Hyundai Genesis Facelift
Jetzt mit Dieselmotor gegen BMW 5er, Audi A6

Hierzulande dominieren deutsche Marken die Oberklasse mit starken Dieselmotoren. Da mussten Asiaten bislang passen. Jetzt versucht‘s Hyundais Genesis mit einem 200-PS-Diesel. Die typisch üppige Ausstattung gibt’s on top.

Hyundai Genesis Facelift
Foto: Tobias Büttner

Der deutsche Dienstwagenfahrer ist schon zu beneiden. Er darf, endlich im oberen Management angekommen, zwischen Audi A6, BMW Fünfer und Mercedes E-Klasse auswählen. Zuweilen macht die Qual der Wahl trotzdem dennoch nicht so richtig glücklich. Die Individualität bleibt dabei nämlich auf der Strecke. Ein Blick auf den Firmenparkplatz und die Zulassungsstatistiken genügt. Mit einem der drei o.g. Modelle fällt man nicht auf; für individuelle Wünsche müssen Farbpalette und Sonderausstattungsliste herhalten.

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Hyundai Genesis VOR-Facelift
Hyundai
Das aktuelle Modell wirkt im direkten Vergleich weniger dynamisch.

Echte Alternativen sind rar. Und so manche Marke wirkt dem Chef auch immer noch zu protzig, was denkt denn da der Kunde, wenn man z.B. mit einem Jaguar XF vorfährt.

Hyundai Genesis bislang nur mit dickem Benziner

Auch die Koreaner von Hyundai, die sonst auf allen Hochzeiten tanzen, machten hierzulande in der Oberklasse noch keinen Stich. Mit dem Genesis wurde zwar im September 2014 eine große Limousine lanciert, das aber in einer für den hiesigen Markt denkbar ungünstigen Konfiguration.

Die einzige Antriebsoption ist ein 3,8 Liter großer V6-Saugbenziner mit 232 kW / 315 PS. Damit kostet der komplett ausgestattete Genesis 65.500 Euro. Der Motor, der hohe Preis und ein waghalsig zu kalkulierendes Leasing verhageln jeden Ansatz, mit dem großen Hyundai Geschäftskunden zu erobern.

Hyundai Genesis noch 2016 mit Facelift und Dieselmotor

Die Chancen könnten bald steigen: Ende 2016 wird Hyundai ein Facelift des Genesis präsentieren. Dabei wird die Frontpartie mit neuen Gestaltungselementen des jüngst in den USA eingeführten Genesis G90 (dort fungiert Genesis als eigene Marke) aufgefrischt. Die Scheinwerfer werden flacher und damit dynamischer, senkrechte Lufteinlässe an den äußeren Enden des Frontstoßfängers sollen die Aerodynamik verbessen. Der Kühlergrill wird aufrechter im Fahrtwind stehen und breitere, verchromte Lamellen tragen.

Hinter dem Luftgitter steckt die wichtigste Neuheit im Genesis: Alternativ zum V6-Benziner wird es die 4,99 Meter lange Limousine auch mit Dieselmotor geben. Hierbei handelt es sich um den 2,2 Liter großen CRDI, der bereits in den Konzernmodellen Hyundai Santa Fe und Kia Sorento arbeitet. Auch im Genesis soll er 147 kW / 200 PS leisten und ist damit direkt gegen die beliebten Vierzylinder-Versionen von Audi (A6 2,0 TDI), BMW (520d) und Mercedes (E220d) positioniert.

Hyundai Genesis Diesel wird kein Schnäppchen

Der Grundpreis wird auch weiterhin das neu gewonnene Selbstbewusstsein von Hyundai als größtem asiatischen Importeur in Deutschland unterstreichen: Knapp über 50.000 Euro könnte der Genesis 2,2 CRDI kosten und damit ein paar große Scheine mehr als die erwähnten Mitbewerber.

Während die deutschen Diesel-Limousinen dann aber noch mit allerlei Extras in weit höhere Preisregionen gehievt werden, bringt der Hyundai vom Navigationssystem, Lederausstattung inklusive belüfteten Sitzen und einer ganzen Armada von Assistenzsystemen alles mit, was den Dienstwagenfahrer glücklich macht. Und wenn die Rate stimmt, auch den Fuhrparkmanager.

Bernd Conrad / autonotizen.de