Mini Electric Pacesetter
Elektrischer Einbremser der Formel E

Die Formel E setzt auf reinen Elektroantrieb. Was liegt da näher, als auch das Safety-Car der Rennserie elektrisch anzutreiben. Mini hat auf Basis des Cooper SE den neuen Einbremser aufgebaut.

Mini Electric Pacesetter
Foto: Mini

Wenn in der Formel E auf der Piste irgendetwas aus dem Ruder läuft, dann muss das Safety-Car ran und die wilde Meute einfangen. In der kommenden Saison fällt diese Aufgabe dem neuen Mini Electric Pacesetter zu. Das von Mini zusammen mit BMW Motorsport, der FIA und der Formel E entwickelte Safety-Car soll die elektrifizierte Zukunft der Marke mit der Rennsport-Historie von John Cooper Works verknüpfen. Gleichzeitig gibt der Pacesetter klare Hinweise darauf, wie elektrifizierte Sportmodelle von Mini auftreten könnten.

Unsere Highlights

Aero-Paket im JCW-Look

Fit für seinen Job als Leader of the Elektro-Pack machen den Mini Cooper SE umfangreiche Umbauten. Wer auf der Rennstrecke das Sagen haben will, braucht dicke Backen. Die zeigt der Mini Pacesetter an allen vier Radläufen mit neuen Verbreiterungen. Die Schwellerbereiche dazwischen kleiden Karbon-Anbauteile ein. Fast formatfüllend passen die Techniker 18 Zoll große Leichtbau-Schmiedefelgen mit 245/40er Michelin Pilot Sport-Pneus und Zehn-Millimeter-Spurverbreiterungen in die Radkästen ein. Die hängen an einem voll einstellbaren Motorsport-Gewindefahrwerk. Die Heckschürze zeigt der nachfolgenden Formel E-Gemeinde einen mächtigen Diffusor sowie einen doppelstöckigen Heckspoiler, der auch die Signallichtanlage aufnimmt.

Mini Electric Pacesetter
Mini
Die 18-Zoll-Felgen tragen die gleichen Reifen wie die Formel E-Boliden.

Fast vollkommen geschlossen tritt die Pacesetter-Front an. Lediglich die Schürze lässt Luft zu den verstärkten Bremsen durch und fängt den Fahrtwind in einem Spoiler, der den Abtrieb erhöhen soll. Gefertigt werden alle Anbauteile im 3D-Druckverfahren aus recyceltem Karbon.

Folien bringen Farbe

Das mit Folien umgesetzte Farbkonzept verschmilzt die Farbwelten von Mini Electric und John Cooper Works. Die Hauptwagenfarbe ist ein mattes Silber, das sich bis hinter die Fahrzeugmitte zieht. Dann schließt ein zweistufiger Farbverlauf von Highspeed Orange zu einem knackigen Rot-Ton an. Die Räder, die Außenspiegel-Cover sowie verschiedene weitere Karosserieelemente setzen sich in Orange ab. Sponsoren-Aufkleber runden das dynamische Design ab. Nicht fehlen dürfen natürlich auch Safety-Car-Schriftzüge.

Mini Electric Pacesetter
Mini
Sitzpolster im Schwamm-Look aus dem 3D-Drucker.

Das Interieur ist auf das Nötigste reduziert. Sitze gibt es nur vorne; hinten macht sich ein eingeschweißter Überrollkäfig breit. Der Fahrer wird von einem Sechs-Punkt-Gurt in seiner Rennsitzschale fixiert. Das Sitzpolster besteht aus einer 3D-Druck-Struktur, die an einen Schwamm erinnert. Infos liefert ein digitales Cockpit. Lenkrad-Pralltopf und Zentralinstrument müssen Karbonabdeckungen weichen.

Die Mittelkonsole enthält den Gangwahlschalter sowie Handbremse und Bedienelemente für die notwendigen Signallichter – alles in Sicht-Karbon verschalt. In der ebenfalls abgespeckten Türverkleidung aus Karbon mit Fensterheber und Türöffner erleichtert eine Stoffschlaufe das Schließen der Tür.

Mehr Leistung und mehr Spurt-Power

Weil Pacesetter nicht nur ein Titel, sondern auch eine Aufgabe ist, zeigt sich die Technik ebenfalls nachgeschärft. Konsequenter Leichtbau senkt das Gewicht um rund 130 auf nur noch 1.230 Kilogramm. Der optimierte Elektroantrieb auf Basis des Mini Cooper SE liefert 135 kW und 280 Nm. Damit sprintet der Mini Electric Pacesetter in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h (Serie: 7,3 s), den Durchzug von 80 auf 120 km/h schafft der Pacesetter in 4,3 Sekunden (Serie: 4,6 s). Wie lange der Safety-Car-Einsatz dauern darf, bevor der Akku leer ist, verrät Mini nicht.

Mini Electric Pacesetter
Mini
Mit 135 kW Leistung soll der Pacesetter die Formel E-Meute einsammeln.

Klar ist aber, dass der Mini Electric Pacesetter erstmals am 10. April 2021 in Rom im Rahmen des zweiten Events der laufenden Formel E Saison 2021 zum Einsatz kommen wird. Am Steuer sitzt dann Bruno Correia, der offizielle FIA-Safety Car-Pilot der Formula E.

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Fazit

Mit dem Pacesetter bringt Mini das neue Safety-Car für die Formel E. Wer genau hinschaut, sieht bereits den nächsten Mini JCW mit reinem Elektroantrieb.