Geely-Anteile massiv aufgestockt
China greift nach Aston Martin

Der chinesische Autohersteller Geely investiert weitere Millionen in die britische Kultmarke. Der Anteil der Chinesen steigt auf 17 Prozent.

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Foto: Aston Martin

Der chinesische Geely-Konzern scheint sein Auto-Imperium weiter ausbauen zu wollen. Auf der Beuteliste steht offensichtlich der britische Sportwagenbauer Aston Martin. Wie Aston Martin und Geely mitteilen, wollen die Chinesen ihren Anteil an den Briten deutlich aufstocken.

Geely wird drittgrößter Aktionär

Mit einer Investition in Höhe von 234 Millionen Pfund (umgerechnet rund 270 Millionen Euro) soll der Anteil von 7,6 auf dann 17 Prozent steigen. Geely würde damit zum drittgrößten Aktionär bei Aston Martin aufsteigen. Das von Lawrence Stoll geführte Yew Tree Consortium hält 21 Prozent der Anteile, der saudisch-arabische Public Investment Fund besitzt 18 Prozent der Anteile am Sportwagenbauer, an dem auch der deutsche Autobauer Mercedes beteiligt ist. Das Geely-Invest steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Behörden, soll aber noch im Mai abgeschlossen werden.

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Aston Martin gilt schon seit geraumer Zeit als finanziell angeschlagen und hatte sich erst im Juli 2022 in einer neuen Finanzierungsrunde frisches Kapital besorgt, um das bestehende Schuldenloch größtenteils zu stopfen. Mit den neuen Geely-Millionen kann Aston Martin seine Zukunftsplanung absichern und weitere Schulden tilgen. Der Aktienmarkt reagierte positiv auf die Ankündigung des verstärkten Geely-Engagements. Das Papier legte in der Spitze um bis zu 21 Prozent zu.

Die erhöhte Beteiligung an Aston Martin wird Teil des strategischen Investitionsportfolios der Geely Holding sein, das langfristige Beteiligungen an globalen Automobilmarken umfasst, erklärt der chinesische Autobauer in einer Mitteilung. Im Rahmen der Kapitalerhöhung erhält die Geely Holding auch die Möglichkeit, einen nicht geschäftsführenden Direktor als Anteilseignervertreter in den Vorstand von Aston Martin zu berufen sowie eine zweite Person als Beobachter zu ernennen.

Aston Martin erhält Geely-Technik-Zugang

Eric Li, Vorstandsvorsitzender der Geely Holding Group, sagte: "Unsere Entscheidung, unsere Beteiligung an Aston Martin zu erhöhen, spiegelt unser Vertrauen in die Wachstumsaussichten des Unternehmens, seine Technologien und sein Managementteam wider. Seit dem ersten Erwerb unserer Minderheitsbeteiligung im vergangenen September haben wir mit dem Vorstandsvorsitzenden Lawrence Stroll und seinen Kollegen zusammengearbeitet und freuen uns nun darauf, gemeinsame Technologiesynergien und neue Wachstumschancen zu erkunden, um dieser legendären Automobilmarke dabei zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen."

"Diese Ankündigung ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verwirklichung unserer Ambitionen für Aston Martin. Geely Holding, die im vergangenen Jahr erstmals Anteilseigner wurde, sieht enormes Potenzial für das langfristige Wachstum und den Erfolg von Aston Martin. Geely bietet uns ein tiefes Verständnis des wichtigsten strategischen Wachstumsmarkts China sowie die Möglichkeit, auf dessen Technologiepalette zuzugreifen. Geely teilt unsere Vision für Aston Martin und möchte ein bedeutenderer Aktionär sein. Diese Transaktion ermöglicht den Aufbau einer langfristigen Partnerschaft mit Geely – eine Beziehung, die meiner Meinung nach im Laufe der Zeit für alle unsere Aktionäre einen erheblichen Mehrwert bringen wird", zitieren die Chinesen Aston Martin-Boss Stroll in ihrer Mitteilung.

Geely ist bereits Eigentümer unter anderem der Marken Volvo, Polestar, Lotus, Lynk&Co, Zeekr, Proton, LEVC, Radar, Benelli und Qjiang. Darüber hinaus ist Geely Anteileigner bei Mercedes und Kooperationspatrtner der Schwaben bei Smart.

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Aston Martin sollte unabhängig bleiben.
Geely wird Aston Martin früher oder später komplett übernehmen.

Fazit

Geely erhöht seinen Anteil am britischen Sportwagenbauer Aston Martin signifikant. Die vertiefte Partnerschaft soll den Briten auch den Zugang zur Technologie der Chinesen verschaffen. Besonders interessant dürften dabei die Elektroantriebsplattformen der Chinesen sein. Bleibt abzuwarten, wann Geely bei Aston Martin, die ja auch in der Formel 1 vertreten sind, eine Mehrheitsbeteiligung anstrebt.