogar wieder Hinterradantrieb wie einst beim Original mit Heckmotor denkbar.

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Fazit

Der VW-Chef Thomas Schäfer schließt ein Käfer-Revival im Elektrozeitalter aus. Retro sei eine Sackgasse – Volkswagen will sich stattdessen neu erfinden. Seinen ersten und wohl letzten Auftritt wird der ID.Beetle wohl im Kinofilm "Miraculous: Ladybug & Cat Noir" haben. Die Hauptfigur Ladybug fährt hier einen elektrischen Käfer.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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