Michael Leiters ist neuer McLaren-Chef
Von Erzfeind Ferrari nach Woking

Nach dem Rückzug von Mike Flewitt suchte McLaren ein halbes Jahr nach einem neuen CEO. Der britische Sportwagenbauer mit Sitz in Woking hat ihn nun gefunden. Michael Leiters übernimmt ab dem 1. Juli 2022. Der 50-Jährige war zuvor bei Porsche und Ferrari aktiv.

Michael Leiters - McLaren - CEO
Foto: McLaren

McLaren Automotive hat einen neuen CEO gefunden. Den Chefposten besetzt ab dem 1. Juli der promovierte Maschinenbauer Michael Leiters. Das gab das Unternehmen am Mittwoch (27.4.2022) bekannt. Der 50-Jährige aus Deutschland war zuvor sieben Jahren bei Ferrari beschäftigt. Den italienischen Sportwagenbauer verließ Leiters im vergangenen Jahr im Zuge einer Umstrukturierung. Ferrari besetzte damals mehrere Posten im Management neu. Gerüchten zufolge ging Aufsichtsratschef John Elkann, der als Interims-CEO schon im April 2021 den ersten Elektro-Ferrari für 2025 versprochen hatte, bei der Umstellung auf den neuen Antrieb nicht genug voran. 2030 soll der Sportwagenhersteller nur noch E-Autos anbieten.

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Nun heuert Leiters bei der Marke an, die gerne auch als das britische Ferrari bezeichnet wird. Zwischen McLaren und Ferrari herrscht sowohl im Bau von Straßensportwagen als auch im Motorsport (Formel 1) eine erbitterte Konkurrenzsituation. Leiters folgt auf Mike Flewitt, dessen Rücktritt aus der Chefetage im Oktober 2021 verkündet wurde. Der Engländer war im Juni 2012 als Chief Operating Officer (COO) zu McLaren gekommen und wurde im Juli 2013 zum Chief Executive Officer (CEO).

Kommt jetzt der McLaren-SUV?

McLaren begab sich umgehend auf die Suche nach einem Nachfolger. In der Zwischenzeit teilten sich der nicht geschäftsführende Direktor der McLaren Group, Michael Macht, und Executive Chairman Paul Walsh die Aufgaben. Macht verantwortete die technischen und operativen Funktionen, während Walsh die Bereiche Vertrieb, Marketing und PR unter sich hatte.

Ab Juli wird Leiters McLarens Autosparte mit rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen. Für ihn wird es zunächst darum gehen, das Geschäft nach dem Einbruch während der Corona-Krise zu stabilisieren. Sein Amtsantritt fällt in eine Zeit, in der McLaren den Hybridsportwagen Artura auf den Markt bringt.

Leiters Vergangenheit heizt Spekulationen über McLarens zukünftige Ausrichtung an. Er gilt als Verfechter von Leichtbau, was zu den Sport- und Supersportwagen der britischen Traditionsmarke passt. Einen SUV hat McLaren nicht im Angebot. Leiters kennt sich mit den Hochbeinern als ehemaliger Porsche-SUV-Direktor aus. Bei Ferrari war er an der Entwicklung des Purosangue beteiligt. Ein Thema steht sicher auf seiner Agenda: die Elektrifizierung.

Fazit

Mit Michael Leiters holt McLaren einen erfahrenen Manager, der sich schnell in seinem neuen Umfeld zurechtfinden muss. Die Aufgaben sind vielfältig: Corona-Krise, Markteinführung neuer Fahrzeuge, Elektrifizierung.

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