Neuzulassungen September 2018
Massiver Einbruch nach WLTP-Boom

Die Pkw-Neuzulassungen im September 2018 lagen mit 200.134 Modellen um mehr als 30 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Da im August 2018 viele Fahrzeuge wegen der Umstellung der Abgasnorm auf den WLTP-Zyklus zugelassen wurden, sank auch die Quote gegenüber dem Vormonat um 36,7 Prozent.

Auspuff Dieselkartell
Foto: Frank Roeder

Konkret: Mit 200.135 neuzugelassenen Pkw verzeichnet das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg einen dramatischen Rückgang in der Statistik. Zum September 2017 ist die Zulassungsquote um 30,5 Prozent zurückgegangen, zum August 2018 um 36,7 Prozent. Der Grund: Noch im August hat der überwiegende Teil der Autohersteller Fahrzuege in den Markt gebracht, da ab dem 1.9.2018 die neue Abgasnorm WLTP gilt. Das führte im vergangenen Monat zu einem massiven Anstieg der Zulassungen und der Marktanteile. Sicher spielt auch eine Rolle, dass erst am 1.10.2018 die Regierung sich zu einem Konzept zur Vermeidung von Diesel-Fahrverboten durchgerungen hat. Einige Autofahrer haben daher Neuwagen-Käufe hinten angestellt, bis Klarheit auf dem Gebiet herrscht.

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Auch bei der Zulassungsstatistik aller Kraftfahrzeuge sanken die Quoten zweistellig. Zum Vorjahr bedeuteten 244.296 Neuzulassungen eine minus von 26,4 Prozent zum Vormonat ein Rückgang von 33,9 Prozent.

Massiver Einbruch der Neuzulassungen im September 2018 im direkten Vergleich mit dem Verlauf aus den Jahren 2017 und 2016.

Mit dem September schließt sich auch das dritte Quartal des Jahren. Unbeeindruckt von dem WLTP-Boom und der anschließenden Ernüchterung verzeichnet das KBA bei den Kfz 3.130.002 Neuzulassungen, ein Anstieg von 2,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Pkw-Neuzulassungen in den ersten neun Monaten lagen bei 2.673.418 Zulassungen – ein Plus von 2,4 Prozent.

Wichtige Daten zu den Neuzulassungen im September 2018

  • Anteil Benziner: 64,3 Prozent
  • Anteil Diesel: 29,3 Prozent
  • Anzahl Hybridantrieb: 10.049 (plus 15,9 Prozent; Anteil 5,0 Prozent)
  • Anzahl Elektro-Fahrzeuge: 2.357 (plus 4,9 Prozent; Anteil: 1,2 Prozent)
  • Anzahl Erdgasfahrzeuge: 164 (minus 51,3 Prozent; Anteil: 0,1 Prozent)
  • Anzahl Flüssiggas-Fahrzeuge: 147 (minus 48,2 Prozent; Anteil: 0,1 Prozent)
  • Durchschnittlicher CO2-Ausstoß: 132,2 Prozent (plus 3,6 Prozent)

Jeep, Seat und Dacia mit den größten Zuwächsen

Zu den klaren Gewinner nach neun Monaten auf dem deutschen Markt gehören Jeep (+ 34,1 %), DS (+ 24,5 %) sowie Seat und Dacia mit jeweils 23,2 Prozent Zuwachs. Auf der Verliererseite stehen Tesla (- 38,3 Prozent), Lexus (- 22,2 Prozent) und Nissan (- 20,4 Prozent).

Die deutschen Autohersteller stehen bis auf Volkswagen, Porsche und Ford allesamt im Minus. Audi verzeichnet minus 1,5 Prozent, BMW einen Rückgang von 2,1 Prozent, bei Mercedes liegt die Quote um 7,1 Prozent hinter der des Vorjahreszeitraums und bei der PSA-Marke Opel steht ein Minus von 7,2 Prozent. Ford hingegen schafft einen Zuwachs von 3,3 Prozent, Porsche legt sogar um 11,4 Prozent zu und bei VW geht um 6,8 Prozent hinauf.

Die Monatszahlen machen das schlechte Ergebnis im September noch sichtbarer. Audi verzeichnet einen Rückgang um 77,7 Prozent, bei BMW sind es nur 1,2 Prozent, Ford kommt auf minus 17,2 Prozent, Mercedes auf minus 20,5 Prozent. Opel ließ 6,6 Prozent weniger Zulassungen zu, während Porsche einen Rückgang von 75,5 Prozent verzeichnete. Und VW? Auch hier gibt es ein massives Minus zum Vorjahresmonat von 61,9 Prozent.

Gebrauchtwagenmarkt fährt im Minus

Mit negativen Vorzeichen agiert auch der Gebrauchtwagenmarkt. Im September wechselten 575.990 Pkw den Halter (-2,0 Prozent), insgesamt fanden 651.772 Kraftfahrzeuge (-1,7 Prozent) einen neuen Besitzer. Auch die 9-Monats-Bilanz des Gebrauchtwagenmarktes fällt negativ aus. 5.468.346 Halterwechsel bei den Pkw schreiben in die KBA-Bilanz ein minus von 1,5 Prozent. 6.279.917 Halterwechsel bei allen Kfz sorgen für eine Quote von – 1,2 Prozent.

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