SUV Neuzulassungen Juni 2020
Die SUV-Verkäufe ziehen wieder an

Immer noch ist der Markt im Minus, aber bei den SUV gibt es zum Teil starke Zuwächse. Vor allem europäische Modelle sind gefragt, während bei japanischen Marken immer noch der Motor stottert

VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion, BMW X1 25i xDrive, Audi Q3 45 TFSI Quattro, Exterieur
Foto: Achim Hartmann

Nach den Horrorzahlen in den beiden vergangenen Monaten scheint der Juni etwas Licht am Ende des Tunnels aufscheinen zu lassen. Zwar liegen die Zulassungszahlen in Deutschland immer noch um 32 Prozent unterhalb des 2019er-Monats, doch es geht erkennbar aufwärts. Inzwischen wurde das Zulassungs-Niveau aus dem Februar, als die Corona-Krise begann, wieder erreicht.

Insgesamt 220.272 Neufahrzeuge wurden im Juni 2020 erstmals in Deutschland zugelassen, 68.652 davon waren Geländewagen und SUV. Das bedeutet: Über 30 Prozent aller Neuzulassungen stammen aus dem Offroader-Segment. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat fällt mit 30,7 Prozent auch geringer aus als der Gesamtdurchschnitt bei den Neuzulassungen.

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Kein Trend bei den SUV-Neuzulassungen

Bei aller zarten Hoffnung auf Besserung der Absatzzahlen hat es aktuell zumindest bei den SUV einige japanische Marken deutlicher zurückgeworfen, während etliche europäische Modelle sogar Zuwachsraten im Vergleich zum Juni 2019 verzeichnen können. Besonders gebeutelt ist derzeit Suzuki, traditionell eine besonders SUV-orientierte Marke, wo der wichtige Umsatzbringer Vitara, aber auch der SX-4 um über 70 Prozent einbrachen.

SUV Neuzulassungen Juni 2020

Modellreihe

Anzahl

Veränd. ggü.

06/19 in %

Anteil gewerbl.

Halter in %

MERCEDES GLA

1.082

-16,0

53,8

RENAULT KADJAR

1.108

-28,0

82,1

VOLVO XC40

1.175

-7,4

65,6

OPEL GRANDLAND X

1.190

-30,4

86,4

HYUNDAI TUCSON

1.206

-46,0

53,2

NISSAN QASHQAI

1.223

-38,7

70,0

SEAT ARONA

1.275

-43,9

35,7

BMW X3

1.356

-30,8

68,2

VOLVO XC60

1.381

17,4

77,1

AUDI Q5

1.432

-26,8

76,9

RENAULT CAPTUR

1.446

-56,6

48,4

DACIA DUSTER

1.482

-33,3

46,4

HYUNDAI KONA

1.488

-21,3

48,5

OPEL CROSSLAND X

1.540

-21,2

87,0

FORD KUGA

1.561

-56,1

66,6

SKODA KAMIQ

1.717

X

32,6

SKODA KAROQ

1.766

-44,3

42,1

VW T-CROSS

1.812

-30,1

39,2

SEAT ATECA

1.827

-33,2

49,6

SKODA KODIAQ

1.866

-15,3

68,1

AUDI Q3

1.954

-19,8

74,5

MERCEDES GLK, GLC

2.118

33,2

71,2

BMW X1

2.689

-44,8

58,4

VW T-ROC

4.020

-28,8

60,8

VW TIGUAN

6.095

-23,9

74,5

In diesen turbulenten Zeiten ist aktuell kein Trend zu einer gewissen Fahrzeugklasse an den Zulassungszahlen ablesbar. Zwar geht besonders bei den großen Luxus-SUV das Geschäft momentan eher schleppend, andererseits können Modelle wie der Porsche Cayenne (+21 Prozent) oder der Mercedes GLS mit einem Zuwachs um + 200 (!) Prozent ordentliche Erfolge verzeichnen. Gleichermaßen durchwachsen ist das Bild in der Mittelklasse oder bei den Budget-Modellen. Nicht unbedingt ist "preiswert" aktuell der Schlüssel, um durch die Krise zu kommen, wie der Dacia Duster (-33 Prozent) oder der Ford Ecosport (-69 Prozent) vor Augen führen.

Das Thema Elektromobilität ist bei den SUV noch stärker unterrepräsentiert als im Gesamtmarkt, aber es kommt Bewegung in diese Geschichte. Und zwar nicht von den Vorzeige-Elektrikern von Tesla, sondern vor allem aus Deutschland. Bei den Elektroauto-Gesamtzulassungen von Januar bis Juni liegt Audi mit dem E-Tron inzwischen auf Rang 4, direkt hinter Teslas Model 3. Bis die US-Szene mit dem neuen Model Y dagegenhalten kann, wird noch etwas dauern.

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Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.

Fazit

Nach den beiden komplett verhagelten Monaten April und Mai kommt nun wieder zumindest ein bisschen Schwung in die Neuwagen-Geschäfte. Dennoch lassen rund 30 Prozent Rückgang gegenüber dem Juni 2019 keine Partylaune aufkommen.