Allwetterreifen-Test 2020 (225/45 R 18)
Was können die Allround-Pneus im Winter?

Wer im Winter fahren will, braucht Winterreifen. Das stimmt nicht! Auch Allwetterreifen mit dem Schneeflockensymbol sind zugelassen und haben besonders auf kalt-nassen und kalt-trockenen Straßen erstaunliche Qualitäten. Taugen sie gar als Sportfahrer-Alternative zum Standard-Winterreifen? Ein Test.

Allwetterreifentest
Foto: Dino Eisele

Allwetterreifen auf sportlichen Autos? Pah, das will doch keiner! Aber halt, wir reden hier nicht vom Ganzjahresreifen als Rundum-sorglos-Paket für alle Jahreszeiten. Wir reden hier vom Allseason als Winterreifenersatz! Für die, die ohnehin mehr Autobahn oder Kurven-Fun als Skiurlaub im Sinn haben und denen ein stabiles Fahrverhalten auf nassen und trockenen Winterstraßen wichtiger ist als ultimativer Grip auf Schnee und Eis.

Sicher bei Schnee und Matsch

Tatsächlich haben Winterreifen gegenüber den sportlichen Sommer­pneus einige Nachteile: Das Fahrverhalten der meist etwas schmaler gewählten Winterpellen fühlt sich vergleichsweise schwammig an, sie reagieren träger auf Lenkbefehle und haben schlechten Grip in trockenen Kurven. Dazu kommt, und das kann sicherheitsrelevant sein, ihr deutlich längerer Bremsweg auf warmem Asphalt genauso wie ihr hier deutlich erhöhter Reifenverschleiß. Und, man traut sich das kaum zu sagen, viele Winterreifen sind oft nur mit einem limitierenden Geschwindigkeitsindex von H oder V, bis 210 oder bis 240 km/h, zu haben. Die neueste Generation von Allwetterreifen kennt diese ­Limits nicht. Hier reicht die Spanne vom V-Modell (bis 240 km/h über W (270 km/h) bis Y (300 km/h).

Die Mindestanforderung in unserem Test sind das Schneeflocken-­Logo und der Mindest-Speed-Index V, die Mehrzahl der Reifen ist aber ohnehin nur in den schnelleren Varianten "W" und "Y" lieferbar. Wintertaugliche Reifen bis 300 km/h? Kann das halten? Das soll der verschärfte sport auto-Highspeed-Test ans Licht bringen.

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Dino Eisele
In unserem Test geht es darum, den Reifen herauszufahren, der legale und vernünftige Wintereignung mit möglichst geringen Dynamik-Nachteilen auf nassen, besonders aber auf trockenen Straßen kombiniert.

Wir lassen die Reifen dazu bei Normbedingungen und 494 kg Radlast auf der Highspeed-Prüftrommel laufen. In 10-Minuten- und 10-km/h-Schritten wird das Tempo erhöht. So lange, bis die Fetzen fliegen. Und das dauert. Denn, das ist die gute Nachricht, bis 300 km/h zeigt kein Reifen irgendwelche Ausfallerscheinungen. Die Mehrzahl hält bis 350, der tempofesteste fliegt uns erst bei über 360 um die Ohren. Aber Achtung: Getestet wurde auf dem Prüfstand unter Laborbedingungen mit fabrikneuen, unbeschädigten Reifen – für uns eine Hilfe zur qualitativen Einschätzung der Reifenkonstruktion. Daraus aber abzuleiten, einen V-Reifen auf öffentlichen Straßen dauerhaft schneller zu fahren als 240, wäre grob fahrlässig.

Doch soll es in unserem Reifentest nicht um Nebensächlichkeiten wie den zulässigen Topspeed gehen. Es geht darum, den Reifen herauszufahren, der legale und vernünftige Wintereignung mit möglichst geringen Dynamik-Nachteilen auf nassen, besonders aber auf trockenen Straßen kombiniert. Solche Reifen sind mutmaßlich bei den Allwetterreifen zu finden.

