ADAC-Kindersitz-Test 2021
14 von 26 getesteten Sitzen schneiden gut ab

Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat der ADAC Kindersitze getestet. Erneut wurden dabei 26 Sitze genau geprüft. Das Ergebnis ist insgesamt erfreulich, Mängel gab es vor allem bei mitwachsenden Sitzen.

Crashtest
Foto: ADAC

Als der ADAC im Mai 2021 ebenfalls 26 Kindersitze in allen Größen testete, fielen fünf Modelle mit der Note "mangelhaft" durch. In der jüngsten Testrunde gab es dagegen nur einen Totalausfall. Wieder hat der Automobilclub die Sitze in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffe überprüft. Dabei schnitten 14 Exemplare mit der Note "gut" und sieben mit "befriedigend" ab. Die gesetzlichen Vorschriften werden bei diesen Modellen zum Teil deutlich übertroffen.

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Anders sieht es beim Testverlierer "Osann Oreo 360 II" aus. Proben seines Bezugsstoffes wiesen den Weichmacher DPHP nach, der unter anderem die Schilddrüse schädigen kann. Das Modell scheiterte somit an den strengen Kriterien der Schadstoffprüfung und erhielt die Note "mangelhaft". Schon im Mai beklagte der ADAC beim Test des Vorgängermodells den Weichmacher im Bezugsstoff.

Mitwachsende Sitze nur eine Kompromisslösung

Vier weitere Sitze erhielten die Note "ausreichend" und sind deshalb auch nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Bei diesen Modellen handelt es sich ausschließlich um mitwachsende Sitze für die Nutzung ab der Geburt bis zum zwölften Lebensjahr – also eine Zeitspanne, die sonst von drei verschiedenen Sitzen abgedeckt wird. Konzeptbedingt können die mitwachsenden Kindersitze laut ADAC vor allem in puncto Sicherheit und Handhabung nicht vollends überzeugen. So seien die Dummys bei den Crashversuchen erhöhten Belastungen ausgesetzt gewesen. Ferner haben das überdurchschnittlich hohe Eigengewicht den Einbau erschwert und die unterschiedlichen Einbauarten das Risiko für Fehlbedienung erhöht.

Die Empfehlung des ADAC lautet daher: Mitwachsende Kindersitze stellen nur eine Kompromisslösung dar, da sie weder auf Größe, Gewicht oder Alter der Kinder spezialisiert sind. In vielen Fällen ist die Nutzung von drei Sitzen (Babyschale, Kleinkindersitz, Sitzerhöhung mit Rückenstütze) die sichere und sinnvolle Alternative. Für Großeltern, die gelegentlich verschieden große Kinder mitnehmen, kann ein mitwachsender Sitz dagegen eine gute Option darstellen, denn für Kinder von ca. 2 bis 12 Jahren gibt es eine ausreichende Auswahl an sichereren Produkten.

Die 5 besten Sitze im Detail

ADAC-Kindersitztest, Herbst 2021, Ergebnisse
ADAC

Mima iZi Go Modular X1 i-Size + iZi Modular i-Size base

Mima-iZi-Go-Modular-X1-i-Size-+-iZi-Modular-i-Size-base
Hersteller / ADAC

ADAC-Testergebnis: 1,7

Sehr sichere Babyschale mit Isofix-Basis, auf der sich der Sitz einfach und stabil montieren lässt. Ein Wechsel in den Nachfolgesitz ist erst dann nötig, wenn der Kopf des Kindes den oberen Rand der Babyschale erreicht hat. Da die Schale nur bis 75 cm Körpergröße verwendet werden kann, sollte im Anschluss ein rückwärts gerichteter Kindersitz genutzt werden.

Die Babyschale ist Teil eines Modulsystems, bei dem verschiedene Kindersitze auf derselben Isofix-Basis befestigt werden können. Sie ist nach UN Reg.. 129 ("i-Size") zugelassen und kann auf Sitzplätzen mit "i-Size" Kennzeichnung und in Fahrzeugen, die in der Typliste des Kindersitzherstellers freigegeben sind, verwendet werden.

Die Höhe der Hosenträgergurte kann gemeinsam mit der Kopfstütze mit einem zentralen Versteller einfach und schnell an das wachsende Kind angepasst werden. Die Montage des zusätzlichen Seitenaufprallschutzes (SIP+) ist mühselig. Der Hersteller empfiehlt, den Kindersitz nicht länger als 7 Jahre zu verwenden.

