Mechatronik Project 107 Erlkönig
Dieser SLC wird lecker

Mercedes-Spezialist Mechatronik arbeitet an einem Projekt auf Basis des SLC R 107 mit Achtzylinder, Schaltgetriebe und Karbonteilen. Bei ersten Tests lief das alte Coupé mit neuen Teilen zuverlässig.

Mechatronik Project 107 Mercedes SLC Erlkönig
Foto: Mechatronik

Nördlich von Stuttgart logiert das Unternehmen "Mechatronik". 1997 gegründet, hat sich die Firma von einer kleinen Drei-Mann-Werkstatt zu einem anerkannten Mercedes-Spezialisten gemausert. Mittlerweile werden dort nicht nur Autos restauriert, gewartet, repariert und verkauft, sondern auch eigene Modelle aufgelegt – und zwar auf Basis beliebter Klassiker aus dem Hause Daimler. Bislang sind unter dem Label "New Tech" der W 111 als Coupé und Cabrio, sowie die Pagode mit technischer Frischzellenkur zu haben. Jetzt kommt ein drittes Modell dazu.

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Mechatronik Project 107 Mercedes SLC Erlkönig
Mechatronik
Nach W 111 und Pagode nimmt die Firma Mechatronik mit der Baureihe 107 das nächste Projekt in Angriff.

Dabei handelt es sich um den Nachfolger der Pagode – den Mercedes 107. Derzeit drehen zwei SLC-Prototypen ihre Runden – noch getarnt als Erlkönig. Erste Tests auf dem Hockenheim verliefen laut Mechatronik vielversprechend: Das Coupé drehte innerhalb von zwei Tagen zuverlässig seine Runden: Über 300-mal umrundete der Prototyp den badischen Kurs. Dabei seien lediglich Scheiben und Beläge gewechselt worden, so Mechatronik.

Breiter und tiefer

Die Tarnfolie kann die modifizierte Front und neu gestaltete Schürzen kaum kaschieren. Das "Project 107" duckt sich deutlich tiefer auf den Asphalt als die zivilen originalen Modelle. Die umlaufenden Rillen im Blech bleiben aber erhalten – klar, denn dieses Design-Merkmal ist untrennbar mit dem Mercedes 107 verbunden. Neu ist dagegen die mittig platzierte zweiflutige Abgasanlage, die beim Original links außen sitzt.

Mercedes-Benz 350 SLC , Heckansicht
Hardy Mutschler
Das Original trägt die Endrohre auf der linken Seite.

Ins Cockpit und unter die Haube können wir nicht schauen, doch auf den Fotos ist zumindest zu erkennen, dass Fahrer und Beifahrer auf sportlichem Recaro-Gestühl Platz nehmen dürfen. Was den Antrieb betrifft, so geben die Vorgänger-Modelle von Mechatronik zumindest einen Anhaltspunkt. Beide fahren nach ihrer Umgestaltung nämlich mit dem 1997 in der E-Klasse eingeführten Achtzylinder M 113 vor – in der Variante mit 4,3 Liter Hubraum und 279 PS. Das könnte für druckvolle Fortbewegung sorgen. Könnte also gut sein, dass unter der SLC-Haube ebenfalls ein solcher M 113 Platz nehmen darf. Oder einer mit 5,0 Liter Hubraum. Die gab's auch im Original, allerdings war damals dennoch bei 240 PS Schluss. Mit der moderneren Maschine wären bis zu 306 PS drin. Selbst mit 5,5 Liter Hubraum gab es den Dreiventiler mit Doppelzündung. Damit gab die Maschine bis zu 400 PS ab, oder 367 PS wie einst im C/CLK 55 AMG. Das klingt alles sehr lecker. Einen bitteren Nachgeschmack hat nur die Frage nach dem Preis. Offiziell gibt es noch keine Angabe, doch die anderen modernisierten Klassiker im Portfolio bewegen sich bei 400.000 Euro aufwärts – mit der 4,3-Liter-Maschine.

Zwei Antriebsoptionen – auch mit Schaltgetriebe

Welcher Motor im "Project 107" steckt, mag Mechatronik offiziell ebenso wenig verraten wie die Rundenzeiten auf dem Hockenheimring. Doch zum Zeiten feilen wird ohnehin kaum jemand einen 4,70 Meter langen SLC bemühen, der mutmaßlich einen tief sechsstelligen Preis hat. Einen Hinweis gibt es dann aber doch. Genauer zwei: Es wird zwei Antriebsoptionen geben. Eine davon wird ein Achtzylinder mit Schaltgetriebe sein. Eine seltene Kombination bei Mercedes. Die Fans wird's freuen.

Fazit

Wenn das mal kein Appetitanreger ist. Der SLC hat einige Zeit benötigt, um seine Fans zu finden. Mittlerweile ist der 107 aber angekommen. Mechatronik könnte in dieser Geschichte ein ganz neues Kapitel aufschlagen – nur ein Schnäppchen wird das "Project 107" wohl nicht werden.