Ausverkauf bei Mercedes
Werks-Niederlassungen sollen weg

Mercedes will sich in den kommenden Jahren von konzerneigenen Niederlassungen trennen. Betroffen wären davon 8.000 Mitarbeiter.

Mercedes Niederlassung München
Foto: Mercedes

Der Stuttgarter Autohersteller will sich in den kommenden Jahren von konzerneigenen Niederlassungen trennen, melden die Stuttgarter Nachrichten am 19.1.2024. Alle Standorte sollen "ergebnisoffen" geprüft werden. Betroffen von der Maßnahme wären rund 8.000 Mitarbeiter. Der angestrebte Verkauf der werkseigenen Niederlassungen gehe auf einen Aufsichtsrats-Entscheid zurück, der am selben Tag gefallen sei.

Verkaufen, nicht schließen

Mercedes wolle die Niederlassungen ausdrücklich verkaufen und nicht schließen. Auch werde es in diesem Zusammenhang zu keinen Kündigungen kommen, sagt das Unternehmen zu. Für alle tariflichen Angestellten in den Autohäusern gelte die Beschäftigungssicherung bis Ende 2029. "Wir sind überzeugt, dass die notwendige Transformation des Vertriebs am besten durch langfristige, zielgerichtete Investitionen in Mercedes-Benz-Autohäuser durch unabhängige Autohausgruppen gelingt", zitieren die Stuttgarter Nachrichten den Automobilhersteller. Mercedes sei offen für Gespräche mit möglichen Käufern.

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Direkt betroffen seien nach Firmenangaben 8.000 Mitarbeiter, die bei einem Verkauf den Arbeitgeber wechseln sollen. Wie viele Autohäuser der Konzern derzeit selbst noch betreibt, lässt Mercedes offen. Auf der Unternehmens-Website wird lediglich von über 60 Niederlassungsstandorten gesprochen. Darüber hinaus besitzt Mercedes über 1.000 Vertriebspartner allein in Deutschland. Für Mitarbeiter, die den Arbeitgeber wechseln müssen, seien im jetzigen Programm Ausgleichszahlungen vorgesehen. Bis zur Sommerpause 2024 will sich Mercedes mit dem Betriebsrat auf Rahmenbedingungen geeinigt haben.

Der Verkauf von firmeneigenen Verkaufsräumen und Werkstätten ist keine neue Idee des Managements, berichten die Stuttgarter Nachtrichten weiter. In der Vergangenheit sind schon mehrfach im In- und Ausland die eigenen Autohäuser an externe Händler veräußert worden – in Deutschland zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts etwa rund 60 Standorte. Seinerzeit war Ola Källenius, der jetzige Mercedes-Boss, Vertriebschef.

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Fazit

Mercedes will im Bereich Vertrieb weitere Sparpotenziale heben und dazu die Werksniederlassungen an freie Händler verkaufen. In über 60 Niederlassungen in Deutschland wären von dieser Maßnahme rund 8.000 Mitarbeiter betroffen, die den Arbeitgeber wechseln und eventuell veränderte Konditionen akzeptieren müssten.