Elektroauto VW ID.3
Basismodell inklusive Prämie für rund 22.000 Euro

Im Konfigurator gibt's jetzt den ID.3 Pure mit dem kleinsten verfügbaren Akku (45 kWh) und 110-kW-Motor für 31.960 Euro – vor Abzug der Umweltprämie.

VW ID.3 IAA 2019 Weltpremiere
Foto: Patrick Lang

Mit dem ID.3 will Volkswagen auf breiter Front in die E-Mobilität starten. Klares Ziel der Offensive: Bis 2025 soll die Marke Weltmarktführer in der E-Mobilität sein. Entsprechend wichtig sind auch die Preise des ID.3.

Der Auftakt des E-VW war aber holprig, weil Volkswagen nicht nur den Modularen Elektrobaukasten erstmals in die Serie brachte, sondern auch eine neue Elektronik-Architektur: Erst kurz vor der geplanten Auslieferung im September wurde die Software des neuen ID.3 fertig und nachträglich auf produzierte Autos aufgespielt. Zwei Funktionen fehlten allerdings: Der Fernbereich des Head-Up-Displays und die Smartphone-Integration. Seit Anfang Dezember läuft der ID.3 mit kompletter Software vom Band, ein entsprechendes Update für Bestandsfahrzeuge soll im ersten Quartal 2021 nachgezogen sein.

Neue Mobilität im Alltag

1st-Serie in drei Varianten

Verbindliche Bestellungen für die Einführungsvariante namens 1st Edition nahm Volkswagen ab Juni 2020 entgegen. Im Vorfeld erreichten den Konzern europaweit rund 37.000 Vorbestellungen. Den Vorbestellern dankte VW für ihre Geduld: Kunden, die sich für eine Auslieferung im September entschieden, erhielten eine Mitgliedschaft im 1st-Mover-Club, einer Community für Erfahrungsaustausch und direktem Draht zu Volkswagen, sowie das Software-Update für die zwei ausstehenden Digitalfunktionen zu Beginn des nächsten Jahres. Teilnehmende Leasing-Nehmer fuhren darüber hinaus drei Monate ratenfrei. Kunden, die sich für einen späteren Auslieferungstermin im vierten Quartal 2020 entscheiden, erhalten ihren ID.3 dafür gleich mit allen Software-Funktionen.

Abgespeckte Modellpalette

Die ab Juli 2020 bestellbaren Serienmodelle gab es zunächst in sieben, dann in neun vorkonfigurierten Versionen – Pro, Life, Business, Family, Style, Tech, Max, Pro S und Tour. Bis dato standen nur zwei von drei angekündigten Batteriegrößen zur Auswahl: Die mit 58 kWh und eine mit 77 kWh (netto). Die mit 45 kWh ist seit Anfang 2021 bestellbar und bringt den niedrigsten Einstiegspreis. Zur Markteinführung der regulären Serienmodelle war der ID.3 nur in der Variante Pro Performance mit 150 kW (204 PS) erhältlich.

Die Struktur hat Volkswagen im Konfigurator mittlerweile umgestellt. Aktuell sind dort nur noch vier Varianten aufgeführt. Los geht es mit dem Basismodell Pure, darüber rangieren Pro, Pro S (4-Sitzer) und Pro S (5-Sitzer). Die Grundpreise liegen bei 35.460 Euro, 42.460 Euro und 42.620 Euro. Das Einstiegsmodell gibt es nun ausschließlich mit der 110-kW-Motorvariante, 45 kWh-Akku und 7,2 kW AC-Ladeleistung. Der Pro lässt sich mit 107 oder 150 kW konfigurieren und erhält jeweils den 58-kWh-Akku. Die Pro-S-Varianten fahren ausschließlich mit 150 kW und 77 kWh Akkukapazität vor. Als "Pure" ist der ID.3 nun (22.01.2021) zum Preis von 31.960 Euro zu haben. Abzüglich des Umweltbonus macht das dann 22.390 Euro.

