Mercedes-AMG GT Roadster (2017)
Sportwagen-Version mit Stoffverdeck und mehr Power

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Dass der Mercedes-AMG GT Roadster kommt war klar. Und zur offenen Version präsentiert Mercedes mit dem GT C gleich noch eine neue, äußerst potente Version. Ab 2017 gibt es den Sportwagen als Cabrio ab 129.180 Euro.

Mercedes-AMG GT C Roadster
Foto: Stefan Baldauf

Mercedes-AMG GT Roadster öffnet in 11 Sekunden

Wie schon beim Mercedes SLS Roadster trägt auch der AMG GT-Roadster ein Stoffverdeck. Elektrohydraulisch befeuert öffnet oder schließt sich das Verdeck bis Tempo 50 in 11 Sekunden. Die dreilagige Konstruktion ist in den Farben schwarz, rot und beige zu haben. Als zusätzlicher Überrollschutz dient ein integrierter Aluminium-Querträger mit Überrollbügeln. Im geschlossenen Zustand zeichnet das Verdeck die Coupé-Form weitestgehend nach, lediglich der Abschluss fällt etwas steiler aus, so dass sich auch ein optisch längerer Kofferraumdeckel ergibt.

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Mercedes-AMG GT C Roadster
Stefan Baldauf
Die Verwandlung soll auf Knopfdruck in 11 Sekunden erfolgen.

Airscarf und steiferes Chassis

Da durch die offene Konstruktion Karosseriesteifigkeit verloren geht, hat Mercedes in verschiedenen Punkten nachgelegt. So versteifen Seitenschweller mit größeren Wandstärken und mehr Kammern die Struktur. Der Träger der Instrumententafel stützt sich über zusätzliche Streben am Windschutzscheibenrahmen ab, zudem versteift eine Domstrebe zwischen Verdeck und Tank die Hinterachse. Ein Querträger hinter den Sitzen nimmt das feststehende Überrollschutzsystem auf. Neu sind auch der Heckdeckel mit integriertem ausfahrbarem Spoiler aus einem neuen kohlefaserverstärkten Kunststoff, das aktive Luftregelsystem im unteren Bereich der neuen Frontschürze sowie der Panamericana-Kühlergrill. Nicht fehlen darf in einem offenen Mercedes der Airscarf, den auch der GT Roadster trägt. Zudem wurde für den offenen Zweisitzer ein Burmester-Soundsystem angepasst.

Sitzprobe Mercedes-AMG GT C

Sein gigantischer Panamericana-Grill mit den markant selbstbewussten senkrechten Streben scheint alles und jeden verschlingen zu wollen – der neue Mercedes-AMG GT C hat den Grill vom GT R geerbt. Natürlich steht der Renner geöffnet da, hat in elf Sekunden seine Stoffmütze in den Nacken geworfen. Das kann er bei Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h – und die Dachmechanik wirkt auch für ein paar km/h mehr noch robust genug.

Beim Thema Airscarf ist Mercedes jetzt safe und packt den wärmenden Nackenfön dort rein, wo es geht. So hat diese Anti-kühle-Jahreszeit-Technik beim GT C Premiere in den schlanken Mercedes-Performance-Sitzen.

Im Wagen haben auch große Personen richtig viel Platz, man sitzt tief im Power-Roadster. Das kleine Alcantara-Lenkrad ist unten abgeflacht, schmeichelt den Händen und trägt an seiner Rückseite kompakte kühle Schaltpaddles – wer diese nicht sofort greifen und hemmungslos losballern will, freut sich wohl möglich schon seit Jahren aufs autonome Fahren.

Mercedes-AMG GT C Roadster
Stefan Baldauf
Die neue Leistungsvariante heißt GT C und bringt 557 PS an den Start.

Die Knopfleiste unter den vier fett aus der Mittelkonsole platzenden Lüftungsdüsen wurde um Bedienelemente, die beim Coupé im Dach sitzen, ergänzt. Beim Roadster sitzt im Bereich des Innenspiegels der Knopf zum Öffnen des Daches. Und offen ist der GT C schon in der Halle eine Wucht.

Der vom GT R bekannte Heck-Entlüftungsschlitz durchbricht auch das Ende des GT C und die Hinterachslenkung macht Lust auf die gefährlichsten Kurven der Welt. Der ausfahrbare Heckspoiler schmiegt sich um die auf den Heckdeckel gewanderte dritte Bremsleuchte. Und Ausfahren ist auch genau das, was man unbedingt machen will, wenn man im Mercedes-AMG GT C sitzt.

Neue GT C-Version mit 557 PS

In der Basis wird der Mercedes-AMG GT-Roadster vom bekannten 476 PS und 630 Nm Vierliter-Biturbo-V8 befeuert. Die reißt den Roadster in 4,0 Sekunden auf Tempo 100 und ermöglicht Cockpitstürme von bis zu 302 km/h. Wer es noch heftiger liebt, für den hält Mercedes-AMG auf dem Pariser Autosalon einen Nachschlag bereit. Mit dem Roadster debütiert die GT C-Variante – die später auch im Coupé zu haben sein wird. Die schiebt sich mit 557 PS und 680 Nm zwischen den GT S und den GT R und setzt ebenfalls auf den Vierliter-V8-Biturbo. Im GT C ist der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 km/h in 3,7 Sekunden erledigt, und der dynamische Vortrieb endet erst bei der Höchstgeschwindigkeit von 316 km/h.

Mercedes-AMG GT C Roadster
Stefan Baldauf
Airscarf gibt es auch für den AMG GT.

AMG GT Roadster kostet ab 129.180 Euro

Neben dem Power-Plus bringt die GT C-Version noch verschiedene Features des GT R (hier zum Fahrbericht) mit. Beim Fahrwerk setzt der C auf AMG Ride Control mit adaptiver Verstelldämpfung sowie 19 und 20 Zoll große Räder (GT: nur 19 Zöller). Das Hinterachsdifferenzial wird elektronisch geregelt und die Hinterachse darf aktiv mitlenken. Auch optisch darf der C beim R wildern. Die insgesamt 57 mm breiteren hinteren Kotflügel schaffen Platz für die größere Spurweite und breitere Räder an der Hinterachse, die noch höhere Kurvengeschwindigkeiten sowie verbesserte Traktion ermöglichen sollen. Im Siebengang-Getriebe wurde der erste Gang länger übersetzt, der siebte Gang sowie der Endabtrieb sind kürzer ausgelegt. Außerdem verfügt der AMG GT C Roadster über eine Lithium-Ionen-Batterie und ist exklusiver ausgestattet. Unter anderem serienmäßig mit der Innenausstattung in Leder Nappa, dem AMG Performance Lenkrad, dem zusätzlichen Fahrprogramm Race sowie einer Performance Abgasanlage mit Klappensteuerung.

Auf den Markt kommen dürfte der Mercedes-AMG GT-Roadster im Frühjahr 2017. Die Preise für den offenen AMG GT starten bei 129.180 Euro für den GT, der GT C kostet ab 160.650 Euro.