Fifteen Eleven Porsche 914
Ganz wenig resto, ganz viel mod

Vom Ur-Modell des Porsche 914 ließen die Briten wenig übrig, das Ergebnis wirkt nach extrem tiefen Eingriffen dafür äußerst brutal.

Das britische Unternehmen Fifteen Eleven mit Sitz in Bakewell, Derbyshire, hat nach drei Jahren Umbauzeit seinen modernisierten Porsche 914 präsentiert. Auch wenn sie ihre Kreation Restomod nennen, wurde weit aus mehr modifiziert als renoviert. Aus dem ehemals günstigen Einstiegs-Porsche wurde dabei ein absoluter Überflieger.

Derart radikale Ansätze liegen wohl in der Natur der Briten, schließlich ist Fifteen Eleven der kommerzielle Arm vom WRC-Rallye-Team Mellors Elliot Motorsport und auch in der Restomod-Szene kein unbeschriebenes Blatt mehr.

Unsere Highlights

Im Kern ein Cayman

Ausgangsbasis für den 914 ist ein Modell aus dem Jahr 1975. Um sich nicht unnötig lang mit der bescheiden motorisierten Basis aufzuhalten, wurde die 914-Rohkarosserie mit dem Chassis eines Porsche 987 Cayman S verheiratet. Zusätzliche Verstrebungen bringen Stabilität und beide Komponenten einander näher. Der Cayman-Unterbau erhält das Mittelmotorkonzept, bringt aber gleich einen 3,8 Liter großen Boxermotor mit. Aber selbst der genügte den Leistungsansprüchen noch nicht. Aufgerüstet mit neuen Pleuel, Kolben sowie einer neuen Motorsteuerung und einer Edelstahl-Sportabgasanlage werden zwischen 380 und 400 PS erreicht. Ein manuelles Sechsgang-Getriebe sichert den Kraftfluss an die Hinterräder. Für eine weiter optimierte Straßenlage der Cayman-Basis sorgen voll einstellbare Federelemente von Spezialisten Reiger. Die Upgrade-Brembo-Bremsanlage mit Vierkolbenzangen stammt aus dem Porsche-Regal. Die passende Pedalbox liefert AP Racing. Für den typischen Porsche-Look sorgen 18 Zoll große Fuchs-Felgen, Michelin Pilot Sport 2-Pneus sorgen für ausreichend Grip.

Dicke Backen aus Carbon

Für den Breitbau-Look im Stil des 916 sorgen Body-Panels aus Kohlefaserlaminat. Die neu gezeichneten Schürzen schaffen Platz für größere Kühler und Kühlluftschächte. Ein Ducktail-Spoiler ziert den Heckdeckel. Die vorderen Klappscheinwerfer müssen fest stehenden LED-Einheiten in den Kotflügelspitzen weichen. Runde Zusatzleuchten in der Schürze punkten mit LED-Tagfahrlichtringen.

Recaro-Sitze und Leder nach Wunsch werten das ansonsten eher spartanisch ausgelegte Cockpit auf. Hier kann sich der Kunde, wie bei vielen anderen Spezifikationen, aber individuell austoben. Bestellt werden kann der Wunsch-914, der als Rechts- und als Linkslenker angeboten wird, ab sofort. Die Preise starten ab 350.000 Pfund (umgerechnet rund 410.000 Euro). Auch in diesem Punkt hat sich der Porsche 914 damit weit von seinem ursprünglichen Basis-Gedanken entfernt.

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Fazit

Der Porsche 914 trat einst als günstiges Einstiegsmodell an. In der Restomod-Version von Fifteen Eleven Design lässt der 914 allerdings auch zahlreiche moderne Porsche ganz schön alt aussehen. Ok, vom Basis-Modell bleibt bei der Modernisierung kaum etwas übrig. Und mit preisen ab 410.000 Euro ist der britische 914 auch kein günstiges Einstiegsmodell mehr.

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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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