Lazareth Mini V8 M
Moke-Nachbau mit Maserati-V8 und 460 PS

Ludovic Lazareth hatte noch eine Karosserie und einen Motor übrig. Also führte der Franzose zusammen, was definitiv nicht zusammengehört – und schuf damit einen offenherzigen Mini-Roadster mit 460 PS.

03/2020, Lazareth Mini V8 M
Foto: Lazareth

Die meisten Autos erklären sich von selbst. Dieses hier ist keines davon; es bedarf einiger Erläuterungen. Es war einmal ein Konstrukteur namens Alec Issigonis, der erdachte einen Kleinwagen namens Mini. Und etwas später einen offenen Buggy mit dessen Technik, der beim britischen Militär zum Einsatz kommen sollte. Doch die Armee lehnte ab: Mit seiner geringen Bodenfreiheit und den kleinen Rädern war das Vehikel nicht geländegängig genug.

Erst ein Amphibien-Fahrzeug, dann ein V8-Buggy

Doch dem Auto, das längst den Beinamen Moke trug, stand eine zweite Karriere als sehr offenherziges Freizeitfahrzeug bevor. Es wurde von 1964 bis 1993 in verschiedenen Ländern in Europa, Afrika und sogar Australien gebaut und entwickelte einen ähnlich großen Kultfaktor wie der ursprüngliche Mini. In Frankreich war der Buggy ebenfalls beliebt – auch beim Auto- und Motorrad-Querdenker Ludovic Lazareth. 2017 entwickelte der Franzose ein vom Moke inspiriertes Amphibien-Fahrzeug, von dem er seitdem etwa zehn Exemplare pro Jahr fertigte.

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03/2020, Lazareth Mini V8 M
Lazareth
Ja, es ist tatsächlich ein Maserati-Motor, der da im Bug des Mini Moke-Nachbaus schlummert.

Kürzlich stellte Lazareth fest, dass noch eine Aluminium-Karosserie aus der Prototypen-Phase des Amphibien-Moke übrig war. Da er offensichtlich kein Freund von Verschwendung ist, wollte er diese noch weiterverarbeiten. Also schraubte er 17-Zoll-Felgen an die kurze Karosserie und besorgte einen Motor, der unpassender kaum sein könnte: Einen Maserati-Motor, der 460 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 520 Newtonmetern bereitstellt. Der 4,7-Liter-V8 hängt an seinem originalen Automatik-Getriebe, das mit Lenkradwippen kommandiert wird.

Leistungsgewicht von 1,85 kg/PS

Innen behält der Maserati-Moke seinen minimalistischen Charakter bei. Es gibt zwei von einem hohen Mitteltunnel getrennte Sitze samt Sicherheitsgurten, zwei Pedale und ein Sportlenkrad mit Maserati-Emblem, hinter dem das einzige Instrument aus dem Armaturenbrett wächst: der Tacho. Lazareth nennt für seinen Mini V8 M ein Leergewicht von 850 Kilogramm; das ergibt ein sensationelles Leistungsgewicht von 1,85 Kilogramm pro PS.

Das Einzelstück steht aktuell zum Verkauf; den Preis nennt Lazareth nur auf konkrete Anfrage. Eine Straßenzulassung hat der Mini V8 M übrigens nicht. Und schwimmen kann er auch nicht; dafür dürfte er nun zu kopflastig sein.

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Fazit

Verrücktheiten wie diese bringen Würze ins immer angepasstere Auto-Einerlei. Deshalb ist es toll, dass sich Ludovic Lazareth traut, solche Fahrzeuge einfach zu bauen. Ans Steuer sollten sich aber nur ganz Mutige setzen – eine Fahrt im Mini V8 M dürfte ein echtes Abenteuer sein.