Die gesetzlichen Minimalanforderungen werden für Allseasons von den Vorgaben des Schneeflocken­symbols definiert. Ihre Wintertauglichkeit müssen sie im Vergleich mit einem international einheitlich festgelegten Referenzreifen unter Beweis stellen. Ob die Reifen extra schneegriffig oder besonders trockenstark ausgelegt sind, entscheidet die Produktphilosophie der Hersteller. Und da gibt es deutliche Unterschiede.

Mit Sieben-Meilen-Stiefeln

Allwetterreifentest
Dino Eisele
Der Vergleich der sieben Kandidaten auf dem BMW 330i zeigt die Performance-Unterschiede im Schnee: In Bremsen, Traktion, Kurvengrip und beim Handlingtest werden die Leistungsunterschiede schnell deutlich.

Um diese im Detail aufzuzeigen, stellen sich sieben Marken-Allseasons dem Test: Aus dem oberen Preissegment sind das der Michelin Crossclimate +, der BF Goodrich g-Grip All Season 2, der noch recht junge Continental AllSeasonContact und der Vredestein Quatrac Pro. Das preis­liche Mittelfeld steuert den Bridge­stone Weather Control A005 bei, der Falken EuroAll Season AS210 wie auch Maxxis Premitra All Season AP3 sind noch preisgünstiger zu haben. Darüber hinaus lassen wir im Test als Vergleich zu Sommer- und Winterreifen je einen Vertreter dieser Gattung, natürlich außer Konkurrenz, mitlaufen. Die Wahl fiel auf den Bridgestone Blizzak LM005 und sein Sommerpendant, den Bridgestone Turanza T005.

Der Vergleich der sieben Kandidaten auf dem BMW 330i zeigt die Performance-Unterschiede im Schnee: In Bremsen, Traktion, Kurvengrip und beim Handlingtest – hier werden auf einem kurvenreichen Rundkurs Fahrverhalten und Rundenzeit bewertet – werden die Leistungsunterschiede schnell deutlich. Überragend zeigt sich hier der BF Goodrich g-Grip All Season 2, der mit sehr sicherer Dynamik und hohem Gripniveau in einigen Punkten, wenn auch knapp, sogar unseren Referenz-Winterreifen übertrifft. Nur wenig dahinter Contis AllSeasonContact, gefolgt von Falken und Michelin. Maxxis schwächelt etwas in der Traktion, Vredestein und Bridgestone erfüllen lediglich rudimentäre Grundbedürfnisse. Sie liegen allerdings weit über dem, was ein Sommerreifen im Winter zu leisten vermag, und bieten bei seltenem bis keinem Schneekontakt aus unserer Sicht durchaus ausreichenden Grip.

Während sich der Kontakt mit Schnee oder Schneematsch im Winter oft vermeiden lässt, gehört kalte Nässe verbunden mit Aquaplaning zu den häufigen und auch recht gefährlichen Risiken, mit denen ein wintertauglicher Reifen fertigwerden muss. Wie sich die sieben Allseasons hier schlagen, haben wir in den Disziplinen Nassbremsen, Kurven­grip, Handling, Längs- und Kurven­-Aquaplaning im Detail unter die Lupe genommen.

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Dino Eisele
Sicherer Halt: Allseasons müssen fahrdynamisch nicht das Niveau von Winterreifen erreichen. Sicheres Bremsen ist jedoch Pflicht.

Mit sehr kurzen Bremswegen von nur 30,2 Metern aus Tempo 80 zeigt Bridgestones Allseason hier, wo der Hammer hängt, und übertrifft zusammen mit dem nicht ganz einen Meter schwächeren Michelin sogar die Leistungen des bei kühlen Außentemperaturen nur eingeschränkt griffigen Referenz-Sommerreifens. Ordentlich verzögern auch Maxxis, Conti und Vredestein – BF Goodrich und Falken bremsen mit 34,2 und 35,3 Metern zu verhalten. Als besonders aquaplaningfest und damit sicher bei Starkregen zeigt sich der Maxxis, den besten Kurvengrip und das sicherste Handling gibt’s bei Bridgestone und Vredestein.

Über alle Nassdisziplinen hinweg macht Bridgestone vor den untereinander punktgleichen Michelin, Maxxis und Vredestein klar das Rennen. Conti patzt im Bremsen und kann im Nassgrip nicht mithalten, auch der im Schnee überragende BF Goodrich kämpft hier mit seinen Zielkonflikten und den daraus folgenden langen Bremswegen. Noch schwächer ist nur der Falken, der letztlich wegen seiner rund fünf Meter Mehrbremsweg gegenüber dem Führenden abgewertet werden muss.

