Augmented Reality Start-up
Porsche und Hyundai investieren in WayRay

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Augmented Realtiy kann die Informationen eines Head-up Displays erweitern. Hyundai und Porsche möchten bei dieser Technologie vorne mit dabei sein. Zusammen mit anderen Unternehmen investieren sie in das Start-up WayRay.

09/2018, Porsche WayRay
Foto: Porsche

Nicht nur im Silicon Valley oder in Tel Aviv sitzen vielversprechende Technologie-Unternehmen, auch in der Schweiz kann man fündig werden. Das dort ansässige Start-up WayRay entwickelt holographische Augmented-Reality-Technologien, die auch auf das Interesse von Autoherstellern stoßen. Mit Hilfe der Anwendungen von WayRay lassen sich Head-up-Displays deutlich aufrüsten. Der Fahrer kann zum Beispiel mehr Informationen und Objekte, auch von einem Nachtsichtassistenten, auf die Windschutzscheibe projiziert bekommen. Außerdem erlaubt die Entwicklung von WayRay deutlich kleinere Projektoren, womit Head-up-Displays in mehr Autos passen.

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In einer Finanzierungsrunde hat WayRay jetzt 80 Millionen US-Dollar (ungefähr 69 Millionen Euro) eingesammelt. Zu den Investoren zählen neben diversen Fonds, JCV-Kenwood und dem chinesischen Internetriesen Alibaba auch die Autohersteller Hyundai und Porsche.

„Das Team von WayRay hat eine einzigartige technische Expertise mit fundierten Hintergründen aus der Raumfahrt, Hardware- und Softwareentwicklung. Es hat sich gezeigt, dass die innovativen Ideen und Produkte von WayRay enormes Potential haben. Wir sind davon überzeugt, dass wir unseren Kunden auf dieser Basis künftig Porsche-typische Lösungen anbieten können. Deshalb haben wir uns für ein strategisches Investment entschieden“, erklärt Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT von Porsche, das Investment.

Produktionsanlage in Deutschland geplant

09/2018, Porsche WayRay
Porsche
WayRay-Gründer Vitaly Ponomarev (links) mit Porsche-Manager Luz Meschke.

WayRay möchte das Geld der neuen Finanzierungsrunde unter anderem für den Aufbau einer Pilotproduktion in Deutschland nutzen. Das Unternehmen sieht große Chancen dafür, bald zu einem gefragten Zulieferer für die Automobilindustrie zu werden.

„Wir als Technologie-Unternehmen haben das Ziel, bahnbrechende Innovationen zu schaffen. Es geht uns um weit mehr als holographische Augmented Reality Displays und neue Oberflächen. Gemeinsam mit Investoren und Partnern wie Porsche treiben wir unsere Technologie und die Anwendungsfälle voran“, sagt WayRay-Gründer Vitaly Ponomarev.

Die Augmented-Reality-Oberflächen dürften zukünftig auch in autonom fahrenden Autos zum Einsatz kommen. Wenn die Software denkt und lenkt, können die Insassen auf die Scheiben projizierte Entertainmentinhalte nutzen oder die Displays auch zum Arbeiten verwenden. Wenn man dabei ermüdet, gibt es bestimmt eine Programmfunktion „Sternenhimmel“ und der Innenraum des Autos wird künstlich abgedunkelt.

Porsche sieht das natürlich sportlicher. Auf einer Rennstrecke kann das erweiterte Head-up-Display die Rundenzeiten der Gegner einblenden. Außerdem könnte man ein virtuelles Instruktor-Fahrzeug einblenden, um die Ideallinie nicht zu verlassen. Im innerstädtischen Rennen um den letzten freien Parkplatz dürfte es auch gute Anwendungsmöglichkeiten für die neue Technik geben.