Audi A3 Clubsport Quattro Concept im Fahrbericht
Beeindruckender RS3-Ausblick

Mercedes dreht mit dem A45 AMG so richtig auf, BMW liefert eifrig M135i an Kunden aus, und Audi? Flaute – noch. Tiefes Grollen kündigt den nächsten RS3 an, der sich derzeit noch als 525 PS starke Studie Clubsport Quattro tarnt. Immerhin durfte auto motor und sport in dem so gar nicht schüchternen Einzelstück ein paar schnelle Runden drehen.

06/2014, Audi A3 Clubsport Quattro Fahrbericht
Foto: Audi

Da derzeit Automobilhersteller ziemlich rücksichtslos mit ihren Alleinstellungsmerkmalen umgehen, sie gerne an vermeintlich innovativen, meist aber einfach günstigeren Technik-Trends verraten, erfreut folgende Aussage doch sehr: „Wir geben den Fünfzylinder nicht auf“, sagt Heinz Hollerweger, Geschäftsführer der Quattro GmbH von Audi – und das obwohl aus dem gleichen Hause bereits Vierzylinder-Triebwerke mit 400 PS gesichtet wurden. Jedenfalls öffnet Hollerweger die Beifahrertür des A3 Clubsport Quattro Concept, der sich schon mal fünfzylindrig bollernd warmläuft, und oberösterreichert ein freundliches „Auf geht’s, dreh‘ ma a poar Rund’n“ herüber.

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Schön, dass sich Audi im Umgang mit dem Einzelstück derart unkompliziert zeigt. Es basiert auf einer S3 Limousine, wurde ziemlich aufgeplustert, damit 21-Zoll-Räder unter die Karosserie passen und trägt einen modifizierten 2,5-Liter Fünfzylinder-TFSI unter der Haube. Der Direkteinspritzer ist hinlänglich aus dem letzten RS3, dem RS Q3 sowie dem TT RS bekannt, bekam unter anderem einen größeren Lader (maximal 1,5 bar Ladedruck) sowie einen entsprechenden Ladeluftkühler. Das Resultat: 525 PS und ein maximales Drehmoment von 600 Nm, das ab 2.300 Umdrehungen zur Verfügung steht und von einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verwaltet wird.

Audi A3 Clubsport Quattrro Concept mit höllischem Vortrieb

Obwohl die Stufenheck-Limousine – sie steht im Übrigem dem RS3 Sportback zur Seite und soll speziell US-Kunden überzeugen – mit Fahrer rund 1,6 Tonnen auf die Waage bringt, schießt der A3 wie ein Wahnsinniger aus dem Startblock. Das Triebwerk brüllt, das sich der Asphalt erschrocken kräuselt, das Getriebe überspielt geschickt das Turboloch und der permanente Allradantrieb verteilt tapfer sowie nahezu schlupffrei die rohe Antriebsgewalt. In 3,6 Sekunden soll der Audi von null auf 100 km/h sprinten und bis zu 310 km/h schnell werden, doch wer weiß das schon, es ist auch wurscht, denn die Kombination aus erlebter Beschleunigung und hörbarer Mechanik ist es, die begeistert. Jene Mischung aus dunklem Grollen und wütendem Brüllen, die eben Fünfzylinder so von sich geben, macht an. Okay, das Showcar trägt eine spezielle Auspuffanlage, die zwar über Klappen verfügt, doch die stehen eigentlich immer offen.

So brüllt der A3 die Kurven erst an, bekommt per Fingerschnipp und mit Zwischengas den passenden Gang serviert, lenkt flink ein, untersteuert allerdings ein bisschen, drückt dann aber wie besessen zum Kurvenausgang, und weiter geht’s. Dafür, das laut Hollerweger keine Zeit für eine spezifische Fahrwerksabstimmung blieb, fährt sich das Showcar ziemlich agil, baut viel mechanischen Grip auf. Hinterm Lenkrad wünscht man sich daher die Schalensitze, die der A3 noch bei seiner Premiere am Wörthersee trug, statt etwas seitenhaltarmen und hoch positionierten S3-Sitzen. Macht nichts, bis zur Premiere im kommenden Jahr bleibt ja noch etwas Zeit. Ob die Serienversion dann auch so viel Leistung bekommen wird? „Sicher keine 525 PS“, sagt Hollerweger. Aber eine vier könnte wohl schon vorne anstehen.

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