Daihatsu Copen Offroad-Umbau von mo-fac Japan
Klein, aber fies!

Ein japanischer Tuner macht aus dem putzigen Daihatsu Copen ein böses Mini-Monster. Eines der Showcars gab es jetzt zu kaufen, aber nicht lange.

Daihatsu Copen Offroad-Umbau von mo-fac Japan
Foto: mo-fac

Während seines kurzen Gastspiels in Deutschland hatte der Daihatsu Copen alle Sympathien auf seiner Seite, der 3,4 Meter kurze und gerade einmal 1,48 Meter breite Zwerg-Roadster weckte sofort Beschützerinstinkte. Bei allem "Ist der aber niedlich!" blieb der Verkaufserfolg jedoch überschaubar, aktuell sind noch 1.913 Daihatsu Copen in Deutschland registriert.

In Japan läuft das Ganze ein bisschen anders, denn dort ist der Copen seit seiner Markteinführung eine echte Hausnummer im Kei Car-Geschäft. Kei Cars (oder Keijidosha) sind kleine Fahrzeuge, die bestimmte Abmessungs- und Leistungsbeschränkungen erfüllen müssen, um von geringeren Steuern und Versicherungsgebühren profitieren zu können. Dort gibt es sogar ganze Rennserien mit massiv gepimpten Copen, sowohl mit dem klassischen rundäugigen Urmodell als auch mit dem aktuellen, der ein etwas moderneres Outfit bekam.

Unsere Highlights
Daihatsu Copen Offroad-Umbau von mo-fac Japan
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Mo.FAC kann auch anders: Massiver Breitbau des Copen I mit einem auf 285 PS aufgeblasenen 820-Kubikzentimeter-Motor.

Diese zweite Generation des Daihatsu Copen (seit 2014) nimmt sich der japanische Tuner Mo.FAC aus Kawanishi vor und formt aus dem kleinen Roadster wahlweise Taschenraketen mit mächtigen Spoilern oder hochbeinige Bürgerschrecks, wie nun einer zum Verkauf stand. Allerdings nicht lange, denn kurz nachdem wir den Knirps auf der japanischen Onlinebörse Autosensor entdeckt hatten, war er auch schon verkauft. Macht aber nichts, denn bei Mo.FAC kann man sich auch weiterhin die passenden Umbaukits kaufen, also sehen wir uns den rabiaten Copen kurz genauer an.

Das Umbaumodell basiert auf dem Copen XPlay, der bereits ab Werk mit Zweifarblackierung und einer speziellen Frontschürze aufwartet. Mo.FAC verbaut bei diesem Modell eine Höherlegung um stramme acht Zoll, das sind rund 20 Zentimeter. Das Höherlegungskit enthält neben dem Komplettfahrwerk mit längeren Dämpfern auch verlängerte Bremsschläuche, eine verlängerte Lenkwelle, Anpassungen für die Motoraufhängung und die Lenkung. An der Karosserie sind etliche Arbeiten nötig, etwa eine Vergrößerung der Radhäuser und angepasste Einbaupositionen zum Beispiel für den Ladeluftkühler.

Umbaukit kostet unter 2.000 Euro

Die Räder sind bei diesem Kit, das Mo.FAC ab rund 1.900 Euro ohne und ab rund 4.000 Euro mit Einbau anbietet, noch nicht enthalten, da besteht freie Auswahl. Was auf den Bildern nach brutalem Bigfoot aussieht, ist allerdings in Wahrheit eigentlich Kindergeburtstag: 195/80 R15 messen die grobstolligen Gummis, da hebt noch nicht einmal ein Suzuki Jimny die Augenbraue. Das verdeutlicht allerdings auch die Dimensionen des Copen, denn auf dem Lilliput-Cabrio sehen die 15-Zöller ziemlich fett aus.

Daihatsu Copen Offroad-Umbau von mo-fac Japan
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Mo.FAC bietet den Umbaukit sowohl für den Selbsteinbau als auch mit Umbauservice an. Die Räder kosten extra.

Kombiniert wird der Umbau im Fall unseres Gebrauchtwagens, der rund 100.000 Kilometer auf der Uhr hatte, mit Recaro-Sitzen, einer zweiflutigen Auspuffanlage und extrem wichtig wirkenden Trägern für Reservekanister und Sandbleche. Zusatzscheinwerfer auf der Haube und in der Frontschürze machen die Angelegenheit etwas heller, ein Unterfahrschutz ist ebenfalls integriert. Und als Finish gibt es prominent montierte Abschlepphaken sowie eine weitgehend sinnlose Lufthutze auf dem Roadster-Dach.

Auf Wunsch auch mit Allrad

Nun mag mancher einwenden, dass das schon ein bisschen viel Schminke für einen frontgetriebenen Bonsai-Roadster ist. Dem kann aber abgeholfen werden. Mo.FAC baut den aufgebockten Offroad-Copen auf Wunsch auch mit einer zusätzlichen angetriebenen Starrachse auf Allradantrieb um (siehe Video oben). Dann ist im Gelände Schluss mit dem Gekicher im Publikum, denn mit dem geringen Gewicht, den kompakten Abmessungen und der fröhlichen Bodenfreiheit zieht der kleine Kracher Kreise um die großen Geländewagen.

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Fazit

Kei-Cars sollen eigentlich spar- und genügsame Allerweltsautos für die unauffällige Schleichfahrt in japanischen Großstädten sein. Das bedeutet aber keinesfalls, dass man damit nicht auch Spaß haben kann. Und wie bei allem was brummt und fährt, finden sich auch immer ein paar Tuner, die für solchen Spaß zu haben sind. Die Firma Mo.FAC aus Kawanishi, einer Vorstadt von Osaka, hat sogar besonders großen Spaß an den kleinen Copen. Und wem die Bodenfreiheit-statt-Spoiler-Optik nicht behagt: Mo.FAC hat auch bis zu 285 PS und jede Menge Flügelwerk für den Daihatsu-Knirps zu bieten.