10 Infotainment-Systeme im Test
Wie gut sind Multimedia-Systeme?

Internet, Navigation, Telefon: Multimedia-Systeme in der Kompaktklasse bieten heute eine Funktionsfülle, die vor wenigen Jahren selbst in Luxus-Autos noch undenkbar schien. auto motor und sport hat daher die Geräte in zehn Fahrzeugen getestet und klärt, wie gut die Technik funktioniert und was man davon überhaupt braucht.

Audi A3, Seitenansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Audis MMI-Navigation lässt sich seit kurzem um Internet-Funktionen erweitern. Aber auch bei Telefon und Audio bleiben kaum Wünsche offen.

Die MMI-Navigation Plus für den Audi A3 beherrscht viele sinnvolle Online-Funktionen wie farbig ins Kartenlayout integrierte Stau-Daten, Google-Sonderziel-Suche, Reiseführer- und Wetter-Dienste, aber auch soziale Medien wie Facebook und Twitter, deren Meldungen sich während der Fahrt vorlesen lassen.

Infotainment im Audi A3: MMI-Navigation für 4.100 Euro

Mit seiner übersichtlichen Kartendarstellung, präzisen Abbiegehinweisen und dem angenehm hoch positionierten Monitor setzt das System auch bei der Zielführung Maßstäbe. Ein weiteres Highlight ist die Telefonbox mit induktivem Antennenabgriff für besten Handy-Empfang. Das vergleichsweise günstige Soundsystem kommt jedoch nicht ganz an die Top-HiFi-Anlagen heran.

Fazit: Mit seinen Qualitäten bei Navi-, Audio- und Telefon-Funktionen liegt das A3-System auf Oberklasse-Niveau. Allerdings sind auch die Preise oberklassig.

BMW 1er: Infotainment für 4.380 Euro

Auch BMW bietet ein reichhaltiges Angebot an Infotainment-Optionen. Den 1er damit auszustatten geht jedoch kräftig ins Geld.

Der BMW 1er bietet die mit Abstand umfangreichsten Online-Dienste im Test, die von Live-Staumeldern und freien Parkhäusern bis zu Apotheken-Notdienst oder Schneehöhen-Auskünften von Skigebieten reicht. Dank eingebauter SIM-Karte funktionieren sie zudem unabhängig vom Mobiltelefon des Fahrers. Allerdings sind die Web-Funktionen teils in verschachtelten Untermenüs versteckt.

Die Bedienung der übrigen infotainment-Funktionen fällt dafür umso leichter, egal ob über den griffigen i-Drive oder die sehr gute Sprachsteuerung. Und zu bedienen gibt es noch einiges mehr, schließlich ist das Infotainment-System für nahezu alle gebräuchlichen Medien offen. Zum Testsieg tragen zudem die gute Routenführung, die beste Telefonanbindung und ein äußerst druckvoll spielendes Soundsystem bei.

Fazit: Kostspieliges Infotainment, das jedoch fast keine Wünsche offen lässt.

Dacia Sandero: 430 Euro

Wenig überraschend: Das günstigste Infotainment-System im Test kommt von Dacia. Dennoch will das Media-Nav die wichtigsten Funktionen beherrschen.

Passend zu den preiswerten Autos bietet Dacia ein Navigationsradio mit abgespeckter Ausstattung an. Einen CD-Spieler sucht man beim Media-Nav daher ebenso vergebens wie Sprachbedienung. Leider machte der Rotstift nicht einmal vor dem einfachen Staumeldedienst TMC Halt, mit dem inzwischen jede 100-Euro-Nachrüst-Navi dienen kann. Dafür überzeugt das Gerät mit intuitiver Menüstruktur und übersichtlicher Kartengrafik. Zusätzliche Tonträger lassen sich über USB- und Aux-Buchsen sowie Bluetooth anschließen. Allerdings verweigerte es die Koppelung mit dem Samsung-Testhandy. Zudem strich der UKW-Tuner schon bei mittleren Senderstärken die Empfangssegel, während die Lautsprecher blechern tönten.

Fazit: So gut die Idee mit dem abgespeckten Infotainment ja ist: Das Gerät hätte TMC und noch etwas Feinschliff beim Radioempfang verdient.

