Volvo vertieft Google-Kooperation
Youtube und Google Home im Auto

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Pünktlich zur CES in Las Vegas erweitert Volvo die Kooperation mit Google. Die Schweden holen Youtube ins Auto und verknüpfen Google-Home-Endgeräte.

Volvo Google Youtube Smarthome Integration CES 2022
Foto: Volvo

Wenn's um die Zusammenarbeit mit Google geht, ist Volvo ein echter Pionier. Die Schweden haben als erster Automobilhersteller überhaupt ein Infotainmentsystem auf Basis von Android Automotive OS mit den integrierten Funktionen Google Assistant, Google Maps und Google Play eingeführt und wollen in den nächsten Fahrzeuggenerationen ab 2022 mit VolvoCars.OS ein komplett neues Betriebssystem auf Google-Basis an den Start bringen.

Youtube für die Ladepause

Aber auch für die Bestandsmodelle mit Android Automotive OS an Bord, darunter zum Beispiel der C40 und XC40 Recharge oder der XC60 sowie S und V90 in ihrer aktuellen Generation, geht die Entwicklung weiter. Pünktlich zur High-Tech-Messe CES in Las Vegas erweitert Volvo die Kooperation mit Google im Frühjahr 2022 um die Möglichkeit, über das Display im Fahrzeug Youtube-Videos abzuspielen. Klingt nach einer Spielerei, ergibt aber vor allem mit Blick auf aktuelle und kommende Elektro-Volvos Sinn. Müssen die unterwegs an die Ladesäule, haben die Passagiere über die Youtube-Integration künftig die Möglichkeit, während der Ladepause Videos zu streamen. Der Spaß funktioniert allerdings aus Sicherheitsgründen nur, wenn das Fahrzeug abgestellt wurde. Volvo will die Funktion perspektivisch aber dahin entwickeln, dass nur das Video stoppt, wenn die Fahrt weitergeht, der Ton jedoch weiterläuft. Die neue Youtube-App kann über den in die Bedienoberfläche des Fahrzeugs integrierten Google Playstore heruntergeladen werden. Neben der Youtube-Erweiterung sollen laut Volvo zeitnah auch weitere Video-Streamingdienste für die Nutzung im Auto verfügbar sein.

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Volvo Google Youtube Smarthome Integration CES 2022
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Die Verknüpfung mit dem Google-Account des Fahrers macht es möglich, dem Fahrzeug von zu Hause aus Anweisungen zum Beispiel über einen Smart-Speaker zu geben.

Sprachbefehle vom Sofa fürs Auto

Die zweite Neuerung betrifft die Integration eines Volvos mit Android-Betriebssystem ins Google-Home-Ökosystem. Bislang lässt sich das Fahrzeug zwar mit dem Google-Account seines Fahrers verknüpfen und dann zur Steuerung weiterer Smart-Devices einsetzen – umgekehrt war das aber nicht möglich. In der Praxis war es also kein Problem, dem vernetzten Thermostat zu Hause vom Auto aus die gewünschte Raumtemperatur bei der Ankunft mitzuteilen. Von zu Hause aus dem Volvo aber per Sprachbefehl die gewünschte Wohlfühl-Temperatur bei der Abfahrt vorzugeben, funktionierte bislang nicht. Das soll sich jetzt ändern. Und zwar für alle vernetzten Geräte, die über den Google-Account des Fahrers verbunden sind. Heißt: Es wird möglich, das Fahrzeug per Sprachbefehl oder Klick auf dem Display der Smartwatch sowie dem Smartphone vorzuheizen oder bei bestehender Verbindung mit einer Wallbox mit dem Ladevorgang zu beginnen. Sicherheitsrelevante Befehle bzw., Anweisungen die Kosten verursachen könnten (Ladevorgänge), sind laut Volvo über eine Zwei-Faktor-Autorisierung abgesichert. Heißt in der Praxis: Wer sein Auto per Sprachbefehl vom Wohnzimmer aus entriegelt, muss diesen Befehl zum Beispiel über eine entsprechende Abfrage eines zweiten Gerätes (zum Beispiel dem Smartphone) bestätigen. Die tiefere Integration ins Google-Home-Universum soll in den nächsten Monaten zur Verfügung stehen!

Zusätzlich gab Volvo bekannt, den Playstore der Fahrzeuge um zusätzliche Apps zu erweitern. So wird es die Möglichkeit geben, neben Google Maps weitere Navigationsdienste zu aktivieren. Außerdem sollen sich spezielle Lade-Apps wie Chargepoint oder Plugshare nutzen lassen.

Volvo ist zwar Googles federführender Automobilpartner bei der Weiterentwicklung des eigenen Betriebssystems. Beide Unternehmen legen es jedoch als offenes Ökosystem an. Heißt: Die hier vorangebrachten Funktionen findet künftig nicht nur bei Volvo oder Polestar, sondern auch bei Modellen jedes anderen Herstellers Anwendung, der Android Automotive OS integriert. Und zwar nicht nur bei Elektro-, sondern auch bei Verbrennerfahrzeugen.

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Fazit

Volvo geht den Weg der kompletten Google-Tiefenintegration konsequent weiter. Die enge Bindung an den Suchmaschinen-Riesen hat den Vorteil, dass Volvo-Kunden mit Google-Account und aktiven Google-Home-Geräten ihr Fahrzeug aus dem gewohnten digitalen Ökosystem heraus nutzen und steuern können. Volvo betont, dabei allen Anforderungen des Datenschutzes gerecht zu werden.