Die höheren Ausstattungslinien des ID.3 bieten auch ein Komfort-Paket für 610 Euro. Es beinhaltet zum Beispiel ein beheizbares Lenkrad, Sitzheizung und zwei zusätzliche USB-C-Anschlüsse. Auch Matrix LED-Scheinwerfer und LED Rücklichter mit dynamischer Wischfunktion sind im Angebot. Viel Platz, Licht und Komfort mit dem großen Designpaket inklusive Matrix-LED-Scheinwerfern und großem Panoramaglasdach, dem großem Komfortpaket mit 2-Zonen "Air Care" Klimaanlage und dem Assistenzpaket mit Rückfahrkamera und "Keyless Access" gibt es im bei den Pro-S-Modellen für 1.800 Euro Aufpreis. Die verfügen außerdem ab Werk über 19-Zoll-Leichtmetallräder, während Pure und Pro auf 18-Zöllern aus Stahl stehen.

Augmentiertes und assistiertes Fahren liefert der ID.3 mit großem Assistenzpaket mit "Travel Assist", "Side Assist" und "Emergency Assist" und großem Infotainment Paket inklusive Head-up Display und Sound Paket für zusätzliche 2.255 Euro. Sportfahrwerk und Progressivlenkung gibt es zusammen im Sportpaket für überschaubare 350 Euro. Der ID.3 Pro S landet vollausgestattet am Ende bei 45.940 Euro.

100 kW-Ladeleistung für die Langstrecke

Dank 100 kW Ladeleistung lassen sich bei der 58-kWh-Batterie in 30 Minuten 290 km nachladen, der große Akku (ab "Pro S") nimmt sogar 125 kW Ladeleistung auf. Ohne ständig die Reichweitenanzeige im Blick haben zu müssen, kann man also das sogenannte Play-Pedal – Gaspedal war gestern – durchdrücken. Der Vortrieb wird übrigens grundsätzlich bei 160 km/h elektronisch begrenzt. Eine zweite Maschine an der Vorderachse wie im ID.4 wird es für den ID.3 übrigens nicht geben. Zur Reichweitenoptimierung findet sich in der Ausstattungsliste eine Wärmepumpe für 1.275 Euro.

Auf den ersten Blick wirkt das Auto wie ein kleiner Van, denn der ID.3 sieht höher aus als ein Golf – und ist es auch: Weil der Akku 14 Zentimeter hoch ist, überragt der E-Kompaktwagen den Golf VIII um zwölf Zentimeter (1,58 statt 1,46 Meter). Der ID.3 ist genau genommen fast so hoch wie ein Golf Sportsvan.

Neue Wege bei Design und Bedienung

Das ist nicht der einzige Unterschied: Von vorne fällt das kühlerlose Gesicht auf. Die Form der Scheinwerfer hat sich nur unwesentlich zur Studie verändert. Licht sei das neue Chrom, sagt VW-Chef-Designer Klaus Bischoff. Und so zieht sich zwischen den Scheinwerfern noch ein schmales illuminiertes Band. Auch beim Logo hat sich das Kreativteam in Wolfsburg etwas einfallen lassen: Zum Einsatz kommt natürlich das neue Emblem, das auf den 3D-Effekt verzichtet und mit den schmaleren Buchstaben reduzierter wirkt. Selbst hier ist die Beleuchtung möglich – aber nicht in Deutschland, ein Leucht-Logo verbietet der Gesetzgeber.

Das Heck fällt kantiger aus als bei der Studie. Dazu passen die eckigen Rückleuchten, die über den Karosserierand gehen und bis ins Seitenteil hineinreichen. In der Seitenansicht ist ähnlich wie beim Golf auch der charakteristische Knick auf Höhe der Fensterlinie zu erkennen, nur fällt er etwas markanter aus. Diese Kante läuft einmal um das Auto herum und soll laut Klaus Bischoff dem Fahrzeug eine zeitlose Note verpassen.

