Mercedes G-Klasse im Kompaktsegment
Die elektrische Mini-G-Klasse kommt 2026

Mercedes plant einen kleinen, elektrischen Ableger der G-Klasse. Der Mini-G soll 2026 auf den Markt kommen, allerdings nicht auf der neuen MMA-Plattform.

Mercedes g-Klasse
Foto: Schulte

Um die geschrumpften Dimensionen im Namen aufzugreifen, schreibt sich der Mini-G auf einem ersten Teaserbild mit einem kleinen "g". Darüber zeigt sich jene kantige Silhouette, die wir vom großen G schon seit Jahrzehnten kennen. Dazu passt die Ankündigung von Källenius, dass auch die kleine G-Klasse "ikonisch" sein und sich zudem durch ein spaßiges Fahrgefühl auszeichnen soll.

Wie passt eine geschrumpfte G-Klasse eigentlich ins Bild? Schließlich verkündet Mercedes-Benz seit Monaten die Streichung kleinerer Fahrzeuge zugunsten großer Luxus-Modelle mit hoher Marge. Man wolle kein Volumenhersteller sein und nicht mit der breiten Masse konkurrieren, heißt es in offiziellen Verlautbarungen. Der geplante und intern bisher wohl umstrittene Ableger der G-Klasse soll vor allem flacher und tiefer werden, aber nicht sehr viel kürzer ausfallen als die Offroad-Ikone. Aufgrund ihres großen Erfolges denke Källenius laut "Handelsblatt" darüber nach, die Baureihe in alle Richtungen zu erweitern. Nicht nur ins Kompaktsegment, sondern bis hin zur Maybach-Version.

IAA 2023

Mini-G nicht auf MMA-Plattform

Gegenüber Autocar erklärte Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer, die kleine "g"-Klasse werde elektrisch angetrieben. Die neue MMA-Plattform (Mercedes Modular Architecture) könnte das realisieren – sie wird Ende 2024 mit der Serienversion des Concept CLA Class debütieren. Auf ihr sollen später weitere kompakte Fahrzeuge bis C-Klasse-Level basieren. Konzipiert ist sie für Volumenmodelle – oder zumindest das, was Mercedes unter "Volumenmodell" versteht. Passender wäre vermutlich der Begriff "Sub-Luxus-Modelle" unterhalb jener Autos auf der kommenden MB.EA-Plattform für die Nachfolger etwa von EQS und EQE. Weil der Mini-G volle Offroad-Tauglichkeit beherrschen soll, wird er laut Schäfer auf deren Heckantriebskomponenten bekommen und nicht auf MMA-Basis stehen.

Ab Start dürfte die Mini-G-Klasse als Elektromodell dennoch mit 800-Volt-Technik, Reichweiten von mehr als 500 Kilometern, großen Screens im Cockpit und dem neuen Betriebssystem MB.OS vorfahren. Nicht zuletzt E-Auto-Pionier Tesla will man damit in Stuttgart ein Schnippchen schlagen. Bevor wir jedoch in den Genuss einer kompakten G-Klasse kommen, steht für 2024 die Elektro-Version des Offroaders an, die oben im Video zu sehen ist. In unserer Fotoshow oben im Artikel sehen Sie dagegen die noch getarnte Facelift-Version der aktuellen Verbrenner-G-Klasse als Erlkönig.

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Fazit

Sowohl Mercedes-Boss Ola Källenius als auch Technikchef Markus Schäfer bestätigten die Pläne einer kompakten G-Klasse. Der Mini-G soll demnach 2026 als Elektroauto debütieren. Über die Preise für ein solches Auto kann man nur orakeln, doch sie dürften weit oberhalb der Kosten für herkömmliche Kompakte à la EQA oder EQB liegen.

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