Die Stellantis-Tochter Opel arbeitet seit ihrer Eingliederung in den Mega-Konzern an der Profilierung der eigenen Marke. Nachvollziehbar, schließlich teilen sich die Modelle von Peugeot, Citroën, DS und Co. den gleichen technischen Unterbau. Trotzdem will man in Rüsselsheim als eigenständige Entität begriffen werden. Das funktioniert bisher vor allem über das Design und das Cockpit-Layout. Opel möchte nun den kompletten Markenauftritt nachschärfen und hat bereits ein neues Logo angekündigt. Auf der IAA Mobility 2023 wird mit dem Concept Experimental ein Fahrzeug enthüllt, das die weitere Marschrichtung der Marke vorgibt.
Erste Details ab 2024 in Serie
Nun zeichnen sich Concept-Cars und Studien häufig durch eine spektakuläre Optik aus, die mit der späteren Realität nur hauchdünne Überschneidungen vorweisen kann. Bei Opel ist das nicht so, wie der GTX Experimental bewiesen hat, aus dem im Nachgang der aktuelle Mokka mit Vizor-Gesicht geformt wurde. Deshalb darf man den Rüsselsheimern auch glauben, wenn Sie konstatieren, dass der Experimental eine grundlegende Vision für die nächste Generation von Opel-Modellen ist.
"Erste Details werden wir bereits an einem Serienmodell sehen, das 2024 kommt", verspricht Florian Theis, Chief-Designer Future Concepts. Besonders prägnant am Concept ist das beleuchtete Logo an der Front, das hinter der neuen Vizor-Blende zu schweben scheint. Es wird durch ebenfalls beleuchtete Streben eingerahmt, die horizontal die Scheinwerfer bilden. Am Heck verzichtet Opel auf den Blitz und platziert dort stattdessen den ausgeschriebenen Markennamen. Die Vermutung, dass eben jene beleuchteten Logos die ersten besagten Serien-Details sein werden, ist vermutlich nicht allzu gewagt.
Hologramme im Cockpit
Den Strom für die leuchtenden Gestaltungselemente liefern indes Solarmodule im Dach. Was die Materialauswahl betrifft, so kommt nicht Kohlefaser für Schweller und Frontspoiler zum Einsatz, sondern ein Verbundmaterial auf Basis von Flachsfasern, das heute bereits im Motorsport Verwendung findet.
Die Innenraumgestaltung weist dagegen in eine fernere Zukunft. Hier sollen die Insassen über holografisch projizierte Bedienelemente mit dem Fahrzeug interagieren. Künstliche Intelligenz und natürliche Sprachsteuerung sollen ebenfalls zur Verfügung stehen. Echte Bilder vom Cockpit gibt es bisher nicht. Der Experimental ist ein reines Showcar.
Die Zukunft von Opel
"Der Experimental wird als klare Vision Einfluss auf alle Serienfahrzeuge der nächsten Generation nehmen und steht symbolisch für das, was wir mit Opel erreichen wollen", erklärt CEO Florian Huettl in einer entsprechenden Pressemitteilung. Weitere Details zum Concept-Car sollen in den nächsten Wochen folgen, bis am 5. September das Tuch vor Publikum vom Blech gezogen wird.
Im Interview mit auto motor und sport bestätigte Huettl zuletzt rein elektrische Nachfolger für Crossland, Insignia und Manta. Dass Letzterer kein Retro-Modell wird, obwohl es auch dafür eine entsprechende Studie gab, ist bereits klar. Der kommende Elektro-Manta reüssiert als Crossover. Ähnlich dürfte es dem Insignia-Nachfolger ergehen, der weder als klassische Limousine noch als Kombi erscheinen soll. Insofern lässt sich vom neuen Experimental wohl tatsächlich viel Design-Zukunft ablesen.
Fazit
Opel will ab 2028 nur noch rein elektrische Autos in Europa anbieten. Nach und nach stellt die Stellantis-Tochter die Weichen, um den Markenauftritt entsprechend anzupassen. Nach einem neuen Logo soll nun das Concept Experimental, das auf der IAA Mobility 2023 enthüllt wird, zeigen, wohin die Rüsselsheimer Reise geht.
