GMC Hummer EV SUV (2023)
Produktionsstart mit Akku-Engpass

GMC produziert den Hummer EV SUV – das erste Exemplar erzielte auf einer Auktion eine halbe Million Dollar für einen guten Zweck.

GMC Hummer EV SUV
Foto: Barrett Jackson

Seit zwei mehr als zwei Jahren ist er auf Messen zu sehen, zuletzt im September 2022 auf der Auto Show in Detroit, jetzt hat die Produktion begonnen: Der GMC Hummer EV läuft nun auch als SUV vom Band. Die bei der seit 2021 angebotenen Pick-up-Version herausnehmbaren Dachelemente bekommt auch das SUV, was den elektrischen Offroader zu einer Art Targa-SUV macht. Das erste gebaute Exemplar mit der Fahrgestellnummer 001 war Teil der Scottsdale-Auktion 2023 von Barrett Jackson. Dort erzielte es 500.000 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 461.850 Euro), die der im US-Bundesstaat Utah ansässigen Non-Profit-Organisation Tread Lightly! zugutekommen. Tread Lightly! hat es sich zur Aufgabe gemacht, verantwortungsbewusste Erholung in der Natur durch Bildung und Kommunikation zu fördern. Der reguläre Preis des voll ausgestatteten Edition-1-Modells wäre 105.595 Dollar (97.538 Euro) gewesen.

Unsere Highlights

Im Vergleich zum im März 2021 versteigerten ersten GMC Hummer EV Pick-up ist das erste SUV ein Schnäppchen: Der Pick-up war mit seinerzeit 2,5 Millionen Dollar (damals 2,1 Millionen Euro) fünfmal so teuer. Das Geld ging mit der Stephen Siller Tunnel to Towers Foundation an eine Stiftung, die die Hinterbliebenen von Ersthelfern und Soldaten unterstützt. Das Hochfahren der Produktion des SUV im Factory-Zero-Werk im US-Bundesstaat Michigan ist von Problemen begleitet – GM muss die Produktions-Kapazitäten erweitern, gleichzeitig gibt es sowohl für den Pick-up als auch für das SUV einen Akku-Engpass. Trotz einer bereits laufenden Erweiterung der Pick-up-Produktion konnte GM von dieser Modell-Version im Jahr 2022 nur 854 Exemplare ausliefern. Deshalb gibt es auf das Fahrzeug lange Wartezeiten und auf dem Gebrauchtmarkt ist es deutlich teurer als in der GM-Liste. Die Produktions-Erweiterungen ziehen sich noch bis Mitte 2023 hin, betont GMC Vice President Duncan Aldred – für den Hummer liegen dem Unternehmen 90.000 Bestellungen vor, wovon 60 Prozent auf den Pick-up entfallen.

SUV-Version vor Pick-up angekündigt

Bereits vor dem Launch des Pick-ups hatte GM eine SUV-Version des elektrischen Hummer angekündigt, der als Konkurrent zum Rivian R1S positioniert ist.

Neue Heckklappe beim Hummer-SUV

Der Hummer-SUV teilt sich die Optik mit dem Hummer EV Pick-up, setzt also auf den niedrigen Grill mit dem breiten Hummer-Schriftzug, Unterfahrschutz, kräftig ausgestellte Radkästen, konturierte Motorhaube und eine niedrige Fahrgastzelle. Es bleibt bei der dunkel ausgeführten B-Säule, die ein breites durchgehendes Fensterband suggeriert. Die C-Säule stemmt sich wie beim Pick-up gegen die Fahrtrichtung. Ab der C-Säule beginnt dann das SUV-Styling mit einem weiteren niedrigen Fenster und dem verlängerten, nahezu waagerecht verlaufenden Dach.

GMC Hummer EV SUV
GM
Erster Blick auf den neuen Hummer SUV.