Wer primär die Sicherheit eines Reifens im Fokus hat, was sich bei Schmuddelwetter klar über dessen Nässeeigenschaften definiert, findet aktuell keinen besseren Reifen als den Bridgestone A005. Der kommt in Summe bereits recht nah an die Leistungen des Vergleichs-Sommerreifens heran und könnte diese bei entsprechend niedrigen Fahrbahntemperaturen im Bereich unter 10 °C durchaus übertreffen.

Gilt das auch auf trockener Bahn und bei hohen fahrdynamischen Ansprüchen? Na ja, nicht ganz: Zwar liegt der Bridge­stone-Allseason auch im Trockenen mit deutlichem Abstand vor den Wettbewerbern, kommt aber an den Grip, die Präzision, die Fahrstabilität und die Ausgewogenheit des Referenz-Sommerreifens nicht ran. Hier fordern Zielkonflikte aus Mischungstechnologie und Profilgestaltung ihren Tribut.

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Dino Eisele
Direkter Vergleich: Wir haben je ein ­Sommer- und Winterreifenmodell ­mitgetestet. Wintertaugliche Reifendimensionen wie die geprüften sollten mit Schneeketten ausgerüstet werden können.

Nach unserem Ranking trifft der Allseason allerdings in ­seiner Gesamt-Trockenperformance ziemlich genau die Mitte zwischen Bridgestones Sommer- und Winterreifen. In Zahlen ausgedrückt sind mit dem Allseason die Bremswege rund 3,40 Meter länger als beim Sommer-, aber 3,80 Meter kürzer als beim Winterreifen. Der bessere Grip macht sich auch in den Rundenzeiten bemerkbar: So schafft der Sommerreifen die flotte Testrunde – Durchschnittsgeschwindigkeit rund 120 km/h – mit 55,56 s rund eine Sekunde schneller als der Allseason (56,33 s), der wiede­rum den Winterreifen mit (58,08 s) fast zwei Sekunden dis­tanziert. Entscheidender hingegen als die reinen Rundenzeiten auf dem kalten Kurs ist das Fahrverhalten, also wie diese Zeiten erreicht werden.

Fakt ist: Von mustergültiger Fahrstabilität ist die Winter- oder Allseason-Einheitsbereifung mit vorn und hinten 225/45 R 18 weit entfernt. Dazu ist der BMW zu dynamisch abgestimmt. Keinem der getesteten Reifen gelingt es, im Highspeed-Lastwechsel – hier wird in einer im Grenzbereich gefahrenen schnellen Kurve, Tempo 180 km/h, plötzlich Gas weggenommen – das Heck in der Spur zu halten. Recht beherrschbar und damit am stabils­ten ist neben dem sehr sommerreifennahen Bridge­stone-Allseason der Michelin Crossclimate +. Auch Vrede­stein und Maxxis lassen sich in flotten Kurven noch gut kon­trollieren.

Jetzt mit Mischbereifung?

Von der Performance sport­licher Sommerreifen, speziell von der Fahrstabilität der bei einigen Modellen serienmäßigen Sommer-Mischbereifung mit 255/40 R 18 auf der Hinterachse, sind die getesteten Allseasons und erst recht Winterreifen deutlich entfernt. Der beste Kompromiss für 225er-Rundum-Bereifung ist der Bridgestone A005, der aktuell sogar in einer optimierten Evo-Variante in den Handel kommt.

Noch mehr Dynamik-Potenzial hätte sicher eine Allseason-Mischbereifung auf Basis der Dreier-Sommerdimensionen. Doch so gerne wir die mutmaßlich positiven Effekte dieser, trocken klar fahrstabileren, Variante aufgezeigt hätten: Für den BMW Dreier war zum Testzeitpunkt keine passende Reifenkombi zu haben. Erst jetzt hat Conti als bislang einziger Hersteller die passende Hinterachsgröße im Angebot. Auch wenn auf die 255er selten Schneeketten passen dürften, könnte das eine Empfehlung sein. Im Folgenden sehen Sie die Bewertung aller getesteten Reifen im Detail.

