Ferrari Portofino M von Mansory
Auslaufmodell erhält mehr Würze

Nachdem Mansory bereits ein Paket für den Portofino im Programm hatte, legt der Tuner jetzt ein weiteres für dessen Facelift-Version Portofino M auf – mit deutlich mehr Power.

Mansory Ferrari Portofino M
Foto: Mansory Design & Holding GmbH

Kürzlich hat Ferrari die Spider-Version des neuen Roma präsentiert. Die bevorstehende Ankunft des Stoffmützen-Sportlers bedeutet für den Portofino M: Die Karriere dieses Cabrios mit festem Klappdach neigt sich dem Ende entgegen. Trotzdem legt Mansory kurz vor Toresschluss noch ein Tuning-Paket für den Portofino M auf, das sich sowohl optisch als auch technisch bemerkbar macht.

Fangen wir bei den Design-Änderungen an. Der Ferrari erhält ein Bodykit aus dem gerade sehr angesagten Material "Forged Carbon", das aus zahlreichen Einzelkomponenten besteht. Vorn erkennen wir einen mittig nach oben gezogenen Splitter, der seitlich in einem ausmodellierten Flügel ausläuft und von zwei weiteren Luftleitelementen komplementiert wird. In der Schürze sitzen zudem neue Ränder an den Lufteinlässen. In der Motorhaube befinden sich nun größere Luftauslässe; auch jene in den vorderen Kotflügeln hat Mansory neu gestaltet.

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Klappdach aus "Forged Carbon"

Um das Gewicht zu verringern, tauscht Mansory beim Ferrari Portofino M das serienmäßige Metalldach gegen ein Pendant aus "geschmiedeter Kohlefaser" aus. Die Schwellerleisten weisen im hinteren Bereich ebenfalls Flügelchen auf, die an den Flanken genauso um Aufmerksamkeit buhlen wie die veränderten Außenspiegelkappen und die aus "Forged Carbon" gefertigten Türöffner. Hinten gibt es eine neue Spoilerlippe für den Heckdeckel, Carbon-Cover für die Leuchten und einen Schürzeneinsatz samt Diffusor. Zur optischen Akzentuierung weisen die Teile beim Fotofahrzeug jeweils eine gelbe Highlight-Linie auf.

Beim Motor-Tuning lässt sich Mansory ebenfalls nicht lumpen. Der 3,9-Liter-Biturbo-V8 erstarkt von 620 auf 800 PS. Parallel wächst das maximale Drehmoment von 760 auf 950 Newtonmeter. Der Tuner erreicht die Zusatz-Power durch eine umfassend geänderte Motorelektronik und die hauseigene Abgasanlage mit neuer Downpipe und 200-Zellen-Sportkat sowie zwei schwarzen Doppel-Endrohren. Für die Fahrleistungen bedeutet das: Von Null auf Hundert geht es nun in 2,9 statt 3,45 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit wächst von über 320 auf 335 km/h.

Große Räder mit breiten Reifen

Querdynamisch soll der Ferrari Portofino M von seinen neuen Rädern profitieren. Für das Klappdach-Cabrio sieht Mansory die neu gestalteten und geschmiedeten Felgen des Typs YT.5 oder VN.5 in den Dimensionen 9x21 Zoll vorn und 11,5x22 Zoll hinten vor. Die passenden Reifengrößen lauten 245/30 ZR21 und 305/25 ZR22.

Innen kleiden die Nordostbayern den Ferrari mit weichem Leder aus, das die Farbigkeit des Exterieurs aufgreift: Schwarz mit Akzentnähten, Stickereien und Schaltern in Gelb. Sogar die Sicherheitsgurte sind in dieser Farbe gestaltet und tragen das Mansory-Logo samt Schriftzug. Eyecatcher sind die Druckknöpfe, mit denen sich das Doppelkupplungsgetriebe bedienen lässt: Ihre Umrandungen stellen die italienische Tricolore aus Grün, Weiß und Rot dar. Ein Ledermantel für das Lenkrad und gelb eingefasste Fußmatten runden das Umstyling im Portofino-M-Interieur ab.

Mansory-Paket für den Portofino

Es ist nicht das erste Tuning-Programm für Ferraris Klappdach-Cabrio, das Mansory ins Portfolio aufnimmt. Bereits im Frühjahr 2021 hatte die Truppe aus dem Fichtelgebirge für den Portofino ohne M (das steht für modificata, also verändert, und beschreibt das Facelift-Modell von 2021) ein Paket geschnürt, in dem jedoch deutlich weniger Leistung enthalten war, nämlich "nur" 720 PS.

Mansory überarbeitete damals ebenfalls die Motorsteuerung des aufgeladenen 3,9-Liter-Biturbo-V8, der ab Werk auf eine Leistung von 600 PS kam. Statt 760 Newtonmetern schoben nach dem Umbau maximal 890 Newtonmeter an. Und zwar so lange, bis 334 km/h auf dem Tacho standen. Beim Sprint von null bis hundert km/h nahm dieser Mansory Portofino seinen Serien-Brüdern bereits fast fünf Zehntel ab. In 3,0 Sekunden spulte der Tuning-Ferrari diese Standard-Disziplin ab. Statt einen Respektabstand zu wahren, landete das modifizierte Cabrio damit ziemlich genau bei den Performance-Angaben des großen Bruders F8 Tributo. Ganz schön frech.

Dezentes Umstyling für Mansory-Verhältnisse

Rein äußerlich ging es auch bei diesem Mansory nicht ohne Carbon. Schon der "alte" Portofino erhielt neben Frontschürze, Luftauslässen, Seiten- und Heckschürze sowie weiterer Anbauteile aus Kohlefaser auch sein abnehmbares Dach aus dem leichten Werkstoff. Dazu spendierte Mansory ein neues Schmiedefelgen-Design und packte dem Sportwagen 21-Zöller vorn und 22-Zöller hinten in die Radhäuser. Innen ging es mit schwarzen Glattleder und gelben Akzenten zurückhaltend zu.

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Fazit

Mansory ist bekannt für opulente Designs, deren Freunde eher in den arabischen Emiraten zu finden sind als in deutschen Innenstädten. Doch mit seinen Programmen für den Portofino und dessen M-Version beweist der Tuner, dass er auch anders kann. Die Ferraris sind geschmackvoll umgestaltet, die Performance scheint solide verstärkt.

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