ADAC-Winterreifentest 185/65 R15 und 215/60 R16
Finger weg von diesen Reifen!

Der ADAC hat 33 Winterreifen in zwei Dimensionen für Kleinwagen und für SUV getestet. Dabei erhielten zwei Modelle die Note "mangelhaft", weitere kamen nicht über "ausreichend" hinaus.

Winterreifen
Foto: Marcus Millo

Insgesamt 16 Reifen der Dimension 185/65 R15 für zum Beispiel den VW Polo oder den Opel Corsa wurden im Hinblick auf das Trocken- und Nass-Handling, auf die Eigenschaften bei Schnee und Eis sowie die Geräusch-Entwicklung und den Kraftstoffverbrauch untersucht. Auch der Verschleiß spielte bei dem Reifentest eine Rolle. Alle Testergebnisse finden Sie in der Fotoshow.

China-Reifen fallen durch

Vier Modelle von Continental, Goodyear sowie Semperit und Michelin erhielten die Note "gut". Es folgen mit Einschränkungen sieben Reifen mit der Note "befriedigend", die teilweise Defizite auf Schnee, beim Trockenhandling oder dem Verschleiß hatten. Die Note "ausreichend" bekommen drei Reifen von Dunlop, Fulda und Barum, "weil sie auf trockener Fahrbahn nicht nur unharmonisch auf Lenkbefehle des Fahrers ansprechen, sondern – weitaus kritischer – bei Ausweichmanövern früh zum Übersteuern neigen", so der Autoclub.

Sicher bei Schnee und Matsch

Die beiden chinesischen Reifen Imperial Snowdragon HP sowie der Wanil SW611 fallen mit "mangelhaft" durch. Der ADAC rät vom Kauf dieser Reifen ab, weil sie auf Nässe extrem schlecht abschneiden: Deren Bremsweg aus 80 km/h ist rund zehn Meter länger als der des Erstplatzierten Bridgestone (36,2 Meter).

SUV-Reifen mit nur einem Schlusslicht

Für den Audi Q3 oder den VW T-Roc kommen die getesteten Reifen der Größe 215/60 R16 infrage, von denen der ADAC 17 Modelle getestet hat. Als "besonders empfehlenswert" schnitten die Reifen von Continental, Dunlop, Goodyear sowie Michelin ab. Sie zeigten in den Hauptkriterien keinerlei Schwächen.

Auch die weiteren Reifentypen im Mittelfeld bieten nach Ansicht des Autoclubs gute Alternativen zu den Spitzenreitern, da sie meist nur wegen eines Mankos abgewertet wurden. Hier sollten Autofahrer auf das persönliche Fahrprofil achten. So gebe es beim Yokohama leichtes Verbesserungspotenzial im Nassen und auf Schnee, der Bridgestone könne hier noch besser performen, und der Kleber habe Defizite auf trockener und nasser Fahrbahn, hieß es.

Das schlechteste Modell im Test ist der Coopertires mit der Note "ausreichend". Der Reifen zeigt nach Angaben des ADAC die schlechteste Trockenperformance, "weil sich der Fahrradius im Kurvenverlauf ändert und der Fahrer Probleme hat, das Auto zu stabilisieren und in die Ursprungsrichtung zu lenken". Außerdem schneidet er beim Verschleißtest "mit Abstand am schlechtesten ab": Mit knapp 24.000 Kilometer Laufleistung liegt der Coopertires rund 19.000 Kilometer hinter dem Verschleiß-Spitzenreiter Sava.

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Fazit

Beim aktuellen Winterreifentest schneiden bei den Pneus für Kleinwagen Reifen aus chinesischer Produktion extrem schlecht ab. Von deren Kauf rät der ADAC ab. Auch bei den SUV-Reifen gibt es ein Schlusslicht, das noch die Note "ausreichend" erhält. Dieser macht jedoch bei Trockenhandling Probleme und hat einen sehr hohen Verschleiß. Der ADAC empfiehlt den Kauf der Testsieger, aber auch mit Abstrichen die Reifen aus dem Mittelfeld, die je nach persönlichem Fahrprofil ebenfalls passen könnten.

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