Infotainmentsystem im Ford Focus: 865 Euro

Navigation, Telefon und Musik: Eine komplette Infotainmenteinheit gibt es bei Ford für unter 1.000 Euro – sogar ein Digitalradio-Tuner ist schon dabei.

Das Sony-Navigationssystem im Focus muss mit einem Fünf-Zoll-Monitor auskommen – üblich sind in dieser Klasse sieben Zoll. Entsprechend unübersichtlich werden Navi-Routen angezeigt. Die Bedienung leidet zudem unter der mit Knöpfen überladenen Mittelkonsole und verschachtelten Menüstrukturen. Eine Adresse über die Bedienwippe einzutippen erfordert daher hohe Konzentration, auch die Bluetooth-Koppelung geriet unnötig kompliziert. Dafür überzeugt das Gerät mit gutem Radio-Empfang, der nach Umschalten von UKW auf DAB nochmals besser wird. Die sonstige Ausstattung fällt hingegen ebenso durchschnittlich aus wie die Klangqualität der Standard-Lautsprecher.

Fazit: Das kleine Display und die fummelige Bedienung nerven. Bis zur Einführung der angekündigten großen Sieben-Zoll-Navi mit Sprachsteuerung hängt der Focus medial durch.

Hyundai i30: 1.120 Euro

Für 1.120 Euro führt das Navigationssystem von Hyundai durch Europa, dient als Freisprechanlage und unterhält mit zusätzlichen Audio-Quellen.

Mit seinem Sieben-Zoll-Touchscreen, logischer Menüstruktur sowie festen Tasten für die wichtigsten Hauptfunktionen lässt sich das Hyundai-Infotainmentsystem auch ohne Blick ins Bordbuch bedienen. Zudem lotst sie mit einer übersichtlichen Kartendarstellung, Tempolimit-Anzeige und Stauwarner TMC Pro ans Ziel. Durch die hohe Einbauposition des Monitors muss sich der Fahrer jedoch beim Bedienen nach vorn beugen. Die Sprachsteuerung ist ebenfalls keine große Hilfe, da sie keine Adresseingaben beherrscht und nur für Radio und Telefon funktioniert. Bei USB-, iPod- und Bluetooth-Wiedergabe hielt sich der hochauf lösende Monitor zudem mit Song-Infos (ID3-Tags) zurück, auch Cover-Fotos wurden nicht angezeigt.

Fazit: Konventionelles Infotainment-Gerät ohne großen Schnickschnack zum fairen Preis, das sich schnell und logisch bedienen lässt.

Mercedes A-Klasse: 1.891 Euro

Ein angestöpseltes iPhone verwandelt das 416 Euro teure CD-Radio Audio 20 in ein Navigationsgerät mit umfangreichen Online-Funktionen.

Als Alternative zum teuren Comand-System bietet Mercedes für die A-Klasse die Möglichkeit, ein Apple iPhone (derzeit 4 und 4S) als Navigationsgerät, Musik-Server und Online-Modem einzusetzen. Per Dockingstation in der Armlehne verbunden, erfolgt die Steuerung der App über Monitor und Bedienelemente des Fahrzeugs.

Was sehr gut funktioniert: Sowohl bei Menü-Logik als auch Geschwindigkeit muss sich das Drive Kit Plus nicht hinter Festeinbauten verstecken. Zudem stehen zahlreiche Online-Dienste wie Stau-Daten, Google-Sonderziele, Twitter oder Webradio zur Verfügung, weitere (beispielsweise Siri-Sprachsteuerung) sollen bald folgen. Dass die Handy-App jedoch ausgerechnet zum Telefonieren verlassen werden muss, leuchtet nicht ganz ein.

Fazit: iPhone-Besitzer bekommen mit dem Drive Kit Plus ein recht günstiges Infotainment-System mit vielen Funktionen.

Infotainmentsystem im Opel Astra: 2.330 Euro

Die Navi 900 lotst durch Europa und lässt sich um externe Audio-Player erweitern. Die Freisprecheinrichtung kostet jedoch 300 Euro Aufpreis.

Die Navi 900 von Opel speichert ihre Europa-Daten auf SD-Karte und gibt Musik via CD-Schlitz, DAB-Tuner (210 Euro) sowie USB- und Aux-Buchse wieder. Allerdings eignet sich die Bluetooth-Koppelung des Infotainmentsystems als einzige im Test nur zum Telefonieren und nicht zum Übertragen von Musik.

Zudem muss zur Funk-Anbindung umständlich eine PIN am Handy eingetippt werden. Immerhin klappt die Bluetooth-Verbindung mit allen drei Handys auf Anhieb. Das Navi 900 überzeugt außerdem mit tollem UKW-Empfang und großem sowie blickgünstig positioniertem Bildschirm, der jedoch nicht besonders fein auflöst. Der fummelige Dreh-Drück-Regler nervt zudem bei der Zieleingabe, ebenso die begriffsstutzige Sprachbedienung mit ihren vielen Zwischenschritten.

Fazit: Angesichts ihres hohen Preises kann die nicht allzu reichhaltig ausgestattete Navi 900 keine Maßstäbe setzen.

Toyota Auris: 850 Euro

Für einen vergleichsweise geringen Aufpreis bietet die Touch & Go-Navi von Toyota bereits ausgewählte Online-Dienste.

Mit 850 Euro ist das Touch & Go Infotainmentsystem von Toyota viel günstiger als andere Navi-Systeme mit Online-Zugang. Da lässt sich der nur 6,1 Zoll große Monitor verkraften, der Bedien-Segmente recht klein darstellt. Weniger jedoch die komplizierte Online-Registrierung, die via heimischen Rechner und Toyota-Homepage erfolgen muss. Haben Handy und Auto endlich zusammengefunden, kann in der Google-Datenbank per Freitext-Eingabe nach Reisezielen oder günstigen Tankstellen gesucht werden. Staus empfängt das Touch & Go jedoch konventionell über TMC Pro, zudem dauert die Eingabe von Navi-Adressen sehr lang. Auch bei Radio-Empfang, Klangqualität oder Audio-Ausstattung vermag das Toyota-System keine Glanzpunkte zu setzen.

Fazit: Das Touch & Go ist zwar günstig, ein Online-Zugang ohne Live-Staudienste ist jedoch nur die Hälfte wert.

Infotainmentsystem im VW Golf: 2.315 Euro

Wie hochwertige Smartphones besitzt das Discover Pro im Golf einen kapazitiven Touchscreen, der schon auf leichteste Berührung reagiert.

Das Discover Pro im Golf stammt aus der neuen modularen Infotainment-Plattform von VW. Anders als beim Konzernbruder Audi A3 beherrscht es jedoch keine Internet-Dienste. Live-Staus oder Google Streetview bringt VW im Juni mit dem GTI. Selbst die Offline-Variante begeistert mit ihrem großen Acht-Zoll-Monitor, der auf Wischbewegungen und sogar auf Annäherung reagiert und Touchscreen-Felder hervorhebt.

Der sensibel reagierende Monitor und die cleveren Menüs des Infotainmentsystems führen zu den kürzesten Bedienzeiten im Test. Das Einbinden externer Player klappt ebenso problemlos wie die Bluetooth-Koppelung von Mobiltelefonen ohne fummelige PIN-Eingabe. Auch beim Radio-Empfang gehört das Discover Pro zu den besten Geräten am Markt.

Fazit: Teures, aber sehr gutes Infotainment-System, bei dem lediglich die Live-Staudienste vermisst werden.

Volvo V40: 3.150 Euro

Mit 1.150 Euro hält sich der Navigationsaufpreis beim V40 im Rahmen. Dafür geht das Premium-Soundpaket für 2.000 Euro ins Geld.

Die RTI-Navigation von Volvo wird nicht über Touchscreen gesteuert, weswegen der Monitor blickgünstig hoch eingebaut werden konnte. Adressprogrammierungen über den Drehregler in der Mittelkonsole werden jedoch zur Tortur, da das System oft verzögert reagiert, so dass man über das Ziel hinausschießt oder Befehle mehrfach antippt. Die Sprachsteuerung ist ebenfalls keine große Hilfe, da sie nur wenige Schlüsselbegriffe akzeptiert und viele Zwischenschritte einbaut. Auch bei den Staudiensten (nur TMC) und der Bluetooth-Koppelung, die beim Android-Testgerät mehrere Anläufe benötigte, kann das System nicht glänzen. Wohl aber beim Klang: So sorgt das luftige und fein auflösende Soundsystem bei guten CD-Aufnahmen für echte Gänsehaut.

