Harley-Davidson gründet Elektro-Submarke
LiveWire wird eigene Marke für Elektromotorräder

Harley-Davidson überträgt den Modellnamen seines E-Modells LiveWire auf eine neue Submarke für Motorräder mit Elektroantrieb. Das erste Modell mit dem neuen Logo versprechen die Amerikaner für Juli.

LiveWire Launch Mai 2021
Foto: Harley-Davidson

Bereits im Februar 2021 hat Harley-Chef Jochen Zeitz die Neuausrichtung der Elektro-Sparte des Hauses als Teil der Hardwire-Strategie angekündigt: Die Elektromobilität aus Milwaukee sollte als eigene Abteilung selbstständiger zum Technologieführer werden. Nächster Schritt: Fachleute in Sachen Elektro einstellen, die unter anderem bei Ford Großes geleistet haben. Bisher stand LiveWire für das einzige Elektromodell der Company, dass wir in der Bildergalerie zeigen. Ab Juli 2021 werden neue E-Modelle neben dem Pionier-Krad unter diesem Label entwickelt, gebaut und vertrieben.

Unsere Highlights

Neue Live Wire schon im Juli?

Bereits am 09. Juli auf der International Motorcycle Show in Irvine, Kalifornien, wird das erste Motorrad unter der Marke LiveWire präsentiert werden. Ob es sich um eine umgebrandete Harley-Davidson LiveWire handelt oder doch direkt um ein völlig neues Modell, bleibt bis dahin spannend. Patente, Zeichnungen und Ideen hatte Harley in den letzten Jahre bereits vorgelegt.

LiveWire Launch Mai 2021
Harley-Davidson
So soll die aktuellen Harley-Davidson LiveWire unter eigenen Label aussehen.

So soll LiveWire funktionieren

LiveWire soll sich als Marke eigenständig und außerhalb von Harley-Davidson etablieren und sich schlußendlich erfolgreich eine eigene Identität aufbauen. Der Fokus der Neuentwicklungen soll zunächst auf urbaner Mobilität liegen, womit die aktuelle Harley-Davidson LiveWire wohl erstmal Speerspitze in Sachen Leistung bleibt. Die elektrische Mobilität im ersten Ansatz nur für den innerstädtischen Verkehr zu konzipieren ist eine Strategie, die – vom Verbrenner zum E-Motor – einige etablierte Hersteller nehmen: Die Pierer Group als Mutter von KTM und Husqvarna als kleiner Hersteller (270.000 Motorräder in 2020) ebenso wie Produktionsriese Honda (17 Millionen Stück in 2020). Die Konsequenz eine gänzlich neue Marke dafür zu gründen ist hingegen neu.

So soll LiveWire arbeiten

Harley-Davidson agiert heute vom gleichen Ort aus wie bei der Gründung vor 120 Jahren: Milwaukee in Wisconsin. Die Firmenzentrale ist seit 92 Jahren am gleichen Ort: Juneau Avenue. Einen Block vom alten Haus der Davidsons entfernt, in deren Garten 1903 die erste Hütte stand, in der Motorräder hergestellt wurden. Hier soll LiveWire nicht wirklich ansässig sein, sondern dezentral und virtuell vom Silicon Valley und von Milwaukee aus geführt werden. Ein ähnlicher Weg ist für die Markterschließung gezeichnet: Das bestehende Händlernetzwerk soll genutzt werden, um die neue Marke in eigenem Look&Feel darzustellen, aber eben nicht unter Flagge von Bar&Shield, dem traditionellen Logo von Harley-Davidson. Ergänzt durch eigene Showrooms an ausgewählten Orten, gelöst von der Marke Harley-Davidson und womöglich auch an völlig neuen Orten: Business-Avenue statt Industrial Lane.

LiveWire Launch Mai 2021
Harley-Davidson
Das neue Logo von LiveWire: Stylistisch und inhaltlich ganz weit weg von Harley-Davidson.
Harley-Davidson Logo
Hersteller
Das berühmte Bar&Shield-Logo der Company seit den frühen 1900er-Jahre das Erkennungszeichen von Harley-Davidson.

Fazit

Harley CEO Jochen Zeitz bringt die Alte Dame Harley ordentlich auf Trab. Scharfe Schnitte, sinnvolle Anpassungen, namenhafte Personalien, neue Produkte und schließlich die Gründung einer neuen Marke in der Marke sind in einem Jahr gefühlt mehr Änderungen als es bei Harley in den letzten 120 Jahre in Summe gab. Möge es der Company so gehen wie damals Puma, als Zeitz hier die Vorzeichen von Vereinssponsor Kreisklasse auf Weltmarke stellte.