Bei der Anordnung der Instrumente im Innenraum gingen die Entwickler ebenfalls neue Wege. Direkt hinter dem Lenkrad befindet sich ein Digitaldisplay mit flexibler Anzeige, das über ein Bedienelement zur Rechten verfügt, mit dem wie im BMW i3 die Fahrstufen des Getriebes gewählt werden. Mittig auf dem Armaturenträger sitzt ein etwa 10 Zoll großer Touchscreen mit verschiedenen Apps, den der Fahrer individuell konfigurieren kann. Ein Novum ist der Touch-Slider, eine Mulde im unteren Bereich, in die man den Finger nach links oder rechts schieben und so etwa Lautstärke oder Raumtemperatur stufenlos regeln kann.

Großer Innenraum, hohe Funktionalität

Auch bei der Gestaltung des Innenraums ergaben sich neue Freiheiten, wobei es im ID.3 nicht futuristisch zugeht, VW ist auf dem Boden geblieben und hat damit ein Interieur geschaffen, das vielen zusagen dürfte. Wer sich von der Masse absetzen will, dem bietet die Marke mit verschiedenen Farbkombinationen für den Innenraum ausreichend Möglichkeiten. So lässt sich beispielsweise ein dunkles Cockpit mit orangen Applikationen aufpeppen.

Vor allem die Funktionalität hatten die Entwickler in Wolfsburg im Blick. Da die Motor-Getriebe-Einheit viel weniger Platz als bei konventionellen Antrieben beansprucht, konnte VW neue Wege gehen. "Von außen hat der ID.3 die Maße eines Golf, von innen die eines Passat”, sagt VW-Designchef Bischoff. Der Radstand ist nur 21 Millimeter kürzer als beim Passat und ermöglicht gerade hinten viel Beinfreiheit. Selbst Großgewachsene genießen ein luftiges Raumgefühl, nur über ihren Köpfen geht es etwas knapper zu und der wegen der Batterie hochliegende Innenboden bringt auch die Knie der Insassen weiter nach oben. Mit 390 Litern stellt der Kofferraum exakt neun Liter mehr Volumen bereit als beim aktuellen Golf (8).

Das geänderte Technikkonzept wirkt sich auch auf die Sitzposition des Fahrers aus. Er thront höher und zugleich entspannter, weil die niedrige Armaturentafel 150 Millimeter weiter entfernt ist als im Golf und der Van-artige Vorbau mit weit ins Dach gezogener Frontscheibe eine großzügige Atmosphäre schafft. Dazu sorgt VW für die besondere Beziehung zwischen Auto und Kunden: Bewegt sich der Besitzer auf den ID.3 zu, nimmt das Auto das anhand des Schlüssels beziehungsweise des Smartphones wahr (wenn das Auto über die App geöffnet wird) und leuchtet dann mit den Scheinwerfern in die Richtung des Fahrers – der ID.3 schaut ihn sozusagen an.

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Fazit

VW macht ernst mit der Elektromobilität. Aufgrund der Software-Thematik war der Start zwar etwas holprig, aber die massenhafte Verbreitung des elektrischen Golf-Ersatzes nimmt Fahrt auf. Den ID.3 hat VW 2020 schon 56.500 mal verkauft. Bis 2030 will der VW-Konzern rund 26 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge absetzen. Dazu müssen die Preise noch volkstümlicher werden.

Drum erweitert VW die regulären Serienvarianten des ID.3 wie angekündigt nach unten. Die jetzt (Januar 2021) eingeführte Einstiegsvariante "Pure" beginnt zwar immer noch knapp oberhalb der 30.000-Euro-Marke, nach Abzug der Prämie ist sie aber bereits ab 22.390 Euro zu haben. Die Version "Pro S" mit dem großen Akku liegt auch ohne Umweltprämie nur knapp über 40.000 Euro, nach Abzug derselben werden also etwa 32.000 Euro fällig.

Wie der VW ID.3 fährt konnten wir bereits testen und mit anderen E-Autos verglichen haben wir ebenfalls.

Technische Daten
VW ID.3 Pro Performance (58 kWh) 1st
Grundpreis38.987 €
Außenmaße4261 x 1809 x 1568 mm
Kofferraumvolumen385 bis 1267 l
Höchstgeschwindigkeit160 km/h
Verbrauch0,0 kWh/100 km