Sechs-Gang-Getriebe MQ281
VW bringt neue Handschaltung

Die manuelle Sechs-Gang-Schaltung debütiert im aufgefrischten Passat, ist aber vor allem für den Einsatz in SUVs optimiert. Sie soll gleichzeitig den Spritkonsum verringern und den Fahrkomfort steigern.

07/2019, Neues Handschaltgetriebe von Volkswagen
Foto: Volkswagen AG

Immer mehr Menschen fahren Autos mit automatischem Getriebe. 2018 waren die meistgefahrenen Pkw von 9,55 Millionen Autofahrern in Deutschland mit einem Automatikgetriebe ausgerüstet, sagt eine Statistik der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse. 2014 waren es nur 7,14 Millionen, seitdem stieg die Anzahl jährlich. Doch so eindeutig der Trend ist, so klar ist auch: Angesichts von insgesamt 47,1 Millionen hierzulande zugelassenen Pkw liegt der Handschalter-Anteil nach wie vor deutlich höher.

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Ausgelegt für 200 bis 340 Nm Drehmoment

Es ergibt also durchaus Sinn, wenn der Volkswagen-Konzern seine manuellen Getriebe weiterentwickelt. Vor allem der SUV-Boom und der damit verbundene Trend zu größeren Raddurchmessern macht dies nötig. Nun debütiert eine neue Getriebe-Generation: Die Sechs-Gang-Schaltung mit dem Werks-Code MQ281 kommt zuerst im gerade aufgefrischten Passat zum Einsatz und wird „in Kürze in zahlreichen Fahrzeugklassen im Volumensegment Einzug halten“, sagt Helmut Göbbels, Leiter Entwicklung Handschaltgetriebe und Allradantriebstrang bei VW.

07/2019, Neues Handschaltgetriebe von Volkswagen
Volkswagen AG
Das MQ281-Getriebe hat sechs Gänge und ist für ein Drehmoment von 200 bis 340 Nm ausgelegt.

Das MQ281 kann in einem Drehmomentspektrum von 200 bis 340 Newtonmetern eingesetzt werden, womit es in der Lage ist, die bisher verwendeten Getriebe-Varianten MQ250 vollständig und MQ350 teilweise zu ersetzen. Die hohe Spreizung von maximal 7,89 soll einerseits eine gute Anfahr-Performance gewährleisten, andererseits aber auch spritsparendes Fahren in hohen Gängen bei niedriger Drehzahl ermöglichen.

Geringerer Spritverbrauch, erhöhter Fahrkomfort

Dank eines neuen Ölleitsystems, mit dem die Füllmenge auf 1,5 Liter reduziert werden könnte, und eines neuen Lagerkonzepts samt reibungsminimierter Lager mit berührungsarmen Dichtungen will VW den Wirkungsgrad verbessert haben. Je nach Motor-Getriebe-Kombination sollen sich pro Kilometer bis zu fünf Gramm CO2 einsparen lassen. Dank optimierter Materialauswahl und -verteilung soll das Gehäuse nun fester sein als zuvor, was sich positiv auf das Geräusch- und Schwingungsverhalten auswirkt.

Das MQ281-Sechs-Gang-Getriebe wird von Seat in der Nähe von Barcelona sowie in Cordoba (Argentinien) gefertigt; allein im Seat-Werk sollen jährlich bis zu 450.000 Exemplare produziert werden. Durch den Zuschlag an die Spanier kommt eine kleine Getriebe-Rochade innerhalb des VW-Konzerns in Gang. Das für bis zu 200 Nm ausgelegte MQ200-Getriebe entsteht fortan hauptsächlich bei Skoda in Mlada Boleslav, während sich das VW-Komponentenwerk in Kassel von nun an auf die Produktion des Direktschaltgetriebes DSG und insbesondere auf die Fertigung des E-Antriebs für künftigen MEB-Modelle konzentriert.

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