Kamera gegen Busspur-Blockierer
Busfahrer erfassen Falschparker per Frontkamera

Das Wiesbadener Verkehrsunternehmen ESWE setzt Frontkameras an Bussen ein, um gegen Falschparker auf Busspuren vorzugehen.

Frontkamera zeichnet Falschparker auf Busspur auf
Foto: ESWE

Bis Ende 2024 plant die ESWE 30 Busse mit einem eigenentwickelten Kamerasystem auszustatten, um Busspur-Blockierer zu erfassen. Die Kameras lösen nicht automatisch aus, Busfahrer drücken dazu den Auslöseknopf. Dadurch entsteht eine Fotoserie, die GPS-Daten und das Aufnahmedatum enthält. Die ESWE setzt für Aufnahmen im Straßenverkehr IP-Kameras ein.

Sobald ein Bus in den Betriebshof zurückkehrt, werden die Fotos in ein geschlossenes System hochgeladen, auf das nur das Verkehrsunternehmen selbst zugreifen kann. In der Verkehrssteuerung sichten Mitarbeiter die Bilder, machen unbeteiligte Personen und Fahrzeuge unkenntlich und senden die Dateien anschließend an die Verkehrspolizei.

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Erste erfolgreiche Tests der Frontkamera

Das Kamerasystem hat die ESWE in drei Testphasen an insgesamt 19 Tagen im April, Mai und Juni 2023 erprobt. In diesem Testlauf wurden 311 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt. Falschparker müssen mit einem Bußgeld von 70 Euro rechnen. Wer sein Auto auf einer Umweltspur abstellt, erhält zusätzlich einen Punkt in Flensburg. Wenn öffentliche Orte wie Straßen fotografisch festgehalten werden, müssen Datenschutzrichtlinien mitbedacht werden. Deren Einhaltung sei laut dem Verkehrsbetrieb mit diesem Verfahren gewährleistet.

Kameras verbessern Pünktlichkeit und Sicherheit im ÖPNV

Das neue Kamerasystem soll es den Busfahrern in der hessischen Landeshauptstadt erleichtern, sich an den Fahrplan zu halten. "Wir sind davon überzeugt, dass die Frontkameras in unseren Bussen, vor allem eine abschreckende Wirkung haben werden. Damit sollte es uns gelingen, den Busverkehr in der Stadt zu beschleunigen, unsere Fahrgäste schneller und sicher ans Ziel zu bringen und unsere Fahrerinnen und Fahrer zu entlasten", betont ESWE-Verkehr-Geschäftsführerin Marion Hebding. Im New Yorker Busverkehr kommen bereits seit 2019 Kamerasysteme von Siemens zum Einsatz.

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Fazit

Mit den Frontkameras hat die ESWE eine effektive Möglichkeit gefunden, Falschparker zu erfassen. Die Busfahrer müssen Falschparkern auf der Busspur seltener ausweichen. Möglicherweise ein Gewinn für die Verkehrssicherheit und die Pünktlichkeit des ÖPNV.