Hohe Benzinpreise
So verringern Sie Ihre Spritkosten massiv

Benzin und Diesel sind aktuell astronomisch teuer – nie war es daher wichtiger Sprit zu sparen, damit die Tankrechnung bezahlbar bleibt. Wir zeigen, wie das geht.


Zapfsäulen Diesel Tanken Tankstelle
Foto: Aral

Tipp 1: Preise vergleichen lassen

Nutzen Sie ein Spritpreis-Vergleichsportal, wie beispielsweise das von unserem Kooperationspartner mehr-tanken. Da Tankstellen ihre Preise inzwischen zigmal pro Tag anpassen, lohnt sich der Preisvergleich meistens erst kurz vor dem Tankvorgang. Und er lohnt sich immer: Nie ist der Preis bei allen Tankstellen gleich. Außerdem gibt die mehr-tanken-App auch eine Empfehlung, ob es besser ist, zu warten oder zu tanken.

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Tipp 2: Teure Kraftstoffsorten vermeiden

Vermeiden Sie teure Kraftstoffsorten wie Super plus. Super 95 ist erheblich günstiger als Super plus 98 und Ihr Motor kann mit großer Wahrscheinlichkeit die extrem geringen Leistungsvorteile, die Super plus angeblich bietet, nicht nutzen – selbst die Sensorik vieler Sportmotoren erkennt den hochoktanigen Sprit nicht. Und auch Motoren, für die der jeweilige Hersteller den Einsatz von Super plus vorschlägt, nehmen durch den Einsatz von Super keinen Schaden. Wer noch mehr sparen möchte, kann auch Super E10 in seinen Tank pumpen. Fahrer älterer Fahrzeuge müssen hier aber unbedingt darauf achten, ob ihr Motor auch für die Verwendung dieser Spritsorte zugelassen ist.

Tipp 3: Nicht an der Autobahn tanken

Tanken Sie nicht direkt an der Autobahn. Dort sind die Tankstellen am teuersten – mit Abstand und unter Garantie. Ein paar Meter von der Autobahn runter zum nächsten Autohof bringt aktuell bei Super 95 schon eine Ersparnis in Höhe von teilweise 26 Cent pro Liter. Der Umweg kostet meistens nur zehn Minuten.

Literpreis Super 95 an einem Autohof an der Autobahn A9
Gregor Hebermehl
Am 6. März 2022 kostet der Liter Super 95 am an der Autobahn A9 gelegenen Autohof (Aral-Tankstelle) 2,009 Euro.

Tipp 4: Auto nicht allein nutzen

Bilden Sie Fahrgemeinschaften – das sorgt pro Kopf für massiv geminderte Kosten. Außerdem sind Sie so umweltschonender unterwegs.

Tipp 5: Auto leicht machen

Nehmen Sie nur die Dinge in ihrem Auto mit, die Sie wirklich benötigen. Je leichter Ihr Auto, desto weniger Masse muss der Motor beschleunigen und desto niedriger ist Ihr Spritverbrauch. Als Faustregel gilt: Pro 100 Kilo Mehrgewicht müssen Sie mit einem halben Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer rechnen.

Tipp 6: Keine Dachträger verwenden

Bei einer Verdopplung der Geschwindigkeit vervierfacht sich der Luftwiderstand. Wer also öfter auf Landstraßen und Autobahnen unterwegs ist, sollte seinen Dachträger nur montieren, wenn er ihn wirklich braucht. Und Fahrräder auf dem Dach sind eine enorme Belastung für die Umwelt, weil sie den Spritverbrauch um zirka 40 Prozent anheben – sind die Bikes am Heck des Fahrzeugs untergebracht, ist der Mehrverbrauch deutlich niedriger.

Tipp 7: Gute Planung

Wer im Stau steht, vergeudet neben wertvoller Zeit auch Sprit. Schließlich läuft die ganze Zeit der Motor, ohne dass es nennenswert vorangeht. Um dies zu vermeiden, sollte man stauträchtige Strecken während der Rush-Hour gar nicht nutzen, wenn man nicht unbedingt zu einer bestimmten Zeit reisen muss. Geht das nicht, umfährt man die Verkehrsbehinderung am besten. Denn auf einem kleinen Umweg ruhig dahinzurollen ist allemal sinnvoller, als im Stau unnötig Benzin zu verbrennen. Mit einem Navigationssystem an Bord lassen sich Alternativ-Routen leicht ausfindig machen. Modelle mit intelligenter, verkehrsabhängiger Streckenführung sind im Vorteil.

Tipp 8: Luftdruck anpassen

Zu wenig Druck in den Reifen ist nicht nur gefährlich, sondern treibt auch die Kosten in die Höhe. Zum einen verschleißen die Reifen schneller, zum anderen haben sie einen höheren Rollwiderstand, was den Spritkonsum ansteigen lässt. Je größer der Fülldruck, desto leichter rollen die Pneus. Ein guter Kompromiss zwischen Komfort und Sparsamkeit ist die Erhöhung um 0,3 bar gegenüber der Empfehlung des Herstellers.

