Abarth 595 wird bei Pogea Racing zum Hercules
Stark und zornig

Pogea Racing verpasst dem Abarth 595 mehr Power und Präsenz. Letztere entsteht unübersehbar durch das verbaute Widebody-Kit. Die Kreation hat übrigens mehr mit der griechischen antike gemeinsam, als Sie jetzt vielleicht glauben.

Pogea Racing Abarth 595 Hercules Widebody
Foto: Daniel Böswald

Ein Auto mit dem Namen eines antiken griechischen Helden zu bedenken – das scheint erstmal mächtig aufgetragen. Seine jüngste Kreation tauft Eduard Pogea von Pogea Racing in Friedrichshafen "Hercules". Diesen Typen – also Hercules, nicht Pogea – kennen Sie sicher alle: Berühmt für seine Stärke, unterrichtet in den Künsten des Wagenlenkens, Bogenschießens, Fechtens, im Faustkampf, Gesang und dem Spielen auf der Leier – dabei allerdings Zeit seines Lebens ein hitziges Gemüt. Milde ausgedrückt.

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Pogea Racing Abarth 595 Hercules Widebody
Daniel Böswald
Dank den stufenlos verstellbaren Dämpfern legt sich der Hercules bis zu 45 Millimeter tiefer auf den Asphalt als das Serienmodell.

Sind das nun die Talente, die Sie auch in einem italienischen Kleinwagen suchen? Suchen wir mal die Parallelen zwischen hellenischer Sagengestalten und dem Abarth 595 – als Fachmagazin haben wir ja auch einen Bildungsauftrag. Pogea verpasst dem 595 ein KW-Gewindefahrwerk mit Sportfedern und vier stufenlos höhenverstellbaren Sportdämpfern. Bis zu 45 Millimeter tiefer als die Serienversion duckt sich das getunte Modell auf den Asphalt. Den Kontakt zur Straße stellen 18-Zoll-Schmiederäder umspannt mit 215/35-Pneus her. Sechs unterschiedliche Felgendesigns stehen zur Auswahl. Wie dem auch sei – die Kunst des Wagenlenkens dürfte somit gewährleistet sein.

Umfangreiches Performance-Tuning

Werkseitig pfeilt der Abarth 595 mit 165, beziehungsweise 180 PS nach vorne. Pogea spannt die Sehne etwas strammer und verpasst seinem Hercules bis zu 230 PS. Dafür kommt eine Klappen-Abgasanlage samt 200-Zellen-Downpipe zum Einsatz. Wären die Punkte Bogenschießen und Gesang auch abgehakt. Optional verfügt der aufgemotzte Kleinwagen über eine Isolierung, mit der die Temperatur im Motorraum deutlich sinken soll. Zusammen mit einem Upgrade der Motorelektronik sind das die Hauptverantwortlichen für die maximale Leistungssteigerung. 350 Newtonmeter Drehmoment begleiten den Fahrer auf seinem 6,2 Sekunden langen Weg bis 100 km/h (Serienversion mit 180 PS bei 6,7 Sekunden). Ob sich das nun wie ein Degenstich in der Magengegend anfühlt, oder doch wie ein Faustkampf mit den Gesetzen der Physik? Das muss jeder für sich selbst herausfinden.

Pogea Racing Abarth 595 Hercules Widebody
Daniel Böswald
Der Dachkantenspoiler gehört nicht zum Hercules-Produktportfolio, sondern war ein individueller Kundenwunsch.

Seinem Temperament verleiht der Hercules auf Rädern rein äußerlich mit einem umfangreichen Widebody-Kit Ausdruck. Mit den Verbreiterungen, neuen Schwellern und zusätzlichen Lufteinlässen sieht das fertige Auto jedenfalls so zornig aus wie sein antiker Namensvetter beim Musikunterricht (er hat seinen Lehrer Linos nach einer Kritik mit seiner Leier erschlagen). Die Anbauteile fertigt Pogea ausnahmslos aus Karbon. Zur Wahl stehen verschiedene Versionen des leichten Werkstoffs, vom Wabenmuster über den konventionellen Look bis hin zu Forged und Camouflage. Der Dachkantenspoiler, den Sie auf den Fotos sehen, war dagegen ein individueller Kundenwunsch und gehört nicht zum Hercules-Produktportfolio. Nichtsdestotrotz: Am Ende scheint es, als habe die griechische Heldenfigur eine Reinkarnation als Auto hingelegt. Die Parallelen sind jedenfalls nicht von der Hand zu weisen.

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Aber sowas von! So geht Präsenz.Nein danke, das ist mir zu dick aufgetragen.

Fazit

Weiter hätte sich der Hercules wohl kaum von der süßen Fiat-500-Kugel entfernen können. Schon als Abarth 595 geht es krawallig zur Sache, doch mit Widebody, Gewindefahrwerk und Performance-Plus ist erst so richtig Alarm angesagt.

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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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