Cupra Leon VZ Cup e-Hybrid im Test
PHEV mit Cup-Paket – lohnt sich das?

In der Modell- und Variantenvielfalt von Cupra gibt es etwas Neues für die scharfen Veloz-Varianten: ein Cup-Paket. Test.

Cupra Leon VZ Cup e-Hybrid
Foto: Hans-Dieter Seufert

Bevor wir dem Plug-in-Hot-Hatch auf den Bronze-Zahn fühlen, müssen wir kurz etwas Modellkunde betreiben: Cupra bietet den Leon nämlich nicht mehr nur als reinen Sportkompakten an, sondern auch mit braven Konzernantrieben. Los geht’s mit 150-PS-Diesel- und -Benzinmotoren, darüber rangieren die 190-PS-Varianten, bevor die VZ-Versionen – VZ für veloz wie schnell – mit 245 und 300 PS übernehmen. Dazu kommen noch zwei PHEV-Varianten mit 204 und 245 PS (VZ). Letzterer ist hier und heute am Start und bringt das Cup-Paket mit, das jedoch weit rennsportlicher klingt, als es ist. Renault-Sport-Enthusiasten hoffen auf Sperrdifferenzial und eine kompromisslosere Fahrwerksabstimmung, kriegen aber nur sportliche Schalensitze, Carbondekor, sonst aufpreispflichtige 19-Zöller, Fahrassistenz und das Supersport-Lenkrad.

Unsere Highlights
Cupra Leon VZ Cup e-Hybrid
Hans-Dieter Seufert

Grundpreis: Cupra Leon 1.4 e-Hybrid VZ Cup 49.081 Euro * auf Basis Durchschnitt hybridisch bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 km, davon 10.000 km Kurzstrecke (max. 40 km).

Anders gesagt: Das Cup-Paket bündelt Ausstattung mit ein paar exklusiven Features wie den Sitzen zum Vorteils-Tarif – wenn man in rund 49.000 Euro für einen Kompakten einen Vorteil sehen möchte.

Medio veloz

Einen, den man zudem nicht unbedingt als großen Performer mit seinem Plug-in-Hybrid-Antrieb sehen sollte. Denn trotz forscher Beschleunigung bei vollem Akku wiegt das zusätzliche Antriebsgewicht schwer auf dem Elan. Vom Einlenkbiss und der Kurvenwilligkeit der Verbrenner-VZ ist nicht viel übrig, ebenso von der trittfesten Traktion mangels mechanischer Sperre. Antrieb und Getriebe wirken bei engagierter Fahrweise schläfrig. Zwar fährt er neutral, baut ordentlich Grip auf und wirkt stets fahrsicher, kann aber nie wirklich begeistern. Gruselig: der Soundgenerator im Sport-Modus, der eine V8-Interpretation mit dem Jetsons-Raumschiff-Sound vermischt.

Cupra Leon VZ Cup e-Hybrid
Hans-Dieter Seufert

Fünfsitzige Limousine, L x B x H 4.398 x 1.799 x 1.467 mm, Radstand 2.682 mm, Kofferraum 270–1191 l, Leergew./Zuladung 1.620/450 kg.

Immerhin bleibt er im Normalbetrieb dank Adaptivfahrwerk recht komfortabel, nutzt seine 4,39 Meter Länge für ein geräumiges Interieur. Und kommt im Test rein elektrisch solide 61 Kilometer weit. Der E-Modus ist aber nach dem Kaltstart leistungsscheu. Ruft man etwas zu viel Power ab, springt der Verbrenner an.

Was gar nicht geht: Bei leerem Akku und großer Hitze kühlt die Klimaanlage kaum noch. Im Innenraum gefallen hingegen die haltstarken und äußerst bequemen Sitze, die zudem sehr hochwertig wirken. Gleiches gilt für das verwendete Leder, jedoch nicht für alle verbauten Kunststoffe. Die Bedienung? Klasse am Lenkrad mit Startknopf, Fahrmodusschalter und Tempomatsteuerung, jedoch etwas verworren im Touchscreen-Infotainment.

Fazit

Angesichts des eher sterilen Fahrerlebnisses und der fehlerhaften Klimatisierung ist der Preis einfach zu hoch – trotz der haltstarken, wertigen Sitze.

Technische Daten
Cupra Leon 1.4 e-Hybrid VZ CUP
Grundpreis50.461 €
Außenmaße4398 x 1799 x 1442 mm
Kofferraumvolumen380 bis 1301 l
Hubraum / Motor1395 cm³ / 4-Zylinder
Leistung110 kW / 150 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit225 km/h
Verbrauch1,3 kWh/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten