Lexus LF-ZC
E-Limousine aus Mega-Guss mit Mega-Reichweite

Toyota entwickelt für die nächste Generation von Elektroautos neue, leistungsfähigere Hochvoltbatterien und modulare Karosseriestrukturen. Auch Lexus wird diese nutzen. Das erste Modell aus diesem Baukasten ist die Elektro-Limousine LF-ZC.

Beim japanischen Autobauer Toyota rollen voraussichtlich ab 2026 die ersten Elektroautos der neuen Modellgeneration an. Die nutzen Gigacasting für die Struktur und die neue Batterietechnologie für enorme Reichweiten. Das erste Modell aus diesem Baukasten tritt allerdings unter dem Label Lexus an. Wie die 2026 kommende Elektro-Limousine aussehen wird, zeigt auf der Japan Mobility Show der Lexus LF-ZC.

Modulare Technik, eigenes Betriebssystem

Herzstück des neuen Lexus sind Mega-Gusselemente. Das Gesamtchassis entsteht dabei aus drei Teilen. Das soll die Steifigkeit verbessern und vor allem die Produktionskosten senken. Neue prismatische Batteriezellen versprechen eine Verdopplung der Reichweite gegenüber heutigen Modelle. Konkrete Werte für den LF-ZC nennt Lexus aber nicht. Der Mutterkonzern Toyota hat bereits im Vorfeld der Messe für die neuen Elektromodelle ab 2026 sogenannten Performance-Lithium-Ionen-Batterien versprochen, die im Zusammenspiel mit einer besseren Aerodynamik und einem geringeren Fahrzeuggewicht WLTP-Reichweiten von mehr als 800 Kilometer ermöglichen sollen. Die Ladezeiten von 10 auf 80 Prozent sinken auf unter 20 Minuten. Zudem sollen die neuen Batterien rund 20 Prozent günstiger werden als aktuelle Energiespeicher. Die Hochvoltbatterie wird dabei immer im Mittelteil untergebracht. Diese Position verhindert strukturelle Auswirkungen auf die Front- und Heckpartie und gibt zugleich die notwendige Flexibilität, um auch künftige Fortschritte in der Batterietechnologie einfacher ins Fahrzeug zu integrieren.

Unsere Highlights

Zur neuen modularen Karosseriestruktur und dem verbesserten Produktionsverfahren addieren die Japaner noch eine komplett neue Software-Plattform. Das neue Betriebssystem mit dem Namen Arene soll sowohl wichtige Komponenten wie Lenkung, Bremsen und Gaspedal by-wire steuern, als auch Assistenzsysteme und das autonome Fahren. Mit der Software lässt sich auch das Fahrerlebnis individuell anpassen: So können Fahreigenschaften, Geräusche und Vibrationen verschiedener Fahrzeugtypen simuliert werden – ganz nach den persönlichen Vorlieben des Fahrers. Hinzu kommen eigene Apps sowie die Möglichkeit Apps von Drittanbietern einzubinden. Darüber hinaus will Toyota das ganze Betriebssystem per Lizenzvereinbarungen anderen Autoherstellern zur Verfügung stellen.

Extrem windschlüpfig

Der Lexus LF-ZC kann aber auch mit harten Fakten punkten. Die viertürige Limousine streckt sich auf eine Länge von 4,75 Meter, ist 1,88 Meter breit und duckt sich auf 1,39 Meter Höhe. Der Radstand liegt bei 2,89 Meter. Er liegt damit auf dem Niveau von Tesla Model 3 oder BMW i4. Für die extrem aerodynamisch gezeichnete Karosserie streben die Japaner in der Serienversion einen cW-Wert von weniger als 0,2 an. Die schlanke Silhouette erstreckt sich von der tief heruntergezogenen Motorhaube über die sich verjüngende Kabine bis zum Heck. Die ausgestellten hinteren Radkästen sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aerodynamischer Leistung und breitem Stand. Aerodynamische Komponenten wie die Lufteinlässe und -auslässe sind ins Design integriert.

Wer jetzt nach kW und Nm oder km/h uns Sekunden fragt, wird enttäuscht. Beim Elektroantrieb ist bislang lediglich der Direct4-Allradantrieb gesetzt. Weitere Spezifikationen werden nicht genannt.

Bambus und Bildschirme

Im von einem großen Panaoramaglasdach überspannten Innenraum setzt der Lexus LF-ZC vor allem auf viel Platz. Die Sitze sind tief auf dem flachen Boden montiert. Der Fahrer greift in ein Lenkrad im Yoke-Stil. Links davon befindet sich ein kleines digitales Pad, auf dem die Fahrtsteuerung sowie die Bedienelemente für die Fahrmodi und Assistenzsysteme untergebracht sind. Rechts neben dem Lenkrad sind Komfortfunktionen wie Audio, Klimatisierung, Telefon und KI gruppiert. Außerdem kommen ein digitales Kombiinstrument sowie ein großes Head-up-Display zum Einsatz. Vor dem Beifahrer ragt ein großes Touchscreen-Display mit Entertainment-Funktionen auf. Wobei sich die meisten Funktionen auch per Sprache steuern lassen sollen. Eine selbstlernende KI passt das Bedienkonzept dabei stetig an die Gewohnheiten der Passagiere an. Um auch das Thema Nachhaltigkeit zu bedienen, ist ein Großteil der Innenausstattung aus Bambus gefertigt.

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Fazit

Lexus nutzt die neue Elektroauto-Plattform von Konzernmutter Toyota, um ab 2026 neue Modelle auf den Markt zu bringen. Einen ersten Ausblick gewährt eine Studie, die Ende Oktober 2023 vorgestellt werden soll.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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