SUV Neuzulassungen Mai 2020
Der Sturzflug geht weiter

Auch im Mai gingen die Neuzulassungen bei den SUV stark zurück. Immerhin wurde der Rückgang im Vergleich zum desaströsen April aber leicht gebremst. Einige Gewinner gibt es dennoch.

VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion, BMW X1 25i xDrive, Audi Q3 45 TFSI Quattro, Exterieur
Foto: Achim Hartmann

Der kleinste japanische Autohersteller in Deutschland, Subaru, ist die große Ausnahme. Die Marke hat im tiefroten Markt als einzige im Mai 2020 ein Zulassungs-Plus gegenüber dem Vorjahresmonat erzielen können, sogar um beachtliche 13 Prozent. Doch das ändert nichts am bitteren Gesamtbild: Um minus 49,5 Prozent gingen die Neuzulassungen im Mai 2020 gegenüber dem Mai 2019 zurück. Immerhin nicht mehr ganz so drastisch wie im April, aber dadurch nicht weniger katastrophal.

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168.148 Pkw-Neuzulassungen gab es im Mai, davon entfielen 53.649 auf die Geländewagen und SUV. Die Absatzentwicklung läuft bei den einzelnen Modellen aber keineswegs überall gleichermaßen dramatisch. So gibt es Fahrzeuge, die zum Teil über 70 Prozent verloren, aber auch "Krisengewinnler", die sogar eine positive Entwicklung hinlegten.

Es gibt auch Gewinner in der Krise

Zu berücksichtigen ist dabei, dass einzelne Hersteller die sogenannten taktischen Zulassungen zuletzt stark forciert haben. Vor allem im Mietwagengeschäft und bei den Eigenzulassungen stiegen die Zahlen deutlich. Ein Trend für oder gegen bestimmte Marken ist jedoch nicht erkennbar. So konnte Mercedes mit den Luxus-SUV GLE und GLS einen Zuwachs von 112 beziehungsweise 162 Prozent feiern, auch der BMW X6 verdoppelte nahezu die Neuzulassungen. Dafür kamen die Nobel-SUV BMW X1 und Mercedes GLA im Mai deutlich stärker in die rote Zulassungszone als der Rest der SUV-Modelle.

SUV Neuzulassungen Top 25 Mai 2020

Modellreihe

Anzahl

Veränd. ggü.
Mai 2019 in %

gewerbl. Halter
Anteil in %

MERCEDES GLB

914

X

55,9

OPEL GRANDLAND X

927

-54,2

81,9

DACIA DUSTER

930

-66,5

40,8

HYUNDAI TUCSON

951

-63,3

48,2

FORD ECOSPORT

957

-68,3

59,8

BMW X1

978

-75,9

52,2

VOLVO XC60

992

-44,9

69,2

SEAT ARONA

1.037

-60,7

26,9

AUDI Q2

1.052

-37,8

76,0

AUDI Q5

1.067

-25,1

69,8

FORD KUGA

1.070

-69,1

71,4

SEAT ATECA

1.104

-61,9

44,0

SKODA KAMIQ

1.155

X

27,7

MERCEDES ML-KLASSE, GLE

1.268

111,7

67,7

RENAULT CAPTUR

1.268

-48,5

49,6

SKODA KODIAQ

1.278

-26,5

61,7

OPEL CROSSLAND X

1.372

-21,1

78,8

HYUNDAI KONA

1.435

-6,8

48,6

MERCEDES GLK, GLC

1.504

-44,9

73,4

VW T-CROSS

1.527

-22,1

33,5

SKODA KAROQ

1.538

-40,8

36,2

AUDI Q3

1.560

-51,8

64,2

BMW X3

2.101

-14,1

68,2

VW T-ROC

2.777

-50,6

49,1

VW TIGUAN

3.947

-46,3

64,8

Nicht unbedingt das größte Volumenmodell der Ingolstädter ist der Audi E-Tron. Doch das Elektro-SUV schaffte im Mai ein für dieses Segment beachtliches Wachstum, die Neuzulassungen stiegen um 81 Prozent. Damit lässt der teure Strom-Offroader den Vorreiter in diesem Segment, das Tesla Model X (minus 29 Prozent) auch nach Stückzahlen weit hinter sich: 583 E-Tron Neuzulassungen im Mai stehen gerade einmal 34 X-Teslas gegenüber.

Willkommen zurück, Landy

Inmitten all des Dramas gibt es jedoch auch eine schöne Begebenheit zu berichten: Vier Jahre nach dem Produktionsende des Ur-Defender fährt wieder ein Auto mit dem legendären Namen in die Statistik: Die ersten Land Rover Defender der neuen Generation fanden auf deutsche Straßen. Zwar erst 90 Stück, aber ein Anfang ist gemacht. Damit ist die Hundert fast voll: Mit dem neuen Defender listen wir nun insgesamt 99 verschiedene Geländewagen und SUV in der Zulassungsstatistik auf. Die Auswahl ist also mehr als gut, jetzt fehlen nur die Käufer.

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Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.

Fazit

Zwar ist der Rückgang nicht ganz so desaströs wie im April, doch ein Minus von immer noch 50 Prozent bei den SUV-Neuzulassungen ist wahrlich kein Grund zu feiern. Nachdem nun nach und nach die Zulassungsstellen in den Ländern wieder ihren Geschäftsbetrieb hochfahren, hoffen wir einfach auf die kommenden Monate.