Hennessey Mammoth 1000 6x6 TRX
Pickup mit 1.026 PS und drei Achsen

US-Tuner Hennessey baut aus einem Ram TRX das ultimative Biest auf. Nun startet die Produktion des auf drei Achsen aufgerüsteten Pick-ups mit "Hellcat"-V8. Nur zwölf Exemplare sollen pro Jahr entstehen.

Hennessey Mammoth 1000 6x6 auf Basis Ram 1500 TRX
Foto: Hennessey Performance

Mit 6x6-Umbauten von Fullsize-Pick-ups für den amerikanischen Markt hat Hennessey reichlich Erfahrung. Bekanntestes Modell ist der Velociraptor, ein auf drei Achsen umgebauter Ford Raptor. Karosserieseitig gibt dieser die Richtung für einen ganz ähnlichen Umbau vor. Auf Basis des Ram 1500 TRX produziert der US-Tuner ein weiteres sechsrädriges Auto-Urviech: Unter dem Namen "Mammoth" (Mammut) entsteht in Sealy, US-Bundesstaat Texas, eine verlängerte, erhöhte und in mehrerlei Hinsicht verstärkte Tuning-Variante des Hardcore-Pick-ups.

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Allerdings legt der Mammut-Ram bei der Leistung im Vergleich zum Velociraptor noch ein Schäufelchen drauf. Zwar könnte man durchaus argumentieren, dass der seit Herbst 2020 erhältliche Ram TRX mit 712 PS aus einem aufgeladenen 6,2-Liter-V8 alles andere als schwachbrüstig daherkommt. Aber für den Mammoth reicht das nicht. Dessen Motor erhält einen noch größeren Kompressor, ein modifiziertes Ansaugsystem, neue Einspritzdüsen und eine veränderte Motorelektronik. Dadurch klettert die Leistung auf 1.026 PS, das maximale Drehmoment steigt von 881 auf 1.314 Newtonmeter.

Höhere Leistung, höhere Karosse

Doch Hennessey reicht es nicht, nur die Power zu erhöhen – das passiert auch mit dem ganzen Auto! Mittels Höherlegung und Fahrwerks-Komponenten von Bilstein rückt die Pick-up-Karosserie in beträchtlichem Umfang näher Richtung Himmel, der für dieses Auto das alleinige Limit darzustellen scheint. Dank der 20 Zoll großen Zehnspeichen-Felgen, die jeweils mit 37-Zoll-Offroad-Reifen aus dem Hause Toyo ummantelt sind, entfernt sich der Ram TRX bei seiner Verwandlung in den Mammoth 1000 6x6 noch etwas weiter vom Untergrund. Insgesamt ist er knapp acht Zentimeter höher als das bereits imposante Serienauto. Gut, dass Hennessey dem Monster elektrisch ausfahrbare Trittstufen spendiert.

Hennessey Mammoth 1000 6x6 auf Basis Ram 1500 TRX
Hennessey Performance
Der Mammoth ist fast acht Zentimeter höher als der Serien-TRX. Elektrische Trittstufen dürfen da nicht fehlen.

Mit der zusätzlichen Achse, die den TRX von 5,92 auf 7,19 Meter verlängert, wandern übrigens nicht nur zwei weitere Räder unter das Auto. Hennessey verlängert im Zuge des Mammoth-Umbaus sowohl den Radstand als auch die Ladefläche und verpasst der dritten Achse ein sperrbares Differenzial. Da sich auch die mittlere Achse sperren lässt, dürfte der Ram TRX bei seiner Verwandlung nichts an Offroad-Kompetenz einbüßen.

Optische Änderungen innen und außen

Um Letzteres sicherzustellen, verpassen die Texaner dem Mammoth noch ein paar optische Eigenheiten. Die neuen Stoßfänger vorne und hinten sind so gestaltet, dass sie die Rampen- und Böschungswinkel vergrößern. Ein Frontbügel und ein Set mehr oder weniger dekorativer Aufkleber dürfen bei einem martialischen Fahrzeug wie diesem freilich nicht fehlen. Gleiches gilt für zahlreiche LED-Zusatzleuchten, die sich rund um die XXL-Karosserie verteilen. Im Innenraum hält sich Hennessey dagegen zurück. Hier gibt es nur ein paar Stickereien für die Sitze und Kopfstützen sowie Plaketten. Eine solche findet sich auch auf dem Motor.

Hennessey Mammoth 1000 6x6 auf Basis Ram 1500 TRX
Hennessey Performance
Innen beschränken sich die Änderungen auf ein paar Stickereien und Plaketten.

Allzu oft wird man dem Pick-up-Mammut wohl nicht in freier Wildbahn begegnen: Pro Jahr will Hennessey lediglich zwölf Exemplare des Mammoth 1000 6x6 TRX bauen. Den muss man sich auch erstmal leisten können: Der Preis des Dreiachsers, in dem der als Basis benötigte Ram 1500 TRX bereits inkludiert ist, beträgt 449.950 Dollar. Das entspricht nach dem derzeitigen Umrechnungskurs gut 417.000 Euro.

Die Hellephant-Version fällt wohl flach

Ursprünglich hatte Hennessey sogar eine noch stärkere und teurere Version des Mammoth geplant. Der Tuner wollte dem verlängerten Dreiachser eine andere Maschine einbauen, nämlich den "Hellephant"- statt des nicht ganz so extremen "Hellcat"-V8. Falls Sie noch nie vom "Höllen-Elefanten" gehört haben: Hierbei handelt es sich um einen Siebenliter-V8, den Ram-Konzernmutter Stellantis als Kundenmotor inklusive Einbaukit angeboten hat – mit ursprünglich 1.000 PS. Hennessey hätte noch 200 PS draufgesattelt und wollte dem Big-Block per Kompressoraufladung 1.200 PS entlocken.

Möglicherweise scheiterte Hennessey jedoch am Vorhaben, für das Endprodukt eine Straßenzulassung zu erreichen; inzwischen ist von dieser Mammoth-Version nämlich keine Rede mehr. Der Stellantis-Vorgängerkonzern FCA hatte den 2019 binnen 48 Stunden ausverkauften Hellephant-Motor ausdrücklich für Fahrzeuge mit einem Baujahr vor 1976 angeboten – danach sind selbst in den USA die Vorschriften offiziell zu streng, um den Brutalo-Antrieb zu legalisieren. Drei Exemplare zum Stückpreis von 500.000 Dollar (etwa 463.500 Euro) waren geplant; sie werden wohl nie kommen.

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Fazit

Die Frage "braucht jemand so etwas?" ist bei Modellen des US-Tuners Hennessey eigentlich immer sinnlos, denn seit jeher werden hier Fahrzeuge gebaut, die in erster Linie Nervenkitzel sein sollen – für Menschen, die es sich leisten können. Speziell die Beschleunigung des Riesentrumms dürfte der beschriebenen Klientel einen solchen jedenfalls im relevanten Maße bescheren.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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