Graco Snugessentials + Snugride i-Size Base

Graco-Snugessentials-+-Snugride-i-Size-Base
Hersteller / ADAC

ADAC-Testergebnis: 1,8

Babyschale mit Isofix-Basis, auf der sich der Sitz einfach und stabil montieren lässt. Die mitgelieferte Basis kann, einmal montiert, im Fahrzeug verbleiben.

Da die Babyschale eine Zulassung nach UN ECE Reg. 129 ("i-Size") hat, erfolgt die Sitzauswahl anhand der Größe des Kindes. Ein Wechsel in den Nachfolgesitz ist erst dann nötig, wenn der Kopf des Kindes den oberen Rand der Babyschale erreicht hat.Die Schale kann auf Sitzplätzen mit "i-Size"-Kennzeichnung und in Fahrzeugen, die in der Typliste des Kindersitzherstellers freigegeben sind, verwendet werden.

Da die Schale nur für Kinder bis 75 cm (ca. 1 Jahr) verwendet werden kann, sollte im Anschluss ein rückwärtsgerichteter Kindersitz genutzt werden.

Maxi-Cosi Pebble 360

Maxi-Cosi-Pebble-360
Hersteller / ADAC

ADAC-Testergebnis: 1,8

Sehr sichere Babyschale, die eine Zulassung nach UN ECE Reg. 129 ("i-Size") hat. Die Sitzauswahl erfolgt deshalb anhand der Größe des Kindes. Ein Wechsel in den Nachfolgesitz ist erst dann nötig, wenn der Kopf des Kindes den oberen Rand der Babyschale erreicht hat.

Laut Hersteller wurden der Kindersitz für eine intensive Nutzung über einen Zeitraum von etwa 6 Jahren entwickelt.

ADAC-Kindersitztest, Herbst 2021, Ergebnisse
ADAC

Maxi-Cosi Pebble 360 + FamilyFix 360 Base

Maxi-Cosi-Pebble-360-+-FamilyFix-360-Base
Hersteller / ADAC

ADAC-Testergebnis: 1,8

Sichere Babyschale mit Isofix-Basis, auf der sich der Sitz einfach und stabil montieren lässt und die, einmal montiert, im Fahrzeug verbleiben kann. Der Sitz ist Teil eines Modulsystems, bei dem verschiedene Kindersitze auf derselben Isofix-Basis befestigt werden können. Die Babyschale kann auf Sitzplätzen mit "i-Size"-Kennzeichnung und in Fahrzeugen, die in der Typliste des Kindersitzherstellers freigegeben sind, verwendet werden. Um den Einstieg zu erleichtern, kann die Sitzschale zur Seite gedreht werden.

Da der Sitz eine Zulassung nach UN ECE Reg. 129 ("i-Size") hat, erfolgt die Sitzauswahl anhand der Größe des Kindes. Ein Wechsel in den Nachfolgesitz ist erst dann nötig, wenn der Kopf des Kindes den oberen Rand der Babyschale erreicht hat.

Laut Hersteller wurden der Kindersitz und die Basis für eine intensive Nutzung über einen Zeitraum von etwa 6 Jahren entwickelt.

Mima iZi Go Modular X1 i-Size

Mima-iZi-Go-Modular-X1-i-Size
Hersteller / ADAC

ADAC-Testergebnis: 2,0

Sehr sichere Babyschale, die nach UN Reg. 129 ("i-Size") zugelassen ist. Die Sitzauswahl erfolgt deshalb anhand der Größe des Kindes. Da die Schale nur bis 75 cm Körpergröße verwendet werden kann, sollte im Anschluss ein rückwärtsgerichteter Kindersitz genutzt werden. Ein Wechsel in den Nachfolgesitz ist erst dann nötig, wenn der Kopf des Kindes den oberen Rand der Babyschale erreicht hat.

Die Höhe der Hosenträgergurte kann gemeinsam mit der Kopfstütze mit einem zentralen Versteller einfach und schnell an das wachsende Kind angepasst werden. Die Montage des zusätzlichen Seitenaufprallschutzes (SIP+) ist mühselig.

Der Hersteller empfiehlt, den Kindersitz nicht länger als 7 Jahre zu verwenden.

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Fazit

Das Ergebnis des zweiten ADAC-Kindersitztests in diesem Jahr fällt insgesamt erfreulich aus. Von 26 getesteten Sitzen wurde nur ein Modell wegen erhöhter Schadstoffbelastung mit "mangelhaft" bewertet. Als reine Kompromisslösung erwiesen sich ein Mal mehr die mitwachsenden Sitze. Sie kommen im test nicht über die Note "ausreichend" hinaus.