BMW auf der IAA 2023
Neue Klasse, Mini, Moppeds und viel mehr

Für die IAA in München kündigt BMW neben aktuellen Modellneuheiten die Weltpremiere der seriennahen "Vision Neue Klasse" an. Doch auch der Besuch bei Mini und BMW Motorrad dürfte sich lohnen. Eine Übersicht.

BMW auf der IAA 2023
Foto: BMW/Schoenfeld

Die BMW Group präsentiert auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA Mobility 2023 in München etliche Neuheiten aus den Bereichen Elektrifizierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Für die Marken BMW, Mini und BMW Motorrad sind aktuelle Modellneuheiten mit elektrifiziertem Antrieb, Visionsfahrzeuge und Konzepte für die individuelle Mobilität von morgen geplant.

Vom 5. bis zum 10. September 2023 präsentieren die Münchener ihre Neuheiten beim IAA Mobility Summit auf dem Messegelände sowie dem Open Space der BMW Group auf dem Max-Joseph-Platz in der Münchener Innenstadt. Besucher können dort neben der "Vision Neue Klasse" unter anderem den vollelektrischen BMW i5 kennenlernen und außerdem die Weltpremieren der kommenden vollelektrischen Mini-Modelle Cooper und Countryman als auch erstmals den E-Roller – BMW selbst spricht vom "e-Parkourer" – CE 02 erleben.

IAA 2023

Nächster Schritt zur "Neuen Klasse"

Anders, als es der historische Name "Neue Klasse" vermuten lässt, handelt es sich bei der BMW-Vision nicht um ein einzelnes Modell – wie einst beim Vorgänger des 5er aus den 1960er Jahren. Vielmehr steckt hinter dem Begriff eine komplett neue Elektro-Architektur, die das Rückgrat zukünftiger batterie-elektrischer BMW werden soll. Wenn die Münchener also ab 5. September eine neue Studie zeigen, wird die eher einen Ausblick darauf geben, was innerhalb dieses Baukastens möglich ist.

Bereits Anfang des Jahres präsentierte BMW den i-Vision Dee – ein erstes Konzeptauto auf Neuer Klasse. Zuvor zeigte die "i Vision Circular", wie moderne Kreislaufwirtschaft inklusive Recycling in die Fahrzeugproduktion einfließen könnte. Die angekündigte Studie auf der IAA in München dürfte laut BMW einem Serienauto schon deutlich ähnlicher sehen. Man kann sie sowohl auf dem Summit als auch auf dem Open Space bewundern.

i5 und neuer 5er Hybrid

Neben dem vollelektrischen i5 präsentiert BMW zwei neue Modellvarianten für die Baureihe G60 mit Plug-in-Hybrid-Antrieben. Die kommen im Frühjahr 2024 auf den Markt und kombinieren Reihensechszylinder- beziehungsweise Vierzylinder-Benziner mit der jüngsten e-Drive-Technologie. Dabei ist der speziell für Plug-in-Hybride entwickelte Elektromotor zusammen mit der Leistungselektronik in das Achtgang-Automatikgetriebe integriert.

Beim BMW 550e xDrive steuert die Antriebseinheit bis zu 145 kW/197 PS zur Systemleistung von 489 PS bei. Die ebenfalls neue BMW 530e Limousine bringt es auf insgesamt 220 kW/299 PS. Die elektrische Reichweite (WLTP) soll jetzt bei 79 bis 90 Kilometer (550e xDrive Limousine) sowie bei 87 bis 101 Kilometer (530e Limousine) liegen.

Weltpremiere: Der BMW i7 Protection

Im Segment der Luxuslimousinen präsentiert BMW auf der IAA Mobility 2023 eine neue Generation von Sonderschutzfahrzeugen. Dabei dürfte besonders der i7 Protection herausstechen – die weltweit erste zertifizierte Sonderschutzlimousine mit vollelektrischem Antrieb. Ebenso wie der neue BMW 7er Protection mit V8-Benziner erfüllt auch die von zwei Elektromotoren angetriebene Panzerlimousine ohne jede Einschränkung die Anforderungen der Widerstandsklasse VR9.

Herzstück der komplett neuen 7er-Panzerung ist der "BMW Protection Core", der bereits im Rahmen der Serienauto-Entwicklung entstand. Hierbei handelt es sich um eine selbsttragende Schutzzelle, die eine Türen-, Unterboden- und Dachpanzerung mit Sicherheitsverglasung und einer Karosserie kombiniert, deren gesamte Trägerstruktur aus Panzerstahl besteht.

Pilotserie: BMW iX5 Hydrogen

Weil zur IAA nicht nur Batterie-elektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride, sondern auch Wasserstoff-Fahrzeuge zugelassen sind, wird in München obendrein der seltene BMW iX5 Hydrogen zu sehen sein. Das auf Basis des aktuellen X5 entwickelte Wasserstoff-Brennstoffzellen-Auto setzt BMW derzeit international zu Demonstrations- und Erprobungszwecken für verschiedene Zielgruppen ein. Langfristig verfolgen auch die Münchener eine klare Wasserstoffstrategie.

Beim iX5 Hydrogen baut BMW auf der Brennstoffzellen-Technik von Toyota auf; seit 2013 arbeiten die beiden Konzerne bei der Entwicklung von FCV-Fahrzeugen zusammen. Unter der X5-Motorhaube befindet sich der Brennstoffzellen-Stack, in dem aus Wasserstoff und Sauerstoff aus der Umgebungsluft elektrischer Strom erzeugt wird. Das Brennstoffzellensystem kann bis zu 125 kW leisten und leitet die produzierte E-Energie in einen Lithium-Ionen-Akku. Der E-Motor an der Hinterachse bringt es auf umgerechnet 401 PS. Mit sechs Kilogramm Wasserstoff an Bord schafft das Dickschiff eine Reichweite von gut 500 Kilometern.

Die Elektro-125er von BMW kommt 2024

Mit dem etwas ungewöhnlichen Design des neuen E-Rollers CE 02 zielt BMW auf eine deutlich jüngere Kundschaft – sogar ganz konkret auf Jugendliche ab 15 Jahren. Denn es wird den CE 02 auch als "50er" mit 5 PS und 45 km/h Höchstgeschwindigkeit geben. Solche Zweiräder sind in Europa mit Führerscheinklasse AM fahrbar und in Deutschland, je nach Bundesland, ab 15 oder ab 16 Jahren. Ebenso reicht dafür ein Pkw-Führerschein der Klasse B.

BMW auf der IAA 2023
BMW

Mit dem neuen BMW CE 02 präsentiert BMW Motorrad rund zwei Jahre nach dem CE 04 ein weiteres Elektro-Zweirad. Zwei Varianten – eine "50er" und eine "125er" – sind erhältlich.

Mit einer Maximalleistung von 11 kW (15 PS) ist der größere CE-02-Roller bis zu 95 km/h schnell und kommt mit einer Akkufüllung etwa 90 Kilometer weit. Dafür benötigt man allerdings einen Motorradschein oder zumindest die Ergänzung B196. Serienmäßig verfügt der CE 02 über die Fahrmodi "Flow" und "Surf". "Flow" bietet die entspanntere Antriebsabstimmung für das Mitschwimmen im städtischen Verkehr, während "Surf" außerhalb der Stadt für mehr Dynamik sorgen soll.

Doppel-Premiere: Mini Cooper E und Countryman E

Die englische BMW-Tochter Mini präsentiert auf der IAA gleich zwei neue Mitglieder der Modellfamilie. Auf dem Open Space am Max-Joseph-Platz sind der neue vollelektrische Mini Cooper und der neue vollelektrische Mini Countryman zu sehen. Erste Bilder vom Cockpit hatten die Briten bereits veröffentlicht.

Beim Cooper stehen den Kunden zwei Elektroantriebe zur Auswahl. Der Mini Cooper E kommt mit einem 40-kWh-Akku daher und leistet 184 PS. Der Cooper SE verfügt über eine 54 kWh große Batterie und kommt auf 224 PS. Beide Varianten sind ausschließlich mit Frontantrieb zu haben. Konkrete Angaben zu den Reichweiten gibt es noch nicht, sie dürften aber bis zu 400 Kilometer betragen. Die maximale Ladeleistung am Schnelllader beträgt 130 kW.

Der neue elektrische Countryman dürfte dagegen auf die bekannte Technik vom BMW iX1 setzen, der ebenfalls auf dem Open Space zu sehen ist. Bisher gibt es vom größten aller Minis nur Erlkönigaufnahmen. In München sollen die letzten Hüllen des Elektromodells fallen.

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Fazit

BMW präsentiert auf der IAA ein beachtliches Portfolio an elektrischen und teilelektrischen Fahrzeugen. Darunter sind nicht nur der gepanzerte i7 oder die neuen 5er-Modelle, sondern auch der Wasserstoff-Dampfer iX5. Highlight dürfte allerdings ein neues Showcar der "Neuen Klasse" sein, mit dem BMW seine Elektroplattform der Zukunft vorstellt.