Tipp 9: Motor aus

Moderne Start-Stopp-Systeme machen es vor: Da eine Maschine, die nicht läuft, auch keinen Kraftstoff braucht, schalten sie das Triebwerk im Stand einfach ab. Fehlt diese Ausstattung, sollte der Fahrer an jeder Ampel, am Bahnübergang oder im Stau selbst den Motor abstellen, auch wenn der Stopp nur kurz ist. Dem Anlasser schadet das nicht. Wichtig: Nach dem Abschalten die Zündung wieder einschalten, damit Beleuchtung und Scheibenwischer funktionieren (auf die Batterie achten).

Tipp 10: Unnötige Verbraucher ausschalten

Klimaanlage, Infotainment-System oder das Aufladen von Smartphone, Tablet oder Laptop: alles kostet Energie und treibt somit den Verbrauch von teurem Kraftstoff nach oben. Insbesondere die Klimaanlage sollte man im Winter nicht komplett durchlaufen lassen. Zwar ist es sinnvoll, die Klimatisierung ab und zu einzuschalten - das entfeuchtet die Luft, schmiert bewegliche Teile der Klimatechnik und sorgt dafür, dass die in den Dichtungen eingesetzten O-Ringe nicht austrocknen, aber ein permanenter Betrieb an kühlen Tagen treibt nur den Verbrauch hoch. Und das Aufladen von mobilen Endgeräten ist an der heimischen Steckdose deutlich kostengünstiger als mit dem Strom, den Motor und Lichtmaschine aus Sprit erzeugen.

Tipp 11: Regelmäßige Wartung

Wer bei den Inspektionen knausert, spart meist am falschen Ende: Verrußte Zündkerzen oder verstopfte Luftfilter treiben den Verbrauch in die Höhe. Eine korrekt gewartete Bremsanlage und die richtige Fahrwerksgeometrie senken den Kraftstoffverbrauch, wenn auch nur geringfügig. Weiteres Sparpotenzial steckt im Schmierstoff, doch wegen der hohen Preise von Leichtlaufölen zahlt man am Ende drauf.

Literpreis Super 95 an der Autobahn A9
Gregor Hebermehl
Erheblich teurer: Ebenfalls am 6. März 2022 um 23:03 Uhr kostete ein Liter Super 95 an der direkt an der A9 gelegenen OMV-Tankstelle Nürnberg-Feucht Richtung München 2,269 Euro pro Liter.

Tipp 12: Richtig Gas geben

Maßgeblichen Einfluss auf den Spritkonsum hat der rechte Fuß. So paradox es klingt: Wer das Pedal fast vollständig durchtritt, spart Benzin, da die Drosselklappen weit geöffnet sind und der Motor besser ansaugen kann. Dabei die Gänge nicht voll ausdrehen, sondern bei mittleren Drehzahlen schalten. So wird das Zieltempo zügig erreicht, mit dem man dann im höchstmöglichen Gang weiterrollen kann.

Tipp 13: Entspannt fahren

Durch vorausschauendes Fahren verhindert man unnötiges Bremsen und erneutes Beschleunigen. Besonders im Stadtverkehr treibt das nämlich den Verbrauch in die Höhe. Wer ruhig im Verkehr mitschwimmt, kommt mit einer Tankfüllung am weitesten. Übrigens: Dank der so genannten Schubabschaltung verbraucht ein Motor beim Rollen im eingekuppelten Zustand gar keinen Sprit. Auskuppeln lohnt also nicht und ist gefährlich.

Tipp 14: Kurzstrecken vermeiden oder bündeln

Mal eben 500 Meter zum Bäcker fahren ist ein teures Vergnügen, da der Motor in der Warmlaufphase deutlich mehr verbraucht als im betriebswarmen Zustand. Bei mehreren Kurzstrecken pro Woche, bei denen vielleicht auch schwere Einkäufe zu transportieren sind, lohnt sich vielleicht eine Bündelung der Fahrten oder ein Umweg auf dem normalen Arbeitsweg. Wer hier am preisgünstigsten, umweltfreundlichsten und gesündesten unterwegs sein möchte, erledigt die Strecke zu Fuß. Und auch beim Umstieg aufs Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel sinkt der Preis pro gefahrenem Kilometer im Vergleich zum Auto natürlich rapide.

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Ja, ich versuche meine Kraftstoffkosten so niedrig wie möglich zu halten.Nein, selbst wenn Super 3,10 Euro kostet, wird es schon irgendwie gehen.

Fazit

Die Spritpreise sind zum Haare raufen? Dann nutzen Sie Ihr Auto nur mehr, wenn Sie es wirklich brauchen oder die Zeitersparnis gegenüber anderen Verkehrsmitteln nennenswert ist. Auf Kurzstrecken ist das selten der Fall – und da ist auch der Verbrauch des Motors am höchsten. Wie Sie sparen, wenn Sie fahren, steht hier oben.