Ford Explorer PHEV
Großer Ami-SUV mit Hybridantrieb im Test

Rund 76.000 Euro für einen voll ausgestatteten Fünf-Meter-SUV? Klingt verlockend. Aber was kann er wirklich? Test.

Ford Explorer PHEV
Foto: Dino Eisele

Vieles am Ford Explorer beeindruckt: der weite Raum bis zur Heckscheibe, das hünenhafte Äußere, die 2,5 Tonnen, die der 2,5-Tonner ziehen darf. Und die 2.274 Liter, die sein Kofferraum maximal fasst. Oder die 825 Newtonmeter, die sein Hybridantrieb stemmt.

Damit kommt der Trumm auf unserer Elektrorunde 43 Kilometer weit, bis die 13,1-kWh-Kapazität des Akkus erschöpft ist. Das verbrennerfreie Surren wäre im übertragenen Sinne eine Art Ausgleichspflanzung für die vielen Bäume, die der CO2-Ausstoß des Turbo-V6 bei Volllast umweht. Rein mit dem Verbrenner bewegt kommt der Explorer nie unter 8,4 l/100 km, im Testdurchschnitt wären es übrigens 11,2 Liter.

Unsere Highlights

"Der Explorer ist wie geschaffen für Familien mit großem Platzbedarf und einer Vorliebe für Abenteuerlust", behauptet Ford. Tatsächlich könnte die Siebensitzigkeit einige Familien ansprechen, doch deren Budget und die Größe der Garage müssten dem Explorer entsprechen. Kein Problem für Sie? Wunderbar.

Lust auf Abenteuer? Auf jeden Fall. Wobei ein Besuch von Alt- oder Innenstädten an Intensität kaum zu überbieten sein dürfte. Glücklicherweise gibt es den Park-Assistenten Plus. Beim Lösen kniffliger Traktionsprobleme hilft wiederum der Allradantrieb samt seinen sieben Programmen – eines davon peilt tatsächlich Offroad-Abenteuer an.

Das eigentliche Terrain des Ford ist jedoch die Autobahn, wo der Riese erstaunlich ordentlich federt und imponierend druckvoll durchzieht. Das Systemdrehmoment des Antriebs beeindruckt selbst in diesem Bollwerk von einer Karosse. Auf den weitläufigen Strecken muss sich der Explorer nicht schwerfällig durch Kurven wälzen oder mit herabwürdigendem Untersteuern abplagen. Hier wie dort ein echtes Problem: die schwache Bremsleistung mit einer Verzögerung von deutlich unter 10 m/s².

Neue Pendler-Größe

Ford Explorer PHEV
Dino Eisele
Pendler könnten sogar den versprochenen Hybridverbrauch schaffen, denn unsere Rechnung (15.000 km/Jahr, davon rund 10.000 elektrisch) ergibt im Durchschnitt tatsächlich 3,1 l/100 km sowie 21,1 kWh.

Genießen lässt sich dagegen das reichhaltige Ausstattungs-Buffet mit dem B&O-Premium-Soundsystem im ruhig vor sich hin stromernden SUV. Pendler, die fleißig zu Hause und am Arbeitsplatz Strom nachtanken, könnten sogar den versprochenen Hybridverbrauch schaffen, denn unsere Rechnung (15.000 km/Jahr, davon 10.000 km elektrisch) ergibt im Durchschnitt tatsächlich 3,1 l/100 km sowie 21,1 kWh.

Also ist der Explorer ein typischer Pendlerwagen? Nun … PHEV-Prämien-berechtigt ist er wegen des hohen Grundpreises zumindest nicht.

Umfrage
Diesel, Mild- oder Plug-in-Hybrid - was ist der richtige Weg?
9015 Mal abgestimmt
Maserati Ghibli Diesel, Motor
Der Diesel ist für Langstrecken am besten geeignet und am effizientesten.
Technik-Profi-2017_07_01_1
Ein Mildhybrid passt doch - er kann auch ohne schwere Batterie rekuperieren.
BMW 330e, Exterieur
Der PHEV mag schwer sein, bringt aber für klassische Pendler die meisten elektrischen und emissionsfreien Kilometer.

Fazit

Gemessen an Gewicht und Größe fährt der Ford hybridisch betrachtet sparsam. Enorm viel Ausstattung rechtfertigt den hohen Grundpreis, aber die matte Bremsleistung ist unentschuldbar.

Technische Daten
Ford Explorer 3.0 EcoBoost ST-Line
Grundpreis86.490 €
Außenmaße5063 x 2004 x 1778 mm
Kofferraumvolumen330 bis 2724 l
Hubraum / Motor2956 cm³ / 6-Zylinder
Leistung267 kW / 363 PS bei 5750 U/min
Höchstgeschwindigkeit230 km/h
0-100 km/h5,7 s
Verbrauch3,1 kWh/100 km
Testverbrauch11,2 kWh/100 km