Ferrari Roma Spider
620-PS-Sportler mit Stoffmütze

Ferrari baut seine Modellpalette um ein Roma Cabrio mit Stoffverdeck aus. Das offene Einstiegsmodell hört klassisch auf den Namen Spider.

Seit 2019 beginnt der Einstieg ins Ferrari-Portfolio mit dem Roma. Den gibt es aber bislang nur als Coupé. Wer seinen Ferrari mit offenem Verdeck genießen möchte, muss schon mindestens zum Portofino greifen, den die Italiener seit 2021 als Portofino M offerieren.

Frontmotor und Stoffverdeck

Der in Marokko vorgestellte Ferrari Roma Spider kombiniert ein Frontmotor-Sportwagenkonzept mit einem Stoffverdeck. Diese Kombination gab es bei Ferrari seit 1969 nicht mehr. Vor 54 Jahren folgte der 365 GTS4 als letztes Ferrari-Modell diesem Ansatz. Dieses Stoffverdeck ist es dann auch, was den Unterschied zum Roma Coupé ausmacht.

Unsere Highlights

Das fünflagige Softtop mit Z-Faltung, das mit verschiedenen Stoffen und maßgeschneiderten Optionen erhältlich ist, soll akustisch auf dem Niveau eines versenkbaren Hardtops liegen. Öffnen lässt es sich auf Knopfdruck in lediglich 13,5 Sekunden, und bis zu einem Tempo von 60 km/h. Damit der Wind auch bei geöffnetem Verdeck nicht zu sehr im Haupthaar der Passagiere wütet, sorgt ein in die Lehne der Rückbank integrierter patentierter Windabweiser. Er lässt sich am Mitteltunnel per Knopfdruck ansteuern. Dann klappen die Lehnen der Rücksitze in eine Position hinter den Köpfen der Vordersitzpassagiere. Eine ausgeklügelte Um- und Durchströmung sorgt dann im Cockpit für eine Oase der Ruhe. Ist der Fond belegt, ist das Windschott nicht verfügbar. Ausfahren lässt sich das Windschott bis zu einer Geschwindigkeit von 170 km/h. Geöffnet kann es dann bis zum Topspeed von über 320 km/h genutzt werden.

Zusätzlich sitzt auf dem Windschutzscheibenrahmen noch ein fünf Millimeter hoher Minispoiler. Das platzsparende Verdeck wirkt sich auch positiv auf das Kofferraumvolumen aus. Nicht, dass das bei einem Ferrari wirklich kaufentscheidend wäre. Der Roma Spider bietet dennoch 255 Liter Stauvolumen. Umlegbare Rücksitzlehnen schaffen zusätzlichen Raum.

84 Kilogramm Mehrgewicht

Die schräg auslaufende Fastback-Dachlinie des Coupés wurde für den Spider neu gezeichnet. Dabei wurde die Heckscheibe so modifiziert und ins Stoffdach integriert, dass sie im geöffneten Zustand unter dem Verdeckcover Platz findet. Die neue Heckgestaltung läuft in einem aktiven Carbon-Heckspoiler aus. Die durch das fehlende feste Dach reduzierte Verwindungssteifigkeit gleicht Ferrari mit verstärken Seitenschwellern, verstärkten A-Säulen und einem steiferen Windschutzscheibenrahmen aus. Alle Maßnahmen zusammen spülen zusätzliche 84 Kilogramm auf die Roma-Hüften.

Das Cockpit übernimmt der Spider mit allen Funktionen vom Roma Coupé. Lediglich die Touch-Bedienelemente auf den Lenkradspeichen wurden dezent ummodelliert. Außerdem ist der Motor-Startknopf jetzt rot beleuchtet.

Bekannter V8-Biturbo

Die Antriebstechnik des Roma blieb beim Schnitt durch das Blechdach unangetastet. Für reichlich Wind sorgt weiter der bekannte 3,9-Liter-Biturbo-V8 mit seinen 620 PS und 760 Nm Drehmoment. Eine verbesserte Ölpumpe, die auch das Coupé erhält, optimiert die Ölversorgung. Ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe sichert den Kraftschluss an die Hinterräder.

Wann der Roma Spider zu welchem Preis in den Handel kommt, lässt Ferrari noch offen. Ob der Roma Spider sich preislich wirklich unterhalb des Portofino M einsortieren wird, ist schwer zu sagen. Der Roma kostet als Coupé ab 195.000 Euro, der Portofino M ist mit seinem faltbaren Hardtop ab knapp 200.000 Euro zu haben. Dazwischen ist nicht viel Luft für einen Roma Spider. Entsprechend hat der Portofino M im Ferrari-Programm auch keine Zukunft. Der Sportler mit dem faltbaren Hardtop wird mit dem Start des Roma Spider aus dem Modellprogramm gestrichen.

Umfrage
Hätte ein La-Dolce-Vita-Auto wie der Ferrari Roma nicht einen V12-Motor gebraucht.
20513 Mal abgestimmt
Aber hallo, alles andere ist nicht unbeschwert und genussvoll genug.Auf gar keinen Fall - ein V8-Turbo ist heutzutage genug Dolce Vita.

Fazit

Ferrari bringt den Roma auch als Cabrio mit Stoffverdeck. Die offene Version trägt klassisch den Namen Spider. Die Technik übernimmt der Spider komplett vom Coupé. In der Ferrari-Familie ersetzt der Roma Spider den Portofino M.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024

Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten