Renault-Konzern plant Alpine-Zukunft
7 neue E-Modelle inklusive Roadster und Coupé

Der sportliche Renault-Ableger plant auf der eigenen APP-Plattform sieben neue Elektro-Autos – darunter der neue A110, ein Sport-Coupé A310 sowie einen Roadster. Hier alle Details.

Alpine 7 Modelle Teaser
Foto: Alpine

Im Kontext des "Renaulution"-Strategieplans des französischen Autokonzerns Renault hatte die Tochtermarke Alpine bereits 2021 die Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Unter dem Dach von Alpine werden künftig die Bereiche Alpine Cars, Renault Sport Cars und Renault Sport Racing ihre Kräfte bündeln. Neben dem Fokus auf die Formel 1 will Alpine neue, rein elektrisch angetriebene Sportwagen entwickeln. Dabei wird Alpine auf das komplette technische Know-how der Renault-Gruppe und der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz zurückgreifen.

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Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Alpine seinen Fokus künftig zwar weiter auf Sportwagen legt, aber eben nicht mehr allein auf dieses Segment. Stattdessen soll die Renault-Tochter auf Basis des zur Verfügung stehenden Technik-Pools des Konzerns zur rein elektrischen Premium-Weltmarke ausgebaut werden. Dafür braucht es weitere Baureihen.

Rein elektrische Produktpalette

Als erstes Elektro-Modell soll 2024 ein Kompaktsportler im B-Segment auf Basis der neuen CMF-B-EV-Plattform kommen, bei dem es sich um die Serienversion des Showcars A290_ß (siehe Fotoshow) handeln wird – und damit um eine Dynamik-Variante des künftigen Renault 5.

Als weitere Modelle kommen auf Basis des neuen rein elektrischen A110 der A310, ein Sport-Coupé mit vier Sitzen sowie ein Roadster. Des Weiteren plant Alpine mit zwei größeren SUV im D- und E-Segment sowie einen Crossover-GT im C-Segment namens GT X-Over auf Basis der CMF-EV-Plattform, der ab 2025 im französischen Werk "Alpine Dieppe Jean Rédélé" vom Band rollt.

Alpine entwickelt eigene Plattform

Als technischen Unterbau seiner künftigen Palette wird Alpine eine eigene Elektro-Plattform entwickeln. Dieser Schritt ist nötig, weil die eigentlich geplante technische Kooperation mit Lotus nun doch nicht zustande kommt. Der inzwischen zum chinesischen Geely-Konzern gehörende britische Sportwagenhersteller hatte das elektrische Hypercar Evija (siehe Bildergalerie) entwickelt und daraufhin 2021 eine Absichtserklärung mit Renault/Alpine unterschrieben. Diese wurde jedoch einvernehmlich wieder gelöst. Stattdessen legt Alpine seine eigene Plattform unter dem Name "APP" (Alpine Performance Platform) auf.

Alpine fertigt aktuell am Standort Dieppe allein den Mittelmotorsportwagen A110. Renault Sport Cars entwickelt mit einem 300-köpfigen Team bisher Sportwagen und Performance-Varianten auf Großserien-Basis wie den Mégane R.S. Trophy. Renault Sport Racing ist für die motorsportlichen Aktivitäten des Unternehmens zuständig, darunter auch die Formel 1, und beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter. Das zuvor unter Renault-Flagge startende Formel-1-Werksteam ist seit der Saison 2021 unter dem Namen Alpine unterwegs.

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Fazit

Alpine will künftig nur noch rein elektrisch angetriebene Modelle bauen, und zwar deren sieben. Die Renault-Tochter mutiert innerhalb des Konzerns also zu einer Art elektrischer Premium-Weltmarke. Die Technik kommt dabei sowohl aus dem Konzern-Baukasten als auch aus internen Entwicklungen – eine Alpine-eigene Plattform hat Konzernchef Luca de Meo inzwischen bestätigt. Aus der angestrebten Entwicklungs-Partnerschaft mit Lotus wird dagegen erst einmal nichts.

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