Bridgestone Weather Control A005

 Sehr kurze Bremswege
 Sicheres, präzises Handling auf Nässe
 Leicht beherrschbare, dynamische Trockenhandling-Eigenschaften nahe Sommerreifenniveau
 Wenig Halt und spitzer Traktionsabriss auf verschneiten Straßen
 Parallel zum getesteten Reifen ist bereits das geringfügig optimierte Nachfolgemodell A005 evo im Handel
 Die Laufstreifenmischung wurde für optimierten Schneegrip und bessere Heißeinrisssicherheit angepasst

Fazit: Bei Einschränkungen auf Schnee: der sichers­te Reifen für kalt-nasse und -trockene Straßen (8,4 Punkte, sehr gut).

Michelin Crossclimate +

 Bei etwas verlängerten Bremswegen verlässlich kalkulierbare Winterperformance
 Präzise, griffig und leicht beherrschbar in nassen und trockenen Kurven
 Auf Schnee schlupfempfindlich
 Für Fahrzeuge ohne ESP hier nicht empfehlenswert
 Leichte Defizite im Aquaplaning-Schutz, Reifen summt etwas bei Kurvenfahrt

Fazit: Breitbandiger geht es nicht: Der Michelin agiert unter allen Bedingungen recht ausgewogen (8,2 Punkte, sehr gut).

Continental AllSeasonContact

 Ordentliche Performance und guter Kurvengrip auf Schnee
 Kurvenhandling mit ausgeprägten Reserven auf Nässe
 Hohe Aquaplaning-Sicherheit
 Spontan und stabil bei Spurwechselmanövern trocken
 Längere Bremswege auf nassem und trockenem Asphalt
 Leichte Übersteuerneigung beim Lastwechsel in schnellen Kurven

Fazit: Dem Conti fehlen zur Spitze etwas Ausgewogenheit und Nassbrems-Performance (7,9 Punkte, gut).

Maxxis Premitra All Season AP3

 Ordentliche, ausgewogene Nässeeigenschaften
 Sehr guter Aquaplaning-Schutz
 Akzeptable Leistungen auf Schnee
 Fährt brav und sicher auf trockenen Straßen
 Wenig ausgewogenes Traktions-Seitenführungs-Verhältnis auf Schnee
 Etwas längere Bremswege auf Nässe
 Schwach hörbares Summen im Ausrollen

Fazit: Bei sehr akzeptablen Leistungen Schwächen im Detail. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (7,9 Punkte, gut).

Vredestein Quatrac Pro

 Viel Grip und sichere Fahrdynamik auf nassen und trockenen Strecken
 Komfortables Abrollen
 Kräftiges Untersteuern und geringe Reserven in verschneiten Kurven
 Etwas verlängerte Bremswege auf Schnee und Nässe

Fazit: Mit viel Grip und guten Lenkeigenschaften nass wie trocken der Kurvenkönig des Tests (7,6 Punkte, gut).

BF Goodrich g-Grip All Season 2

 Sehr kurze Bremswege und Kurvensicherheit auf Schnee
 Hier gute Reserven auch unter Schlupf
 Auch für Fahrzeuge ohne Fahrdynamik-Regel­system geeignet
 Der Schneeprofi unter den Allwetterreifen
 Deutliche Defizite beim Bremsen auf trockener, vor allem aber auf nasser Straße
 Geringe Reserven auf Nässe und bei Kurvenfahrt auf trockenen Straßen

Fazit: Der BF Goodrich könnte mit starker Schneeperformance als Winterreifen punkten – Thema verfehlt (7,4 Punkte, gut).

Falken EuroAll Season AS210

 Akzeptable Leistungen auf Schnee und auf trockenen Straßen
 Etwas längere Bremswege auf verschneiten und trockenen Straßen
 Sehr schwaches Bremsen
 Unharmonisches Handling auf Nässe
 Bei Fahrzeugen ohne Regelsystem erhöhtes Übersteuerrisiko auf Schnee
 Abwertung wegen schlechter Nassbremsleistung

Fazit: Zu wenig Grip auf allen Untergründen. Der Falken kann im Test nicht mithalten (5,7 Punkte, ausreichend).

