Audi holoride
VR-Brille statt rausgucken

Im Auto und gleichzeitig in der virtuellen Realität unterwegs sein? Das geht bei Audi ab Sommer. Aber nur für die Passagiere auf der Rückbank.

Audi Holoride South by Southwest (SXSW)
Foto: Audi

Das Musik-, Film- und Tech-Festival South by Southwest (SXSW) im texanischen Austin ist bekannt für allerlei Innovationen im Grenzbereich klassischer Mobilität. Audis Beitrag zum bunten Treiben 2022: ein Stückchen virtuelle Realität im Auto. Wer die passenden Häkchen im Konfigurator setzt, kann ab Sommer 2022 im Fond eines Audi Platz nehmen und mit einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) in verschiedene Medienformate wie Spiele, Filme und interaktive Inhalte eintauchen. Der Witz an der Sache: Die virtuellen Inhalte passen sich in Echtzeit an die Fahrbewegungen des Autos an. "Elastic Content" nennen sie das beim Start-up holoride, das von Audi mitgegründet wurde. Die holoride-Technologie verbindet Virtual-Reality-Inhalte in Echtzeit mit Bewegungs- und Navigationsdaten des Fahrzeugs. Die Verknüpfung von physischen Rückmeldungen wie Beschleunigung und Lenkung sowie Fahrtrouten und -zeit soll intensive Erlebnisse für Mitfahrende schaffen und so das Eintauchen in jede Art von VR-Inhalten im fahrenden Fahrzeug ermöglichen.

Unsere Highlights
Audi Holoride South by Southwest (SXSW)
Audi
Damit die virtuelle Realität in den Audi kommt, braucht's einiges an Technik. Die ist ab Juni 2022 in ausgewählten Modellen verfügbar.

Neuer Infotainment-Baukasten

Wichtigste Voraussetzung für eine holoride-Tour: Im Audi muss die dritte Generation des modularen Infotainmentbaukastens (MIB3) verbaut und die neueste Software-Version installiert sein. Das wird ab Juni 2022 auf die Modelle Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5, Q7, Q8, Audi E-Tron und Audi E-Tron GT Quattro zutreffen. Außerdem braucht man zur Nutzung ein dafür freigegebenes Virtual-Reality-Headset, das per Bluetooth mit dem Fahrzeug gekoppelt wird.

Geschäftsmodell von morgen

Abgesehen vom Unterhaltungseffekt für Fond-Passagiere der Gegenwart geht's holoride aber ums Geldverdienen in der Zukunft. Wenn dereinst nämlich das Auto ziemlich autonom den Weg von A nach B findet, können sich seine Passagiere Nützlicherem widmen. Oder eben Unterhaltsamem. Bezahlt wird in der virtuellen holoride-Welt natürlich per virtueller Währung, die aus der Blockchain kommt. Womit wir dann aber auch beinahe alle zukunftsschwangeren Schlagworte beieinander hätten. Ach ja: Die bewegungssynchronisierte Reise durch virtuelle Welten reduziert zudem das im Auto oft auftretende Risiko der Reiseübelkeit. Deren Ergebnis ist auch in Zukunft ein sehr analoges Problem.

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Fazit

Das gute alte "Aus dem Fenster schauen" macht zwar bis heute Spaß, bekommt aber spätestens in der autonom fahrenden Zukunft Konkurrenz durch allerlei virtuelle Spielereien. Wer darauf schon heute scharf ist, sollte sich ab Juni 2022 einen Audi buchen. Der Rest erfreut sich noch ein bisschen an den analog vorbeirauschenden Landschaften.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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