Lexus UX (2018) im Fahrbericht
Luxus-Hybrid-Crossover ab 34.000 Euro

Lexus will endlich auch in Europa den Durchbruch schaffen. Chancen dazu hat der Lexus UX 250h durchaus. Wir waren mit dem luxuriösen Crossover unterwegs. Auch die Preise für das Hybrid-SUV sind jetzt bekannt.

Die deutsche Dieseldebatte und der SUV-Boom spielen Toyota derzeit in die Hände, die Marke verzeichnet zweistellige Zuwachsraten. Zu verdanken ist das der weit über das Modellprogramm aufgefächerten Hybrid-Technik, ein Hybrid-Anteil nahe 90 Prozent zum Beispiel beim Toyota C-HR spricht eine deutliche Sprache. Das erfolgreiche Kompakt-SUV, bei uns derzeit nach Aygo und Yaris der meistverkaufte Toyota überhaupt, markiert auch das Revier, in dem nun Toyotas Nobelmarke Lexus auf die Jagd gehen will.

Unsere Highlights

Lexus UX 250h 4x4 Fahrbericht
Lexus
Die Verarbeitung im Innenraum ist von hoher Güte.

Lexus UX soll Verkaufserfolg werden

Die Europazentrale verspricht sich viel vom neuen UX, der 4,5-Meter-SUV soll der Marke mit angepeilten 25.000 Verkäufen in Westeuropa endlich aus der Nische helfen. Die Zutaten dazu lassen dieses Vorhaben nicht all zu vermessen erscheinen. Zwei komplett neu entwickelte Motoren stehen für den UX zur Verfügung, wobei – wenig verwunderlich – die hybridisierte Variante die Hauptrolle spielen soll. Der langhubig ausgelegte Zweiliter-Benziner, Toyota-typisch ein Saugmotor, kommt in der reinen Verbrenner-Variante im UX 200 auf 171 PS, beim Hybrid UX 250h sind es 146 PS. Dennoch ist der Hybrid munterer. In der Frontantriebs- und der Allradversion sorgen die E-Motoren für eine Systemleistung von insgesamt 178 PS. In dieser Allradvariante, bei der ein weiterer in das Hinterachsdifferential integrierter E-Motor bei wenig haftstarkem Untergrund und dynamisierter Fahrweise für zusätzliche Traktion sorgt, konnten wir den neuen Lexus auch erstmals fahren.

Der UX kommt auffällig gedrungen daher, vor allem die niedrige Gesamthöhe fällt dabei auf. Große Welle dagegen beim Interieurdesign, wo die japanische Kreativ-Abteilung ganze Arbeit geleistet hat. Das tadellose Finish entspricht dem Markenanspruch, einzelne Detaillösungen wie das Querformat-Infodisplay mit integrierter Analoguhr oder die zwei aus dem Armaturenträger herausragenden Drehregler muss man auf sich wirken lassen, um eventuell später den tieferen Sinn zu entdecken.

Ganz neuer Hybridmotor im Lexus UX

Nicht nur der Motor, auch das Hybridgetriebe des UX250h ist neu im Toyota-Universum. Kompakter, leichter und mit höher drehendem Elektromotor lassen sich wahlweise Schaltstufen simulieren, gleichzeitig erlaubt eine neue Abstimmung der Elektrounterstützung reduzierte Drehzahlen bei der Beschleunigung. Das funktioniert in der Praxis beispielsweise verglichen mit dem Hybridstrang des CT200h tatsächlich gut, auch bei festerem Beschleunigungswunsch gibt es keine übertriebenen Jubelarien des Benziners.

Lexus UX 250h 4x4 Fahrbericht
Lexus
Im Lexus UX kommt ein neu entwickelter Hybrid-Antriebsstrang zum Einsatz.

Speziell im Vergleich zum erwähnten 1,8er Hybrid, der auch den Toyota C-HR mit überschaubarer Längsdynamik versorgt, ist der Antritt des neuen Systems durchaus beachtlich. Die elektrische Unterstützung ist als Zusatzdruck spürbar, sowohl beim Spurt aus dem Stand als auch bei Überholvorgängen kommt nun tatsächlich eine ordentliche Prise Sportlichkeit auf.

