Pickups auf der Sema in Las Vegas 2019
Höher, schneller, breiter

Wer glaubt, dass man an serienmäßig schon mächtigen Pickups nicht mehr viel tunen kann, der irrt gewaltig. Der Markt für Zubehör- und Performance-Teile ist riesig. Auf der Sema in Las Vegas wird gezeigt, was möglich ist.

Sema - Las Vegas - 2019 - Pickups-Highlights
Foto: ams

Die Amerikaner und ihre Liebe für Pickups. Auch Ölkrisen und Umwelt-Debatten konnten daran bisher nichts ändern. Schaut man sich die Messehallen im Convention Center von Las Vegas und die Ausstellungsflächen drumherum an, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass die Zubehörbranche immer noch gewaltig mit den offroadigen Nutzfahrzeugen verdient.

Zulieferer, die in Deutschland kein Mensch kennt, haben bei der Sema riesige Stände reserviert, auf denen Sie ihre Produktpaletten präsentieren. Haben Sie zum Beispiel schon mal etwas von Truxedo (Ladeflächenabdeckung), Superwinch (Seilwinden) oder Iron Cross Automotive (Edelstahl-Stoßstangen) gehört? Für jedes Bauteil gibt es hier eine ganze Reihe Spezialfirmen.

Unsere Highlights

Fahrer sitzt im zweiten Stockwerk

Für dem normalen Mitteleuropäer wirkt der Kult um den Pickup bisweilen etwas befremdlich. Es ist auch nicht immer ganz einfach herauszulesen, ob die Umbauten eher dem Nutzwert oder der Show-Faktor dienen. Eins ist aber klar: Die verchromten Fahrwerke, dank denen die Pickups meterhoch über dem Asphalt schweben, würden bei unseren TÜV-Prüfern wohl ein gewaltiges Stirnrunzeln verursachen.

Ein hoher Schwerpunkt, große Federwege und dazu noch Stollenreifen – diese Kombination dürfte die Stabilität bei Ausweichmanövern auf der Autobahn sicher nicht gerade verbessern. Stichwort Elchtest. Und für den Einsatz im Gelände sind die „Show-und-Shine“-Pickups mit ihren viele Chrom-Anbauteilen natürlich viel zu schade.

Sema - Las Vegas - 2019 - Pickups-Highlights
ams
Dank Tuning-Teilen wird der Pickup in einen Sportwagen verwandelt.

Irgendjemand muss den ganzen Zubehör-Kram aber kaufen, sonst würde es wohl nicht so ein großes Angebot geben. Und man muss ja auch zugeben, dass viele der Monster-Trucks schon auf den ersten Blick ordentlich Eindruck hinterlassen.

Pickups werden zu Tiefladern

Es gibt übrigens auch den gegenläufigen Trend: Viele Besitzer legen ihre Pickups nicht höher, sondern tiefer. Teilweise senken sich die Offroader dank Luftfahrwerken komplett bis auf den Asphalt ab. Dann werden die Pritschenwagen zu Tiefladern. Gerne wird der Low-Rider-Look bei alten Pickups auch mit dem Rat-Design kombiniert. Dabei bekommen die Autos absichtlich Abnutzungs- und Rost-Spuren verpasst.

Auf der Sema in Las Vegas sind alle Spielarten der Pickup-Kultur vertreten. Ob neu ob alt, ob höher oder tiefer, ob chromglänzend oder rostig-matt – in unserer Fotogalerie kommen die Freunde der amerikanischen Golf-Klasse voll auf ihre Kosten.