Bridgestone Turanza T005 (Sommerreifen)

 Sommerreifen mit sicheren Nässeeigenschaften bei hohem Gripniveau
 Hohe Spurwechselsicherheit und Kurvenfestigkeit auf trockenen Straßen
 Im Vergleich zu den Allwetterreifen wesentlich stabileres Fahrverhalten
 Für den Einsatz auf winterlichen Fahrbahnen ungeeignet, deshalb ohne Wertung

Fazit: Die Referenz zeigt, was ein Sommerreifen auf kalt-nassen und -trockenen Straßen leistet (Nicht tauglicher Sommerreifen, ohne Wertung).

Bridgestone Blizzak LM005 (Winterreifen)

 Prinzipbedingt gute Wintereigenschaften, die allerdings vom besten Allseason auf Schnee noch übertroffen werden
 Sehr sicher, leicht kontrollierbar und präzise in nassen Kurven
 Für einen Winterreifen unter trockenen Bedingungen recht fahrstabil
 Defizite beim Bremsen auf nasser, aber vor allem auf trockener Straße
 Der Einsatz von Winterreifen im Sommer ist aus fahrdynamischen und Verschleißgründen nicht sinnvoll, daher ohne Wertung

Fazit: Wo ist der Winterreifen den Allseasons überlegen? Das zeigt dieser Referenzreifen (Winterreifen, ohne Wertung).

So haben wir getestet

Allwetterreifentest
Dino Eisele
Das angewendete progressive Bewertungsschema berücksichtigt gleichermaßen die objektive Bewertung durch Messgeräte wie auch die subjektive Benotung durch die erfahrenen Testfahrer.

Um bestmögliche Genauigkeit und Ergebnis­sicherheit zu gewährleisten, werden – soweit machbar – sämtliche Versuche in diesem Test mehrfach durchgeführt. Angewendet wird ein progressives Bewertungsschema, das sowohl die objektive Bewertung durch Messgeräte als auch die subjektive Benotung durch die erfahrenen Testfahrer berücksichtigt. Beim Handling auf Schnee sowie auf nasser oder trockener Bahn führt ein ausgewogenes, sicheres und den Erwartungen der mutmaßlichen Zielgruppe entsprechendes Fahrverhalten zu einer Optimalbenotung. Die Aquaplaning-Tests, jeweils getrennt in Längs- und Querrichtung durchgeführt, geben Auskunft über die Reak­tion der Reifen, etwa beim Durchfahren tiefer Spurrinnen. Die Höhe der kritischen Aufschwimmgeschwindigkeit bei Geradeausfahrt oder die erreichbare Querbeschleunigung bei Wasserdurchfahrt nach VDA-Kriterien sollen jeweils die Sicherheitsreserven der Reifen aufzeigen.

Der verbrauchsbeeinflussende Reifen-Rollwiderstand wird nach Möglichkeit in jeweils zwei unterschiedlichen Testlaboratorien auf Rollenprüfständen ermittelt. Die Ergebnisse fließen in Form eines Mittelwerts in die Bewertung ein. Grundlage dieser Beurteilung ist die für das Reifenlabel relevante europäische Gesetzgebung zur Reifenkennzeichnung. Zur langfristigen Absicherung der Ergebnisse werden die getesteten Produkte normalerweise mit Reifen aus nachgelagerten Testkäufen in stichprobenartigen Nachtests verglichen. Im Fokus: die besten drei des Tests sowie Produkte mit atypisch guter Performance oder ungewöhnlichen Verschleißerscheinungen. Abweichungen oder Auffälligkeiten würden zum Testausschluss führen, verbunden mit entsprechender Berichterstattung.

Ein Standard, der allerdings aufgrund der während der Testdurchführung ausbrechenden Covid-19-Pandemie nicht gehalten werden konnte. Der Zugang zu Reifentestgeländen war stark eingeschränkt oder nicht möglich. Auch konnten ungewöhnliche Verschleißerscheinungen, Normabweichungen oder Auffälligkeiten bei der Auswertung nicht festgestellt werden. Wir bitten um Verständnis, dass die sonst üblichen Nachtests in dieser Testsaison ausgesetzt wurden.

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