Lexus UX: Preis ab 33.900,- Euro

Das kann der UX mit einem für SUV-Verhältnisse überzeugenden Handling und einer direkten, präzisen Lenkung auch ansonsten gut umsetzen. Die Fahrwerksabstimmung, verbindlich mit Tendenz zur Kernigkeit, fühlt sich ein bisschen nach BMW an. Wohl auch gewollt so: Der X1 gehört zu den erklärten Gegnern. Das gilt auch preislich, von 33.900 bis 47.250 Euro reicht die Spanne.

Einstiegsmodell ist der UX 200 mit 171 PS und ohne Hybridunterstützung für eben diese 33.900,- Euro. Der Aufpreis des Hybridmodelles UX 250h in der Grundversion beträgt 2.000,- Euro. Bereits in der Einstiegsvariante verfügt der UX unter anderem über 17-Zoll-Räder, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, das 7-Zoll große Lexus Media Display sowie das Lexus Safety System+, unter anderem mit Fußgängererkennung bei Tag und Nacht sowie Radfahrererkennung bei Tag.

In der Executive Line (ab 35.600 Euro) kommen unter anderem eine Dachreling aus Aluminium, eine Heckkamera, digitaler Radioempfang, ein Regensensor, ein automatisch abblendender Innenspiegel sowie LED-Nebelscheinwerfer hinzu.

Lexus UX 250h 4x4 Fahrbericht
Lexus
Zur Topversion Luxury Line gehört eine Armaturentafel-Verkleidung, deren Stil laut Lexus "inspiriert vom traditionellen japanischen Washi-Papier" ist.

Zum Marktstart gibt es eine Sonderversion namens Launch Edition. Auf Basis der Executive Line verfügt sie unter anderem über ein Navigationssystem, Einparkhilfe, schlüsselloses Zugangssystem, Sitzheizung vorne sowie ein beheizbares Lederlenkrad. Den UX 250h bietet Lexus in der Launch Edition zu Preisen ab 39.900 Euro an, der UX 200 kostet in dieser Variante ab 37.950 Euro.

Speziell an Geschäftskunden richtet sich die Business Edition (ab 39.950 Euro, nur für UX 250h). Sie basiert ebenfalls auf der Executive Line und umfasst zusätzlich das Navigationssystem, Park- und Totwinkel-Assistenten sowie eine Sitzheizung vorne.

Der UX F SPORT (ab 41.300 Euro) bietet zusätzlich zur Executive Line 18-Zoll-Räder, getöntes Privacy Glass, das beheizbare Lederlenkrad, beheizbare und elektrisch verstellbare Sportsitze, Smart-Key-System, Einparkhilfe sowie Matrix-LED-Scheinwerfer mit Allwetterlicht und adaptivem Fernlicht-Assistenten.

Top-Variante ist die Luxury Line (ab 47.250 Euro) mit Extras wie dem Mark Levinson Audiosystem mit 13 Lautsprechern, Head-up-Display, elektrisch bedienbarer Heckklappe sowie einer induktiven Ladeschale für das kabellose Aufladen von Smartphones. Als Aufpreis-Optionen sind unter anderem ein elektrisch betätigtes Glas-Schiebe-Hebedach, eine Sitzbelüftung sowie eine 360-Grad-Kamera erhältlich.

Zu den genannten Preisen kann der Lexus UX ab sofort bestellt werden, die Auslieferung beginnt im März 2019.

Fazit

Der Lexus UX 250h passt konzeptionell gut nach Europa, das auch Hauptabsatzmarkt werden soll. Die Fahrleistungen sind für sich betrachtet völlig ausreichend, gegen die Power-Verbrenner der Premium-Konkurrenz jedoch unterlegen. Dafür ist der UX extrem sparsam und wohl auch in ferner Zukunft von keinem Fahrverbot bedroht. Verarbeitung und Ausstattungslevel der Vorserien-Testfahrzeuge waren auf Top-Level.