Mercedes CLA im Innenraumcheck
Kompakte Stufenheck-Limo im AMG-Style

Der Mercedes CLA ist der Stufenheck-Ableger der A-Klasse. Was die 33,8 Zentimeter mehr Länge bringen, testen wir im Innenraumcheck.

Mercedes CLA 250
Foto: Thomas Gerhardt

Der Mercedes CLA basiert auf der A-Klasse, klopft aber durch seine gewachsene Größe auf 4,63 Meter kräftig an die Tür der Mittelklasse. Somit konkurriert er nicht nur mit 3er BMW und VW Jetta, sondern auch im eigenen Haus mit der C-Klasse. Doch nicht nur die Größe, auch der Preis ist stattlich. Der Mercedes CLA 250 mit 211 PS-starkem Vierzylinder Turbo-Benziner unter der Haube kostet mindestens 28.675 Euro. Wenn er jedoch, wie unser Testwagen, in der höchsten Ausstattung AMG Line anrollt und mit einigen Extras wie Navi, Klimaautomatik und Einparkhilfe ausgestattet wird, sind satte 47.077 Euro fällig.

Unsere Highlights

Mercedes CLA-Passagiere dem Dachhimmel sehr nah

Da der Mercedes CLA bis zur B-Säule mit der A-Klasse identisch ist, erwarten uns beim Einstieg keine Überraschungen – zumindest vorne. Er gelingt ohne größere Probleme. Die beheizbaren Sportsitze lassen sich auf Fahrerseite elektrisch und auf Beifahrerseite mechanisch sehr variabel einstellen. Unverstellbar und unter Umständen etwas störend sind die integrierten Kopfstützen. Hinter dem Lenkrad sitzend stellt man seine Füße auf Sportpedalen aus gebürstetem Edelstahl ab und kann sich beim Griff ans Lenkrad ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen, denn das Cockpit ist durch und durch sportlich. Jedoch gilt bereits in der ersten Reihe: Für Personen ab 1,90 Meter wird es selbst bei komplett abgesenktem Sitz etwas eng am Dachhimmel.

Eng ist auch das Stichwort für den Einstieg in den Fond des Mercedes CLA. Die sportlich wirkende, aber nach hinten abfallende Dachlinie zwingt Mitreisende, sich ordentlich zu  ducken. Auf der Rückbank Platz genommen, merkt man schnell, dass hier bereits Personen über 1,80 Meter dem Dachhimmel sehr nahe kommen. Für alle anderen gilt: Gemütliche Rückbank und entspanntes Reisen.

Material und Verarbeitung sind im Mercedes CLA nicht immer top

„Das Beste oder nichts“ heißt es bei Mercedes in der Werbung. Nach dieser Devise haben wir uns umgesehen und konnten den Werbeslogan nicht immer nachvollziehen. Während das Armaturenbrett und die Türinnenverkleidung mit einer Ledernachbildung und roten Ziernähten überzogen sind, ertasten unsere Hände sonst im Innenraum fast überall nur Kunststoff. Auch die schön designten und edel wirkenden Lüftungsdüsen oder die in den Ecken der Fensterrahmen sitzenden Lautsprecher des optionalen Surround-Soundsystems von Harman verlieren bei Kontakt ihren Premium-Glanz. Die einen fühlen sich billig an und die anderen sind nur reichlich labil angebracht. Wohingegen die Stoff-Verkleidung der Säulen und des Dachhimmels wieder mit Premium-Haptik punkten. Beim Mercedes CLA sieht vieles edel aus, in der Haptik allerdings verlieren manche Teile Ihren Glamour. Schade.

Sportliches Design und gute Ergonomie

Über Design lässt sich bekanntlich streiten. Unverkennbar ist aber: Der Mercedes CLA ist innen wie außen eine sportliche Kompaktklasse-Limousine, die aufgrund ihrer dynamischen Karosserie-Form auch Nachteile mit sich bringt. Die zusätzlichen Zentimeter Länge gingen zudem hauptsächlich für extra Platz im Kofferraum drauf. Trotzdem: Für Passagiere, die nicht deutlich größer als 1,80 Meter sind, lässt es sich vorne wie hinten gemütlich reisen.

Bedienbarkeit von Comand-System, USB und Co.

Das allseits bekannte Comand-System von Mercedes ist in der Menuführung etwas umständlich aber ansonsten sehr gut. Alle Knöpfe und Schalter sitzen am richtigen Platz. Über den Schalthebel hinterm Lenkrad lässt sich streiten, gerade wenn dort auch noch – beim CLA 250 serienmäßig – die Schaltwippen sitzen, mit denen das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe manuell bedient werden kann. Die USB- und Aux-Anschlüsse sitzen im Staufach der längs verschiebbaren Armlehne. Auch dafür gibt es durchaus praktischere Stellen.

Viel Kofferraum und zahlreiche Ablagen

Bei einer Stufenhecklimousine ist meist die Kofferraumluke der Knackpunkt. Das Stauvolumen ist meistens recht üppig, nur der Zugang ist nicht groß genug. So auch beim Mercedes CLA, dessen Heck-Luke etwas eng geraten ist. Doch immerhin sorgen die 33,8 zusätzlichen Zentimeter an Länge für ein Stauvolumen von 470 Liter. Das ist im Vergleich zur A-Klasse mit 341 Liter ein deutliches Plus und im Vergleich zur C-Klasse (475 Liter) oder VW Jetta (510 Liter) durchaus auf Augenhöhe. Zahlreiche kleinere Staufächer sind zudem im Innenraum vorhanden. Vor allem im Cockpit gibt es einige verschließbare Ablage- und Staufächer auf der Mittelkonsole und unter den Sitzen. Ebenfalls positiv: In den Fächern der vorderen Türen lassen sich ohne Probleme Einliter-Wasserflaschen verstauen.

Welche Vor- und Nachteile der Mercedes CLA sonst noch bietet, sehen Sie in unserer Fotoshow.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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