GP China 2024 - Ergebnis Sprint: Verstappen-Sieg

Nach dem spektakulären Sprint-Qualifying am Freitag (19.4.) war die Hoffnung auf einen spannenden Sprint groß. Doch zur Renn-Halbzeit machte Max Verstappen mit seinen Gegnern kurzen Prozess. Am Ende siegte der Niederländer mit 13 Sekunden Vorsprung vor seinem alten Erzrivalen Lewis Hamilton, der einen überraschend starken zweiten Platz einfuhr. Dritter wurde Sergio Perez im zweiten Red Bull.

Bis auf George Russell starteten alle Piloten auf Medium-Reifen. Max Verstappen nahm gebrauchte Pirellis mit für die 19-Runden-Hatz. Deshalb brauchte der Weltmeister etwas, bis er eine bessere Pace als die Konkurrenten hatte. Das gab der Dominator nach Rennende zu. "Die Balance vom war Auto gut. Ich konnte die Reifen gut schonen. Außerdem musste ich etwas warten, bis die gebrauchten Reifen auf Temperatur waren."

Frenetisch bejubelt wurde Lewis Hamilton im Ziel von den chinesischen Fans. Der Rekordsieger war selbst ganz begeistert. "Ich bin sehr glücklich. Leider konnten wir nicht gegen Red Bull kämpfen. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne. Ich habe heute viel über das Auto gelernt."

Hamilton schnappte sich am Start den auf der Pole gestarteten Lando Norris. Der McLaren-Pilot versuchte noch in Turn 1 außen herum dagegenzuhalten. Das war keine gute Idee. Dem Engländer ging die Straße aus und er musste über den Notausgang. Danach lag Norris auf Platz sieben und reihte sich zunächst hinter Hamilton, Alonso, Verstappen, Sainz, Perez und Leclerc ein.

Verstappen wacht auf

Zunächst schien es, als könnten Hamilton und Alonso Verstappen kontrollieren. Der Weltmeister bekam in der Anfangsphase sogar Druck von Carlos Sainz. Nach einigen Umläufen hatte sich Verstappen aber freigeschwommen. In Runde 7 war der 26-Jährige in Schlagdistanz zu Fernando Alonso. Dank DRS konnte Verstappen problemlos am Aston-Martin-Piloten vorbeigehen.

Als Nächstes machte sich der Dominator auf die Jagd nach seinem alten Lieblingsgegner. Hamilton hatte zusätzlich mit seinem Mercedes zu kämpfen. Der siebenmalige Weltmeister beklagte sich am Funk, dass der W15 in den langsamen Kurven zu träge sei. In Runde 8 verbremste sich Hamilton am Ende der langen Geraden und ließ Verstappen ins DRS-Fenster rutschen.

Einen Umlauf später war Hamilton dann fällig. Der Engländer wehrte sich zwar noch vor der Haarnadel-Kurve, doch schlussendlich war er chancenlos. Danach verschwand der Red-Bull-Fahrer in weiter Ferne. Platz zwei konnte Hamilton jedoch problemlos absichern.

Alonso kämpft verbissen

Bedanken kann sich der 39-Jährige dafür auch bei seinem langjährigen Widersacher. Fernando Alonsos Pace brach gegen Rennende ein. Carlos Sainz wurde ungeduldig, weil von hinten Perez und Leclerc drückten. In Runde 16 kam Alonso schlecht aus Turn 6 heraus. Sainz setzte sich neben seinen Landsmann. Die beiden Spanier kämpften über mehrere Kurven gegeneinander. Das nutzte Sergio Perez gnadenlos aus und schnappte sich beide auf einen Schlag. "Carlos und Fernando sind sich zu nahe gekommen. Ich sah die Möglichkeit und ging vorbei."

Unmittelbar danach konnten beide Ferrari Alonso überholen. Vor der Haarnadel wollte Leclerc seinen Teamkollegen außen herum passieren. Doch Sainz hatte etwas anderes im Sinn und schob Leclerc weit raus. Zwischen Turn 1 und 2 schnappte sich Leclerc doch noch seinen Stallgefährten. Norris profitierte von dem Scharmützel und wurde Sechster. McLaren-Teamkollege Oscar Piastri kam auf Platz sieben ins Ziel, während der letzte Punkt an George Russell ging.

Fernando Alonso hatte sich bei seinen Kämpfen so sehr aufgerieben, dass er vorne rechts einen Platten erleiden musste. Nach einem Boxenstopp gab der 42-Jährige das Sprint-Rennen auf – und sah das relativ locker: "Es war hartes Racing und irgendjemand muss dann nachgeben. Das war ich heute. Wir sind nicht in die Punkte gekommen, aber das ist nicht so schlimm, weil es im Sprint nicht so viele Punkte gibt wie im Rennen."

Der zweimalige Weltmeister bekam für sein knallhartes Verteidigen noch drei Strafpunkte aufgebrummt. Eine Chance auf Wiedergutmachung hat der Aston-Martin-Mann noch am selben Tag. Um 9 Uhr steht das Qualifying für das morgige Rennen auf dem Programm.