Formel Schmidt GP Abu Dhabi 2021
Hamilton um den Titel gebracht?

GP Abu Dhabi 2021

Die Saison endete mit einem Finale in der letzten Runde, Max Verstappen als neuem Weltmeister und zwei Protesten von Mercedes. Die Sportkommissare wiesen beide Einsprüche ab. Max Verstappen feierte so gleich zwei Mal. Was denken unsere Experten über den GP Abu Dhabi? Michael Schmidt und Andreas Haupt diskutieren.

Immer wenn man glaubte, es gehe nicht noch verrückter, nicht noch extremer, belehrte diese Formel 1-Saison eines Besseren. 52 Runden lang stürmte Lewis Hamilton seinem achten Weltmeistertitel entgegen. Er fuhr so weltmeisterlich wie in den Rennen zuvor. Das war ganz großes Kino vom Rekordsieger der Formel 1, und von Mercedes. Egal, was Max Verstappen und Red Bull nach verlorenem Start auch taten – gegen die Übermacht war man chancenlos.

Bis ein Unfall von Nicholas Latifi im Williams einen Umlauf später das Drehbuch auf den Kopf stellte. Verstappen bekam einen Gratis-Stopp und damit frische Reifen geschenkt. Mercedes waren strategisch die Hände gebunden. Hamilton musste bis zum bitteren Ende auf abgekauten Reifen durchhalten. Sein Team hoffte, dass das Rennen unter Safety Car beendet würde. Es sah zunächst danach aus. Doch Rennleiter Michael Masi traf eine Entscheidung, die Mercedes und den Hamilton-Fans missfiel, Verstappens Anhänger und Red Bull aber jubeln ließ.

Unsere Highlights
Michael Masi - FIA - GP Abu Dhabi 2021
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Über Rennleiter Michael Masi wird nach dem WM-Finale heiß diskutiert.

Langes Video zum großen Finale

Er schaffte die fünf Überrundeten zwischen Hamilton und Verstappen aus dem Weg: So war der neue Weltmeister bereits am Start der letzten Runde formatfüllend im Rückspiegel des Mercedes – und überholte mit einem typischen Verstappen-Manöver in der fünften Kurve. Die Handhabung der ganzen Situation durch Masi warf einige Fragen auf. Warum durften nur fünf und nicht alle acht Überrundeten vorbei? Warum kam das Safety Car bereits im vorletzten Umlauf rein? Wäre eine Rote Flagge vielleicht nicht die bessere Option gewesen? Oder zusammengefasst: Wurde Hamilton um den WM-Titel gebracht?

Der Ausgang führte zu einem Nachspiel. Mercedes fühlte sich betrogen und reichte zwei Mal Protest ein. Beide wurden abgewiesen. Die Gemüter haben sich seither immer noch nicht beruhigt. Manche Beobachter fordern, dass Michael Masi seinen Posten räumen sollte. Unsere Experten sind sich einig: Der Australier konnte an diesem Tag nur als Verlierer die Rennstrecke verlassen. Egal, wie er entschieden hätte. Einer hätte sich immer verschaukelt gefühlt. In diesem Fall Mercedes.

In unserer "Formel Schmidt" zum GP Abu Dhabi sprechen Michael Schmidt und Andreas Haupt ausführlich über die dramatischen Ereignisse und Wendungen im Saisonfinale. Sie geben ihr Urteil ab, und erklären, warum der Rennleiter eigentlich mindestens einen Assistenten bräuchte, der die Kommunikation mit den Teams managt. Und warum die FIA ihrer Meinung nach am Australier festhalten sollte.

Was halten sie von den Funksprüchen von Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Red Bull-Teamchef Christian Horner? Glauben sie, dass Mercedes tatsächlich in Berufung geht, um Hamilton am grünen Tisch doch noch zum Weltmeister zu machen? Und wieso meinen sie, dass Carlos Sainz womöglich um eine (kleine) Siegchance gebracht wurde? Das erfahren Sie in unserem Formel 1-Video.

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