E-Auto-Boom?
Warum VW den e-Golf weiterbaut

Obwohl der ID.3 am Start ist, rollen in Dresden jeden Tag mindestens 74 e-Golf vom Band. Liegt's am E-Auto-Boom? Wir haben nachgefragt.

e-Golf Produktion Gläserne Manufaktur
Foto: Volkswagen

Die machen bei Volkswagen gar kein Geheimnis daraus, dass die Verdopplung der Kaufprämie für volle E-Auto-Auftragsbücher gesorgt hat. Alleine vom ID.3 wurden statt der ursprünglich geplanten 30.000 Bestellungen mehr als 37.000 Fahrzeuge geordert. Die E-Up-Produktion ist auf Sicht ausverkauft, der E-Golf in Deutschland nicht mehr bestellbar. Dennoch läuft die Produktion des Strom-Golf in Dresden aber noch bis Weihnachten 2020 weiter, wird sogar nochmal von derzeit 74 Fahrzeugen auf 80 e-Golf hochgefahren. Dahinter steckt die stark gestiegene Nachfrage nach E-Autos. "Wir arbeiten in Dresden ausschließlich die Bestellungen aus Deutschland ab”, erklärt ein VW-Sprecher auf Nachfrage von auto-motor-und-sport.de.

Neue Mobilität im Alltag
VW ID.4 Teaser
VW
Ab Februar 2021 kommt der ID.4 in die USA. Bis die US-Produktion in Chattanooga 2022 startet, kommen die Fahrzeuge aber noch alle aus Zwickau.

ID.4 kommt im Februar in die USA

Ab Januar wird die Gläserne Manufaktur dann auf die Produktion des ID.3 umgerüstet, auch um das Werk in Zwickau zu entlasten. Dort wird mehr oder weniger gleichzeitig die Produktion des Elektro-SUV ID.4 anlaufen, der ab Februar 2021 auch in den USA angeboten wird. Die Zeit bis zum Start des ID.4 wird in den USA mit vorproduzierten e-Golf überbrückt, die ebenfalls in Dresden gebaut wurden. Spätestens ab Anfang 2022 soll der ID.4 dann auch im amerikanischen VW-Werk Chattanooga gebaut werden. Weil parallel auch die Produktion in China hochgefahren wird, haben die Wolfsburger mit dem ID.4 dann ein echtes Weltauto im Programm – das es allerdings gleich in vier Varianten geben wird: als EU-Version, als US-Modell sowie als China-Version. Die zählt aber doppelt, weil es durch die beiden Joint-Ventures in China (SAIC-Volkswagen und FAW-Volkswagen) zwei unterschiedliche China-ID.4 mit den Namenszusätzen "Cross” und "X” geben wird, die sich vor allem durch die Gestaltung der Front- und Heckschürzen unterscheiden werden. Überraschend kommt das nicht. Die Doppel-Modelle kennen wir in China bei praktisch allen VW-Baureihen.

Grundsätzlich gilt: Alle elektrischen VW, die auf dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB) aufbauen (ID.3, ID.4, Skoda Enyaq, Seat el-Born, usw.) können grundsätzlich in allen Werken produziert werden, die für die MEB-Produktion umgerüstet wurden. Eine Sonderstellung nimmt das Werk Chattanooga ein. Dort werden parallel Verbrenner (auf MQB-Basis) und Elektroautos (auf MEB-Basis) gefertigt.

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Für den Golf 8. Der wird auch in 9. Generation zukunftsfähig sein - als Plug-in-Hybrid.Für den ID.3. Den kann man auch in 5 Jahren noch ohne großen Wertverlust verkaufen.

Korrektur: In einer erster Version der Meldung hatten wir berichtet, dass ein Großteil der aktuellen e-Golf-Produktion für die USA bestimmt sei. Diese Information ist nicht korrekt. Die Fahrzeuge für die USA wurden vorab produziert und befinden sich bereits in den USA. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Fazit

Der E-Golf entpuppt sich als erstaunlich zäher Stromer. Weil er zuletzt zu echten Kampfpreisen angeboten wurde. Weil er im Kern natürlich kein schlechtes Auto ist. Und weil es Kunden gibt, die sehr genau wissen, wie viel Reichweite sie wirklich brauchen.