Fazit: Die Bedienung vermiest den Spaß am durchschnittlichen System. Ein Highlight ist jedoch die Klangqualität.

Test-Fazit: Nicht nur teure Infotainment-Lösungen sind empfehlenswert

Dass die Infotainmentsysteme im Audi A3 und BMW 1er überzeugen, verwundert nicht. Schließlich stammt ihre Technik im Wesentlichen aus den Luxus-Modellen A8 und 7er – entsprechend hoch sind auch die Preise. Wie gutes Infotainment zu Kompaktklasse-Preisen geht, zeigt jedoch die Mercedes A-Klasse, die einen Teil der Technik aufs Mobiltelefon auslagert und im Auto nur Anzeige- sowie Bedienelemente zur Verfügung stellt. Allerdings ist das Drive Kit Plus aufs iPhone beschränkt, Nutzer anderer Handy-Betriebssysteme schauen in die Röhre. Mit ordentlichen Leistungen zu fairen Preisen überzeugten auch die Geräte von Toyota und Hyundai, während Ford und Volvo vor allem bei der Bedienung nachlegen sollten.

Infotainmentsysteme: So haben wir getestet

Navigation: Bei der Navi-Bewertung geht es zum einen um die Qualität der Zielführung: Stellt das Infotainmentsystem komplexe Kreuzungssituationen verständlich dar, kommen die Ansagen zur richtigen Zeit, stimmen die Fahrspur-Empfehlungen? Ein wichtiges Kriterium sind darüber hinaus Qualität und Darstellung von Staumeldungen. Aber auch der Ausstattungsumfang (Kartenmaterial, Tempolimit-Anzeige, Zusatz-Displays im Bordcomputer-Fenster) geht in die Bewertung ein.

Telefon: Zur Beurteilung der Telefonqualität wurden drei Testhandys (iPhone 4S und 5, Samsung Galaxy SIII) per Bluetooth mit dem Infotainmentsystem gekoppelt und während der Fahrt bei verschiedenen Geschwindigkeiten ausprobiert. Unterschiede bei der Gesprächsqualität ergeben sich beispielsweise durch Einbauort und Abstimmung des Mikrofons und ob über Außenantenne telefoniert wird. Auch Ausstattung und Aufwand für die Koppelung flossen in die Bewertung ein.

Audio: Da mehr als die Hälfte der Autofahrer überwiegend Radio hört, wird die Empfangsqualität der Infotainmentsysteme stark gewichtet. Zudem testen wir, wie leicht sich zusätzliche Tonträger (etwa iPod, USB-Stick, SD-Card, Bluetooth-Handys, DAB-Tuner) integrieren lassen und wie gut die Lautsprecher oder Soundsysteme klingen. Obwohl die Fahrzeuge in Multimedia-Vollausstattung bestellt wurden, konnten nicht alle Hersteller Autos mit den besten Soundsystemen zum Test zur Verfügung stellen.

Online-Dienste: Navigationssysteme mit Online-Zugang wurden – je nach Relevanz der Funktionen – mit zusätzlichen Punkten belohnt. Viele Punkte erhalten dabei Echtzeit-Verkehrsinfos, wobei eine besonders übersichtliche Darstellung der Staumeldungen extra bepunktet wurde. Für Reise-unterstützende Funktionen wie Google-Suche, Benzinpreis-Vergleiche oder freie Parkhäuser gab es zudem mehr Bonus-Punkte als für Nachrichtendienste oder soziale Netzwerke wie Facebook.

Bedienung: Der Bedienung der Infotainmentsysteme wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Neben der Bewertung von Menülogik und Übersichtlichkeit gingen Bildschirm-Position, Beschaffenheit von Knöpfen und Drehreglern sowie – falls vorhanden – die Qualität der Sprachsteuerung in die Bepunktung ein. Zudem wurde per Stoppuhr gemessen, wie lang es dauert, vorgegebene Bedienschritte (etwa Eingabe von Navigationsadressen oder Abspeichern von Radiosendern) auszuführen.