Der Heckabschluss zeigt sich in Form einer neu gestalteten Klappe, Lichter und Schürzen sind im Styling des Pick-ups gehalten. Frischluftfans können sich über herausnehmbare Dachteile freuen. Über den Frontinsassen kann ein komplettes Element entnommen werden, über den Passagieren in Reihe zwei sind es zwei Dachteile. GM nennt das Dachsystem Infinity. Abweichend vom Pick-up präsentiert sich natürlich auch das Ladevolumen. Bei umgelegten Rücksitzen schluckt der SUV bis zu 2.316 Liter Gepäck. Weiteres Gepäck findet in einem Kofferraum unter der vorderen Haube Platz.

Bei den Abmessungen bleibt der SUV etwas unter seinem Pick-up-Bruder. Beim Radstand von 3.218 Millimeter unterbietet er diesen um gut 22 Zentimeter. Die Gesamtlänge schrumpft um fasst 51 Zentimeter auf nur noch rund fünf Meter. In Höhe und Breite schenken sich beide quasi nichts. Weniger Länge und weniger Radstand sowie die neue Heckgestaltung sorgen aber für noch bessere Böschungs- und Rampenwinkel. Sprich: Der SUV ist noch geländegängiger. Auch beim Wendekreis kann er mit 50 Zentimeter weniger geringfügig punkten.

Auch in Sachen Antrieb greift der SUV ins Pick-up-Regal, nimmt die Elektro-Plattform Ultrium Drive her und verbaut in der Top-Version drei Elektromotoren (einer vorne, zwei hinten), um einen 830 PS kräftigen Allradantrieb anzubieten. Auch der SUV stellt die 15.600 Newtonmeter Drehmoment (an den Rädern gemessen; kombinierter Wert beider Achsen) bereit. Damit soll der Gigant in unter vier Sekunden auf Tempo 100 stürmen können. Die 24 zweistöckig gestapelten Batteriemodule arbeiten auf 800-Volt-Basis und können mit 350 Kilowatt geladen werden. So sollen sich in zehn Minuten fast 160 Reichweiten-Kilometer nachladen lassen. Die maximale Reichweite des neuen Hummer EV schätzt GMC auf rund 550 Kilometer.

Hummer-SUV erhält Crab-Modus

Ebenfalls an Bord ist der Crab-Modus , der es erlaubt, die vorderen und hinteren Räder diagonal zu stellen, um seitlich fahren zu können. Der Hummer EV-SUV läuft wie der Pick-up aus der Factory Zero in Hamtramck (Detroit) vom Band und erhält neben der Top-Version später auch Antriebe mit zwei Motoren und Allrad.

In puncto Innenraum unterscheidet sich der SUV nicht vom Pick-up. Ein digitales Cockpit informiert den Fahrer, ein zentraler Touchscreen übernimmt die Infotainment-Aufgaben. Eine breite Mittelkonsole trennt Fahrer und Beifahrer.

Elektro-SUV ab 79.995 Dollar

Das Top-Pick-up-Modell des Hummer EV startet bei 112.595 für die Edition 1, das Basismodell steht ab 79.995 Dollar in der Preisliste. Der Hummer EV SUV startet ab Anfang 2023 ebenfalls mit einer Edition 1. Der Basispreis für eine zweimotorige Variante liegt bei 79.995 Dollar. Mit drei E-Motoren an Bord geht es bei 99.995 Dollar los. Die voll ausgestattete Edition 1 kostet ab 105.595 Dollar – ist aber bereits komplett ausverkauft.

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Fazit

GMC legt vom Hummer EV eine SUV-Version auf, die sich technisch beim Pick-up bedient. Damit positioniert sich General Motors direkt gegen die Konkurrenz von Rivian mit seinen beiden Elektro-Modellen. Das erste Exemplar mit der Fahrgestellnummer 001 hat das Auktionshaus Barrett Jackson jetzt für eine halbe Million Dollar versteigert.

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