VW Atlas Cross Sport R Baja Concept
VWs neues Rallyeauto wirbelt Staub auf

LA Auto Show 2019

Volkswagen kehrt im nächsten Jahr auf losen Untergrund zurück und nimmt am Baja 1000 teil. Einen ersten Ausblick auf den dafür vorgesehenen Boliden gibt es auf der LA Auto Show.

VW Atlas Cross Sport R Baja Concept
Foto: Volkswagen of America

Welcher Rallye-Fan erinnert sich nicht an Volkswagens Diesel-Touaregs, die zwischen 2009 und 2011 bei der Rallye Dakar unschlagbar waren? In den Händen von Giniel de Villiers, Carlos Sainz und Nasser Al-Attiyah rasten die blauen TDI's damals von einem Gesamtsieg zum nächsten. In etwa einen Jahr knüpft VW an diese Zeit an, zumindest ein kleines bisschen. Dann nimmt die US-Dependance des Autokonzerns mit dem Baja 1000 in Mexiko eine der längsten und härtesten Rally Raid-Veranstaltungen der Welt in Angriff.

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Tanner Foust und Rhys Millen als Entwicklungshelfer

Der Bolide, den Volkswagen of America bei diesem Vorhaben einsetzen will, debütiert derzeit auf der L.A. Auto Show. Er basiert auf dem soeben vorgestellten SUV-Coupé Atlas Cross Sport. Zumindest dem Namen nach, denn in Wahrheit ist das Rallyeauto ein waschechter Prototyp – aber das war beim Touareg damals nicht anders.

VW Atlas Cross Sport R Baja Concept
Volkswagen of America
Der Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner des Baja-Rennwagens produziert 487 PS.

Bei der Entwicklung helfen VW-Werksfahrer Tanner Foust, der in diesem Jahr am Steuer eines Beetle die nun eingestellte US-Rallyecross-Serie gewann, sowie Baja- und Pikes Peak-Veteran Rhys Millen. Die beiden Querfeldein-Größen werden im kommenden Jahr helfen, aus dem Atlas Cross Sport R Baja Concept einen siegfähigen Renn-Buggy zu machen. Foust steht auch bereits als Fahrer fest. „Ich weiß, wozu diese Kombination aus Motor und Antriebsstrang fähig ist“, sagt der Rennfahrer, der früher auch die US-Version der TV-Sendung Top Gear moderierte.

Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 487 PS

Dafür braucht es einen ebenso starken wie zuverlässigen Motor. Im VW-Renner kommt ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner zum Einsatz, der von den Triebwerken der in der Vergangenheit erfolgreichen WRC- und Rallyecross-Boliden abgeleitet wurde. Volkswagen zufolge könnte das Triebwerk über 600 PS leisten, ist aber auf 487 PS limitiert, „um ein optimales Verhältnis von Leistung und Zuverlässigkeit zu erreichen“.

Mit dem Atlas Cross Sport R tritt VW in der Klasse 7 „Open Production Unlimited“ an – als erstes Allradfahrzeug. Insgesamt gibt es 15 verschiedene Fahrzeugklassen beim Baja 1000; meist wird mit Hinterradantrieb gefahren. Weitere Details zur Technik bleiben vorerst geheim, sollen aber Anfang 2020 bekanntgegeben werden. Auch die Farbgestaltung steht noch nicht ganz fest. Hierfür konsultiert VW Nachwuchs-Designer von Schulen und Universitäten aus allen Ecken der USA. Und damit das Motorsport-Programm einen grünen Anstrich bekommt, pflanzt Volkswagen über eine Stiftung 1.000 Bäume – einen pro gefahrener Meile.

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Fazit

VW Motorsport hatte extrem dominanten Phasen bei der Dakar, in der WRC und mit den Rekordfahrten des elektrischen ID.R. Daran müssen sich die Kollegen der US-Dependance mit ihrem Baja-Projekt natürlich messen lassen. Dennoch dürfte auch die amerikanische Truppe ihr Vorhaben generalstabsmäßig angehen und in der Vorbereitung nichts dem Zufall überlassen. Dass sie erfolgreich sein können, haben sie schließlich schon mit ihrem Rallyecross-Engagement bewiesen. Wir wüssten jedenfalls, auf wen wir beim nächsten Baja 1000 unser Geld setzen würden.

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