JMK-Innovation PodRide Elektroauto / E-Bike
Twizy zum Selbsttreten

Ein schwedischer Tüftler hat aus der Antriebstechnik eines E-Bikes ein winziges Elektroauto gebaut. Jetzt sucht er Investoren für seine Entwicklung namens „PodRide“.

JMK-Innovation PodRide Elektroauto / E-Bike
Foto: JMK-Innovation

Mikael Kjellman ist ein begeisterter Outdoor-Sportler und leidenschaftlicher Radfahrer. Letzteres stellt den Ingenieur in seiner Heimat Schweden allerdings speziell im Winter vor gewisse Herausforderungen. Bei Eis und Schnee mit dem Bike zu fahren, erfordert auch von geübten Nordmännern einige Nehmerqualitäten. Um das zu ändern, hat Kjellman sein PodRide entwickelt.

Elektroauto mit e-Bike-Technik

Vereinfacht gesagt hat Kjellman die Technik eines handelsüblichen E-Bikes in ein selbst entwickeltes zweispuriges Fahrgestell verpflanzt und dieses anschließend mit einer autoförmigen „Karosserie“ bezogen. Die Außenhülle des Podride besteht aus Stoff und ist entsprechend leicht. Die Kanzel mit Windschutzscheibe lässt sich nach vorne aufklappen und gibt den Einstieg in den Einsitzer frei.

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Obwohl die Technik der eines Liegerades ähnelt, wählte Kjellmann einen ganz normalen Autositz für sein PodRide. So ist eine bessere Übersicht im Verkehr gewährleistet. Das Ergebnis ähnelt einem Mix aus Peel P50 und Renault Twizy, mit dem Unterschied, dass man beim PodRide noch selbst in die Pedale steigen muss.

Das ist wie beim E-Bike nötig, um den Elektroantrieb zu aktivieren, dank dessen Unterstützung der PodRide sich relativ einfach „radeln“ lässt. Selbst stramme Steigungen, zeigt Kjellmann in seinem Werbevideo, stellen für den PodRide und vor allem für seinen Fahrer kein Problem dar.

Angetrieben wird der PodRide von einem normalen E-Bike Tretlagermotor mit 250 Watt Leistung, der zugehörige Akku soll unter idealen Bedingungen Saft für 60 Kilometer Fahrstrecke bereitstellen. Die beiden Hinterräder sind starr miteinander verbunden, was die Traktion entsprechend erhöht. Durch die sehr schmale Spur ist die „gesperrte“ Hinterachse in Kurven kein großes Problem.

70 Kilo leichtes Elektroauto

Nur rund 70 Kilo wiegt der 1,8 Meter lange und 1,45 Meter hohe Podride. Auch einige andere Eckdaten hören sich spektakulär an, zum Beispiel der Radstand von 88 Zentimetern und der Wendekreis von 3,5 Meter. Extrem wendig ist der PodRide also in jedem Fall. Und Kjellman ist Pragmatiker, paart High- mit Lowtech: statt eines Scheibenwischermotors ist zwar Handarbeit angesagt, doch die Tacho- und Routenoptionen werden per Smartphone-App abgewickelt.

Luftfedern aus dem Mountainbike-Bereich sorgen für ordentlichen Federweg und Fahrkomfort. 14 Übersetzungen hält die Speedshift-Schaltung bereit, das Maximaltempo ist auf 25 km/h begrenzt. Damit entgeht der Entwickler entsprechenden Zulassungsvorschriften, in Schweden darf er mit dem PodRide Fahrradwege nutzen.

Nach einem Jahr in der Praxiserprobung möchte Kjellman sein Projekt nun in Serie fertigen und hat dafür beim Crowdfunding-Portal Indiegogo eine Kampagne gestartet. Bei 50.000 US-Dollar Risikokapital will Kjellman in die Serienfertigung von PodRide-Bausätzen einsteigen.