Kosten: Die Kosten gehen mit 30 von 200 Punkten in die Schlusswertung ein. Angesichts der riesigen Preisunterschiede der zehn Infotainmentsysteme von 430 bis 4.380 Euro ist es dennoch unmöglich, von echten Siegern und Verlierern zu sprechen. Für die Infotainment-Aufpreise bei Audi und BMW bekommt man bei Dacia schließlich ein halbes Auto. Dafür lassen sich die edlen Kompakten mit Luxus wie HiFi-Anlagen aufrüsten, die andere Hersteller gar nicht erst anbieten.

Worauf muss man beim Kauf von Infotainmentsystemen achten?

Wer ganze Musik-Archive auf seinem Handy speichert, sollte auf eine Bluetooth-Anbindung achten, mit der sich Ton und Musik-Infos per Funk ans Soundsystem übertragen lassen. Das entsprechende Protokoll A2DP (oft Bluetooth-Audio genannt) lässt sogar rudimentäre Bedienschritte (nächster Titel etc.) zu. Bis auf die Opel-Navi beherrschten alle Geräte im Test A2DP.

Am universellsten klappt die Verbindung jedoch mit einem Aux-Anschluss  (Kopfhörer-Buchse), der jeden Mini-Player an die Leine nimmt. Ebenso praktisch ist die USB-Buchse, und sei es nur zum Laden des Handys. Wer gern Musik hört, freut sich über ein Soundsystem, das speziell auf die Fahrzeugakustik abgestimmt ist. Die Edel-Anlagen kosten schon mal 1.000 Euro und mehr, einige Hersteller haben jedoch für 200 bis 500 Euro auch kleine Systeme im Angebot, die bereits deutlich besser klingen als die Standard-Lautsprecher.

Vieltelefonierer fahren mit einer Freisprecheinrichtung samt Außenantenne gut, die wesentlich stabilere Mobilfunk-Verbindungen herstellt, als wenn aus dem Fahrzeug heraus über die Handy-Antenne telefoniert wird.

Bei Navigationssystemen sollte die Aufmerksamkeit den Staudiensten gelten. TMC funktioniert ungenau und langsam. TMC Pro ist zwar besser, am zuverlässigsten arbeiten jedoch internetbasierte Live-Dienste, die zudem ein größeres Straßennetz (auch innerstädtische Routen) abdecken.

Nachrüsten oder ab Werk?

Angesichts der teils happigen Aufpreise kann schon die Frage aufkommen, ob man mit Nachrüst-Geräten nicht günstiger fährt. Audio-Komponenten wie Radios oder Soundsysteme lassen sich allerdings nur umständlich nachrüsten, da sie in Armaturenbrett und Bordelektronik integriert sind. Hier lohnt Nachrüstung kaum. Anders sieht es beim Thema Navigation aus. Routenführer sind schnell eingebaut und bieten oft die modernere Technik. So lotste das zum Vergleich herangezogene Garmin Nüvi 3597 LMT für 319 Euro ebenfalls sehr sicher und wartet mit Funktionen wie Live-Verkehrsdiensten (per gekoppeltes Handy) und lebenslangen Karten-Updates auf. Mit einer passenden Halterung lässt es sich zudem ohne Kabelsalat am Armaturenbrett befestigen.

Infotainmentsystem - Was bringen Online-Dienste?

Facebook, Twitter, Google – braucht man das wirklich im Auto? Sagen wir mal so: Auf soziale Netzwerke lässt sich ohne Frage verzichten. Hier versuchen die Hersteller lediglich, die von immer mehr Menschen genutzten Dienste sicher ins Auto zu bringen. Denn bevor der Fahrer unterwegs auf sein Handy-Display schielt und einen Auffahrunfall riskiert, liest ihm sein System lieber die neuesten Nachrichten vor. Anders sieht es bei navigationsnahen Live-Diensten aus.

Wer schon einmal in einem Auto saß, das die Straßenauslastung in Echtzeit und verschiedenen Farben (von Grün wie freie Fahrt über Orange wie stockend bis Rot wie Stau) auf dem Navi-Monitor abgebildet hat, will die lahmen TMC-Diensten nicht mehr nutzen. Auch die Möglichkeiten, Reiseziele in der Google-Datenbank zu suchen, sich per Streetview ein Bild vom Zielort zu machen oder sich die Navi-Route vom heimischen Rechner ins Auto zu schicken, sind sehr praktisch.