Hennessey-Weihnachtsbaum-Rekord mit Audi RS6
Christbaum-Entsorgung – Entnadeln bei 295 km/h

Der US-Tuner-Hennessey hat einen Geschwindigkeits-Rekord mit Tannenbaum aufgestellt. Diesmal fand das festliche Grün auf dem Dach eines Audi RS6 mit 800 PS Platz.

Audi RS6 Hennessey Weihnachtsbaum Transport
Foto: Hennessey

Die Texaner hatten sich bereits 2019 um den Express-Transport eines Weihnachtsbaumes bemüht. Damals packten sie das gute Stück auf einen hauseigenen Jeep Grand Cherokee Trackhawk, dessen aufgeladener 6,2-Liter-V8 nach einer Leistungskur 1.000 PS an alle vier Räder abgibt. Maximal-Geschwindigkeit des Jeeps mit Weihnachtsbaum: 181 mph. Das entspricht 291,3 km/h. Die Lichter des Baums blieben bei dem Rekordversuch an.

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Kombi braucht weniger Leistung als SUV

2021 krallten sich die Amerikaner den Audi RS6 von John Hennessey‘s Frau, kitzelten 800 statt der serienmäßig 600 PS aus dem Biturbo-V8 und schnallten eine 1,80-Meter Douglasie auf den Kombi – die Kiefernart ist der Christbaum-Klassiker in den USA.

Trotz der 200 Minder-PS gegenüber dem Jeep des Jahres 2019 schaffte der windschlüpfigere Ingolstädter 183 mph – umgerechnet 294,5 km/h. Merke: Bei hohen Geschwindigkeiten ist der Luftwiderstand der entscheidende Fahrwiderstand. Das lässt sich auch daran erkennen, dass der Audi RS6 nach der Leistungssteigerung und ohne cW-Wert-ungünstigen Baum laut Hennessey sogar 205 mph schafft (rund 330 km/h).

Aerodynamik zählt – beim Christbaum und beim Hypercar.

Daran lässt sich ermessen, wie stark der Fahrtwind durch das festliche Gehölz pfeift. Wer anders als Hennessey den Christbaum nicht vor dem Fest nach Hause transportiert, sondern gut getrocknet danach zur Entsorgung bringt, hat also vielleicht gute Chancen, das gut Stück ohne Nadeln abgeben zu können. Damit andere Verkehrsteilnehmer nicht im Nadelsturm ins neue Jahr fahren müssen, wäre die Empfehlung aber, die Raserei eher auf abgesperrtem Gelände auszuprobieren.

Das hat natürlich auch der Tuner im Land des Speed-Limits getan. Und das nicht nur mit dem RS6, sondern auch mit dem selbst entwickelten Hypercar F5, mit dem die Texaner Anfang 2022 die 300 Meilen-Marke (rund 483 km/h) knacken wollen. Dazu testeten sie diesmal vor allem Bremsen, Reifen und passenderweise die Aerodynamik – ohne Baum.

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Auf jeden Fall. Nur das Streben nach Rekorden bringt die Menschheit und Technik voran.Natürlich nicht. Auf der Welt gibt es wahrlich viel schwerwiegendere Probleme.

Fazit

Der Christbaum-Transport bei Höchstgeschwindigkeit mit getunten Autos ist natürlich nur das Buhlen um Aufmerksamkeit. Interessant dabei ist aber die Bedeutung der Aerodynamik. Mehr als 35 km/h kostet der Baum auf dem Dach – für Otto-Normalverbraucher ein guter Hinweis auf den Mehrverbrauch durch Dachlasten, der schon bei einem leeren Dachgepäckträger etwa einen Liter Sprit pro 100 km/h ausmacht. Für Hennessey untermauert es die Wichtigkeit der Aerodynamik beim Hypercar F5, das mit seinem angeblich gut 1.800 PS starken V8 irgendwann 500 km/h schnell sein soll.