Stellantis-Patent: Elektronik imitiert Stufen-Automatik

Moderne Elektroautos kommen in der Regel mit einem Eingang-Getriebe aus. Die Motordrehzahl wird direkt übersetzt an die Antriebsräder weitergereicht. Muss, wie bei einigen sportlichen Elektroautos, ein größerer Geschwindigkeitsbereich abgedeckt werden, so setzen die Hersteller auf ein Getriebe mit zwei Fahrstufen (die Funktion eines Zweigang-Getriebes sehen Sie in der Fotoshow). Porsche setzt auf diese Konfiguration beispielsweise im Taycan. Eine Eingriffsmöglichkeit des Fahrers ist dabei aber nicht vorgesehen.

Manche Autohersteller befürchten aber, dass Autofahrer, die bei der Fahrt in Sachen Gangwechsel zur Untätigkeit verdammt sind, die Fahrt schnell als langweilig empfinden. Mehrere Getriebestufen sollen hier neue, oder besser gesagt altbekannte Reize setzen.

Schaltet wie eine Automatik

Der Stellantis-Konzern hat sich beim Weltpatenamt (WIPO) im März 2023 eine simulierte Schaltung für batterieelektrische Fahrzeuge patentrechtlich schützen lassen. Veröffentlicht wurde die Patentschrift Ende September 2023. Skizziert wird darin eine rein virtuell angelegte Schaltung mit vier oder mehr Fahrstufen. Nachgeahmt werden soll dabei ein Automatikgetriebe, bei dem der Fahrer auch manuell eingreifen kann. Sensoren überwachen den Antriebsstrang und imitieren durch entsprechend vorprogrammierte Lastwechsel und Drehzahlveränderungen bei bestimmten Geschwindigkeiten herkömmliche Schaltvorgänge. Der Fahrer kann sich also treiben lassen oder aktiv eingreifen. Die Technik dahinter setzt weiter auf ein Eingang-Getriebe.

Mehr Emotionen für BEV

Welche Marken oder welche Modelle von so einer simulierten Schaltung profitieren könnten, lässt die Patentschrift noch völlig offen. Naheliegend sind natürlich Modelle mit einem besonders sportlichen Charakter. In Frage kämen da beispielsweise BEV aus dem Stall von Alfa Romeo oder auch die elektrischen Nachfolgemodelle der aktuellen Dodge-Muscle Cars. Aber auch bei Lancia will der Konzern stark auf Emotion setzen.